Bin zwar kein Gehirnforscher, aber soweit ich weiß funktioniert das Auswendig lernen nicht besonders gut, wenn man ein Stück 50x nach Noten spielt und hofft, irgendwann könne man es dann ohne Noten.

In der Regel ist es so, dass man Sachen die man auswendig können will gleich von Anfang an auswendig lernen muss.

Bei Noten Takt für Takt auswendig einprägen.
Also Takt 1 ablesen, dann auswendig spielen.
Takt 2 lesen und dann Takt 1 und 2 auswendig spielen u.s.w.
Quasi genau so, wie man früher Gedichte auswendig lernen musste.

Die Methoden von ZMann und Jes sind weniger auswendig lernen, als nach Gehör spielen, was natürlich ebenso gut ist, wenn man das kann.

Gruß
Geli

@Raggae:

Na, helfen tun sie mir garnicht...
Aber die wollen ja auch gelernt und verstanden (intuitiv/Gehör/Finger) werden...?

Funktioniert alles noch nicht so, wie ich mir das vorstelle

Viele Grüße

Chris

Hallo,

vieleicht helfen diese Tipps beim Auswendiglernen

www.justchords.de/reality/fopp.html

mfG Benno

Das Gehirn speichert nie ein Einzelnes ab. Ein Einzelnes ist gar nicht denkbar. Je mehr mit einer Sache gedanklich verknüpft, assoziiert wird, desto sicherer findet das Gehirn eben diese. So ist ein einzelner Ton ohne Zusammenhang schlecht zu merken. Eine Melodie schon besser und wenn du die Changes dazu lernst, wird das Merkmuster so komplex, dass es in seiner Einzigartigkeit enorm schnell abrufbar ist. Ich habe früher nicht bei den Changes angefangen, sondern beim Bass. Hab für die mir wichtigen Stücke immer gelernt, den Bass zu singen. Hast du Bass und Melodie, dann ergeben sich mit ein wenig Erfahrung die dazugehörigen Akkorde schnell von selbst. Es spricht aber auch gar nichts dagegen, die Akkorde gleich mit zu lernen.

Es ist ein Irrglaube, dass das Hirn sich nicht so viele Melodien und Informationen merken kann oder immer voller würde. Ich habe zur Zeit 3 Programme (circa 5 Stunden Musik und Text) auswendig im Kopf, das ist nunmal mein Beruf. Was ich aber gemerkt habe: je mehr ich auswendig lerne, desto schneller und besser geht das. Ich habe von den letzten Programmen kaum noch Aufzeichnungen in Notenform, da ich den Umweg einfach auslasse.

Das Auswendigspielen kommt der Musik und auch der Bühnenpräsenz enorm zugute und ist für mich unabdingbar.

Zitat Pue:"Das Auswendigspielen kommt der Musik und auch der Bühnenpräsenz enorm zugute und ist für mich unabdingbar."
Nicht nur das.Man stelle sich vor, man erzählt Dir was (was dem Musizieren vor Publikum entspricht) und der Dir was erzählt,liest das von einem Zettel ab?!Wär doch irgendwie seltsam.

Meinst Du mit dem Bass hier einfach den Grundton der Akkorde oder hast Du nen richtig ausnotierten Bass gelernt?

Der Grundton sollte für den Anfang reichen. Wenn du dir sicherer wirst, darfst du natürlich gerne etwas spielerischer damit umgehen und statt A A D D G G C C auch das A Eb D Ab G H C G singen. Das Hören und Singen des Basses hilft später ungemein beim Improvisieren.

Hallo ZMann,
das hatte ich überlesen und ich kann es nur bestätigen. Noch offensichtlicher ist das, wenn man nach Noten spielt, dann hat man auch den optischen Eindruck. D.h. man sieht förmlich das Muster und hört es nicht nur.
Dann folgt:
5% bleibt durch hören hängen, noch mal 10% durch das Sehen, vielleicht noch mal 25% durch das Erkennen und Übertragen von Mustern oder bekannten Intervallen, spielt man in einer Gruppe kann man vielleicht noch mal 10-20% durch Kombination aus anderen Stimmen abdecken, der Rest ist Lernen.
JEs

P.S.: keine Debatte über die Prozentzahlen bitte. Im Zweifel gelten die für mich

Is klar. Also Du merkst Dir den Grundton und rutscht dann übern Halton oder diatonisch rein. Erstmal nur den Grundton auswendig zu lernen, finde ich ne gute Idee. Zumindest der Vierklang lässt sich daraus ja meistens direkt ableiten. Irgendwie kann ich mir die kompletten Akkorde (mit Koloration) so schlecht merken.

Hallo,

vieleicht können wir ja gemeinsam

so etwas wie eine effiziente Methode des Auswendiglernens entwickeln .

Wenn ich das beim überfliegen des ellenlangen Textes von Herrn Chang richtig verstanden habe hieße es in etwa:


Wir wollen ein neues fremdes mittelschweres Stück auswendiglernen.

1. Wir brauchen die Noten und Klangbeispiele davon.

2. wir hören das Stück und lesen die Noten ( mit ihrem Namen ) mehrmals

3. wir strukturieren es beim lesen ( motiv ,intervalle, melodie, wiederholungen ATeil B Teil ;Akkordwechsel ect.....)

4. wir hören das Stück und singen es mit

zwischendurch machen wir immer mal, nach einem Fehlerfreien Abschnitt ,
2-5 min Pause damit das Neue vom Kurzzeitgedächtnis in den "Hauptspeicher" geladen werden kann.

5. Wir hören das Stück in unserem Gedächtniss und singen dazu

6. wir fangen mit unserem Instrument an das neue Stück zu spielen.

zerlegen die schwierigsten Passagen in überlappende zu bewältigende Kleinteile

spielen die Teile die am häufigsten wiederholt werden

lernen die Verbindungstakte

und bauen alles zusammen.

Speicherpausen oder Übeunterbrechungen ( Ende ) immer nur nach fehlerfreien versuchen...

7. Wir spielen das neue Stück mental.




MFg Benno