Hi,
wenn dieses Thema wieder aufgegriffen wird, dann hier auch mein Senf dazu.
Gis/H-Klappe linke Hand/cis linke Hand/tief Cis, sind die Klappen, die beim schmatzen am ehesten am Tonlochkamin auch hängen bleiben.
Grund dafür ist, dass diese Federn immer leichter und daher auch vom Durchmesser dünner gewählt werden, als sämtlich andere Klappen. Das liegt daran, dass diese Klappen über andere Kopplungen mit geschlossen werden und nicht durch direkten Druck auf die Klappe oder eines entsprechenden Drückers.
Sind diese Federn zu stark eingestellt, würde z. Bsp. die Gis Klappe die Fis Klappe leicht aufdrücken oder aber man müsste F viel zu stramm zu Fis einstellen. Das würde wieder die Gefahr mit sich bringt, dass man bei schnellen Notenpassagen nur leichter drückt und F wiederum nicht richtig schliesst.
Grundsätzlich ist es daher keine Lösung eine Feder wie Gis oder H oder cis einfach mal strammer zu machen, wenn dann die Einstellung und das gemeinsame Decken daher eine nachteilige Auswirkung hat. Das muss man dann erst einmal überprüfen.
Ein Tuch zwischen Tonlochkamin und Polster, Klappe ruhig mit etwas Druck schliessen und dann rausziehen ist die schonenste Methode, so lange keine Zusatzstoffe am Tuch sind. WICHTIG: Das Tuch darf keinen Rand haben, der beim rausziehen das Polster beschädigen könnte. Also Saum zuvor entfernen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Deck vom Polster wie auch vom Tonlochkamin entfernt wird, ohne sein Polster mit irgendwelchen Mitteln zu bearbeiten.
Der Tipp mit dem Schmirgel(1200er Körnung)ist wenn nur einmal zu verwenden und hat folgenden Grund. Das Leder der neuen Polster heute wird im Gegensatz zu früher zusätzlich imprägniert. Diese Imprägnierung wird beim spielen in Verbindung mit Feuchtigkeit gerne leicht klebrig und es haftet dadurch auch leichter Dreck aus der Luft daran. In Verbindung mit einer sehr Glatten Oberfläche wie zum Beispiel Lack oder eine Versilberung, bleiben diese Polster gerne besonder stark hängen. Ein leichtes anrauhen des Lackes (Nicht durchschmirgeln, nur anrauhen)kann den Prozeß des kleben bleibens stark vermindern. Ist nicht zwingend so aber kann. Schmatzen werden die Polster immer wieder mal. Dann nicht immer wieder mit Schmirgel nacharbeiten, es geht darum den Lack aufzurauhen und nicht durch vielfaches wiederholen zu entfernen. Sollte es also dann wieder schmatzen einfach nur nicht mal mit dem Tuch nachbearbeiten.
Das Polster mit Ölen oder Fetten zu bearbeiten, davon halte ich gar nichts. Schön wenn es bei dem ein oder andren mal für einige Zeit klappt, aber ich habe auch schon ganz anders erlebt.
Zum einen kann die Feuchtigkeit eines Fettes oder Öles natürlich durch das Leder in den Filz eindringen. Der Filz kann darunter natürlich leiden und sich auch ungleich verformen. Nach dem Spielen wollen wir ja auch die Feuchtigkeit durch das durchwischen ja auch entfernen, damit die Poslter nicht leiden. Zwar wird das schmatzen nach dem ölen oder fetten dann mit dieser Art und Weise abgeschafft werden können, aber die Deckung der Polster kann sich verschlechtern. Genauso habe ich es erlebt, dass diese Polster leichter aus den Klappen fallen, wenn die Feuchtigkeit irgendwann zu tief eingedrungen ist, dass sogar die Pappe an der Unterseite nicht mehr am Kleber halten konnte. Desweiteren wird das Spielgefühl beim aufschlagen des Polsters auf den Tonlochrand schwammiger. Meine Erahrungen mit so etwas waren bisher noch nie positiv.
Powder Papier oder andere Puder bilden ebenfalls einfach nur eine weitere Schicht, die beim feucht werden ein schmatzen schneller wieder aufkommen lassen. In Notfällen hilft es im ersten Moment, aber auch Dauer ist es nicht zu raten.
Alles wird eines nicht ändern, dass man immer wieder mal mit dem Tuch arbeiten muss, um das schmatzen zu entfernen.
Am hartnäckigsten sind Polster die auf Bördelungen aufliegen. Hier die die Auflagefläche weitaus größer und die Haftung daher noch stärker. Hier ist es schon vorgekommen, dass keine Methode eine Abhilfe geschaffen hat. Da hilft dann meist nur ein neues Polster, am besten ohne zusätzlich Imprägnierung einzusetzen, um gegen das schmatzen und kleben bleiben anzukommen.
Gruß,
ToKo