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THEMA: Wehe Daumen

Wehe Daumen 04 Nov 2008 14:13 #64794

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Hi,
habe seit einiger Zeit Schmerzenin beiden Daumen. Spiele im Moment viel und übe schnelle Passagen und ich nehme an, das hängt mit "sich ver- krampfen"zusammen.
Hat jemand eine Idee für Lockerungsübungen oder irgendwas anderes. Ich kann im Moment nicht einfach mal 3 Wochen gar nicht spielen, will mir aber auch keine chronische Entzündung einfangen!
Gruß
Claudia
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Re: Wehe Daumen 04 Nov 2008 14:53 #64796

  • saxtune
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die antwort ist kein scherz! um das gleich vorweg zu nehmen.

ich nehme an es geht um den rechten daumen.

schau dir mal die handstütze beim fagott an. das ist ein richtiger trum. sowas kann man auch selbst basteln und am daumenhaken anbrigen. die stütze geht auf den spann zwischen daumen und zeigefinger.
weder schön noch erheiternd das ganze. aber wenn du nicht permanent die seitlichen klappen brauchst ist es eine übergangslösung.

ansonsten sind es haltungsschäden zum saxophon, du stützt zuviel sag ich mal aus der ferne, stell dich vor den spiegel und ein zweiter mann muss her zum kontrolle schauen.

der provisorische halter kann gut mit cuffs kratzfrei angebracht werden.

over
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Re: Wehe Daumen 04 Nov 2008 15:08 #64797

  • Dexter
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Schmerzen in einem (i.d.R. der rechte) oder beiden Daumen haben meiner Erfahrung nach wenig mit »verkrampfen« zu tun, sondern gründen vielmehr in einem schlecht resp. ungünstig ausbalancierten Saxophon.

Im Idealfall sollte das Mundstück schnappbereit vor dem Munde schweben, wenn man das Saxophon lose ohne es festzuhalten vor sich baumeln läßt.

Der re. Daumenhaken dient eigentlich nur dazu, daß man die Hand örtlich fixiert damit die Finger nicht nach den Tasten suchen müssen. Der Daumen darf da nur liegen (ohne groß nach oben oder unten gebogen zu werden). Er soll nicht heben, nicht nach links und nicht nach rechts und nicht nach vorne drücken müssen.

Mit dem linken Daumen ist das ähnlich. Er soll nur auf dem Auflagepunkt ruhen und auch das Saxophon nicht in die richtige Position verschieben müssen. Wenn aber die Oktavmechanik »langhubig« ausgelegt ist, kann es auch bei sonst ausbalancierten Verhältnissen zu einer Überlastung durch einen zu langen »Drückweg« kommen.

Häufig kippen Saxophone nach links. Dann drückt man unbewußt mit der linken Hand dass Saxophon in die richtige Position. Das kostet Kraft und Geschmeidigkeit und führt zu Verkrampfungen und Schmerzen.

Ich kann da ein Lied von singen. Bei meinem neuen Bariton-Saxophon ist die Gurtöse 5 cm tiefer am Korpus angebracht als bei meinem Jupiter. Da der Drehpunkt deutlich tiefer liegt, drückt das Sax wie verrückt nach links. Ich besitze es jetzt knapp zwei Wochen und habe schon jetzt Schmerzen in der linken Hand und am re. Daumen. Ich lasse mir gerade eine Verlängerung für die Gurtöse bauen (umlöten will ich vermeiden) und hoffe damit Abhilfe schaffen zu können.

Ich glaube Pue hat mal eine tolle Anleitung geschrieben, wie man Alt und Tenor gut ausbalancieren kann resp. wie man feststellt, daß es mit »Bordmitteln« nicht geht. Ich finde sie aber im Moment nicht. Vielleicht liest er ja hier mit und kann sagen wo sie steht.

Beste Grüße aus MH
Klaus
Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben. (S. Kierkegard)
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Re: Wehe Daumen 04 Nov 2008 15:50 #64799

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Danke,bin schon beglückt, dass das Problem nicht nur meins ist.
Das mit dem Ausbalancieren erscheint mir auch als mögliche Ursache. Spiele im Moment viel im Sitzen und habe oft das Gefühl ich habe dann viel mehr Gewicht "in den Händen" als im Stehen.
Habe Pue mal angemailt, vielleicht erinnert er sich ja.
Claudia
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Re: Wehe Daumen 04 Nov 2008 22:53 #64829

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Versuch´s doch einfach mal ohne Daumenhalter! Schraub ihn einfach ab! ich kenne einen Profi-Saxophonisten, der schwört darauf! ;-)
Selmer SIII Alto und Yamaha 82 ZBP Alto, Phil Barone NY 5M, Hemke/Grand Concert 3 Reeds
Yamaha Custom EX Soprano, Link 5, Hemke 3,5/Grand Concert 3 Reeds
System 54 Superior Class Pure Brass Tenor, Link 6*, Hemke 3 Reeds
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Re: Wehe Daumen 04 Nov 2008 23:08 #64831

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Gute Idee; der Halter ist ja nicht zum Hochhalten gemacht. Man drückt das Instrument eher von sich weg.

