Hallo Hase,
[...]
Also verändere ich die Länge der Luftsäule vom Anfang vom Mundstück bis zum Ende des Bechers. Jetzt nimmt ein alter Hase mein Sax in die Hand und schiebt das Mundstück viel mehr rein, verkürzt also die Luftsäule. Seine Tonhöhe bleibt aber dieselbe wie meine, obwohl er viel kürzeres Rohr hat. Und das verstehe ich nicht.
Ist kürzlich geschehen. Und ich bin ratlos.
Vieles lässt sich über die Schwingungen am einfachsten und besten über Bilder erklären. Da muss ich sagen, dass diese sehr gute, bildliche Darstellung
www.die-klarinetten.de/images/film_mundst_druckw.swf
auf der Seite
www.die-klarinetten.de/k-klang-instrument.html sehr nützlich ist.
Dort wird der Vorgang bei der Klarinette beschrieben. Das lässt sich aber auch auf das Saxophon übertragen. Der Unterschied zu konisch gebohrten Instrumenten (z.B. der Oboe oder dem Saxophon) wird ja am Ende des Abschnitts "Reflektion" erläutert.
Wie man dort in der Abbildung sehr schön sehen kann, schwingen das Blatt und die Schalldruckwelle bzw. Reflektion (in der Abbildung rot dargestellt). Man sieht, wie die Druckwelle bzw. Reflektion (in rot) sich wie ein Pendel hin und her bewegt.
Aus dem Physikunterricht dürfte bekannt sein, dass das Pendel (vgl. Schaukel) ein klassisches Beispiel ist, um Schwingungen zu erklären.
Nun kann das Pendeln, also die Schwingung, in unterschiedlichen Geschwindigkeiten (bzw. Weg pro Zeiteinheit) passieren. Dies kann einerseits über die Länge, also die Dauer (Periode), die diese Welle sich hin und her bewegt, geschehen. Wird die Länge durch öffnen von Löchern bzw. Klappen über die Finger verkürzt, pendelt diese Druck- bzw. Reflektionswelle schneller, der Ton wird höher.
Wie entsteht die Welle? Durch die Schwingung des Blattes (was letztendlich auch ein "Hin und Her" ist). Nun, hier kann die Geschwindigkeit, der Weg für das Hin und Herr, auch verkürzt oder verlängert werden. Wie? Durch den Ansatz. Wenn der alte Hase die Länge verkürzen muss, indem er das Mundstück weiter auf den Kork schiebt, bedeutet das, dass sein Ansatz prinzipiell lockerer ist, weil das Blatt schon einen längeren Weg für das eigene Hin und Her nimmt.
Dein Erstes Anliegen im ersten Abschnitt ist etwas schwieriger zu erklären. Das geht in den Bereich "Fourierreihe" und "Harmonische" (Obertöne durch Überblasen). Das ist das, was wir bei dem Thread "Oberton 13" schon mal hatten (siehe dort den Abschnitt "Fourierreihe"):
www.phonetik.uni-muenchen.de/AP/APKap1.html
Gruss,
Billy