Hier nochmal ein kleiner Altsax-Haltekurs:

- Bändel umziehen, Sax in die Hand nehmen und einhängen.
- nach vorne beugen, das Sax baumelt nun unter dir
- beide Daumen leicht auf die dafür vorgesehenen Stellen halten, nicht dolle drücken
- der rechte Daumen sollte nun ungefähr 10 cm Abstand vom Bauch haben
- die Mundstückspitze sollte jetzt genau auf den Mund zielen. Zielt sie rechts oder links vorbei, muss man den S-Bogen entsprechend verstellen
- durch leichten Druck des rechten Daumens das Mundstück richtung Mund drücken
- Mund aufmachen und die obereren Schneidezähne auf dem Mundstück parken
- ist der Kopf zu weit hinten oder vorne, muss die Gurtlänge korrigiert werden
- das Sax hat nun drei Berührungspunkte mit dem Körper, Schneidezähne und zwei Daumen
- aufrichten
- das Sax sollte nun mit den drei Punkten problemlos gehalten werden können


Das wars. Die Vorgehensweise hat den Vorteil, dass ihr nun sicher sein könnt, dass sich die restlichen acht Finger und der Unterkiefer völlig frei bewegen können. Mit dem Tenor geht es genau so, nur dass man das Horn später etwas schräger hält. Aber auch hier gilt, dass Finger und Unterkiefer frei sind und nicht noch für die Balance des Instrumentes zuständig sind.

Im Sitzen sollte man genau so darauf achten, dass kein Finger unnötig Kraft aufbringen muss. Es kann sein, dass das Instrument je nach Haltung irgend wo am Bein anliegt. Dadurch kann es leicht gedreht sein und man muss den S-Bogen korrigieren.
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Re: Wehe Daumen 04 Nov 2008 23:22 #64832

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Ich hatte das Problem zu Anfang auch, mir sind fast immer nach dem Üben die Daumen abgefallen vor Schmerzen.
Waren reine Haltungsfehler, bzw. das Sax vom Gurt her nicht in der richtigen Position.
Seit ich nen neuen Gurt hab, ist das Problem weg, was mir übrigens jetzt erst auffällt. Nicht mehr vorhandene Schmerzen nimmt man ja dann nicht mehr so wahr *gg
Ich hatte zu Anfang son Gurt, der wie Hosenträger war (dachte, wäre besser fürn Nacken), der mehr als mistig war und dabei hatte ich auch die Probs. Hab" nun nen ganz normalen Gurt und die Daumen sind wieder ganz geschmeidig, selbst nach über einer Stunde üben. Hoffe, meine Laienerfahrungen können weiter helfen.
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Re: Wehe Daumen 04 Nov 2008 23:39 #64833

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pue und dexter: danke für die basics, die immer mal gerne wieder in den tiefen des hirns und tuns verschwinden :-)

claudia: ich hab das problem nur dann, wenn ich viel im sitzen spiele (im orchester leider usus). ein wenig hilft es mir mit dem tenor (beim alto ist es wohl wieder anders, weil vrouw es gerade vor den körper halten kann), das rechte bein weit nach vorne zu strecken/damit kann das sax noch am ehesten wieder baumeln, den s-bogen nach rechts zu schieben und das mundstück so weit auf auf dem s-bogen nach rechts zu drehen, dass es wieder gerade im mund sein kann.

wenn du das problem nicht los wirst, würd ich wirklich darüber nachdenken, die gurtöse versetzen zu lassen. nick hat da so ne art adapter, wäre vielleicht auch ne lösung.

lieben gruß
nadja
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Re: Wehe Daumen 05 Nov 2008 09:33 #64846

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Vielen Dank an Euch alle, ich habe das Gefühl, meinen Daumen gehts schon viel besser!!!!
LG
Claudia
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Re: Wehe Daumen 05 Nov 2008 10:26 #64850

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wenn du das problem nicht los wirst, würd ich wirklich darüber nachdenken, die gurtöse versetzen zu lassen. nick hat da so ne art adapter, wäre vielleicht auch ne lösung.

Was ist denn das für ein Adapter, den nick da hat?

Viele Grüsse
J.
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