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THEMA: Intonation Baritonsax

Intonation Baritonsax 24 Nov 2013 15:05 #114251

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Hallo Leute

Seit einigen Monaten habe ich ein Mauriat Bari, Typ PMB-300DK. Nun stelle ich fest, dass ich damit einige Intonatonsprobleme habe.

Stimme ich so, dass es in der ersten Oktave bei G1, A2 herum stimmt, ist die obere Oktave ab C3 deutlich zu hoch, D3 dann massiv, bis so um 30 Cent. Natürlich kann ich den Ansatz fallen lassen um in Tune zu kommen, aber das ist sehr, sehr mühsam und gelingt nur mit deutlicher und bewusster Hingabe. (Fühlt sich ganz anders an, als z.B. beim Tenor, wo ich das nicht muss, weil das Horn deutlich ausgeglichener ist).

Kehre ich den Spiess um und stimme so, dass es bei C3,D3 stimmt, dann ist es runter bis D2 gut, ab C2-F1 wird es dann haarig. E1 geht einigermassen, ab D1 bis ganz runter zu tief A ist es dann absolut o.K.
Der obere Bereich der ersten Oktave ist auf diese Weise also ziemlich daneben, so um 20,25 Cent und raufdrücken geht so gut wie nicht.

Das Horn wirkt also sehr unausgeglichen. Mehrere verschiedene MPC ergeben immer (mit kleineren Abweichungen) immer das gleiche Bild. Mein früherres Selmer SAII hatte auch gewisse Intonationsproblme, nur kann ich mich leider nicht mehr erinnern, wo und wieviel...So extrem hatte ich es aber nicht in Erinnerung.

Bin ratlos und auch etwas gefrustet...liegts doch einfach an mir, bzw. meiner Unfähigkeit, auf das Horn einzugehen? Aber in diesem Masse? -eher nicht, spiele ja auch nicht erst seit gestern und es ist auch nicht mein erstes Bari.

Hat einer Erfahrung mit diesem Horn und kann ähnliches berichten? Oder was könnte ich noch tun? Beim Instrumentenmenschen war ich schon, er hat Klappenaufgänge korrigiert, eine Verbesserung ist spürbar, aber gut ist es nicht. (Bei ihm zeigten sich die gleichen Phänomene wie bei mir).

Welche Cent-Abweichungen sind denn bei einem Bari so in etwa drin? Oder dramatisiere ich? Bin nicht nur ratlos, auch etwas hilflos...

Vielen Dank für eure Rückmeldungen,
LG
antonio
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Intonation Baritonsax 24 Nov 2013 16:40 #114254

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Hallo Antonio,

das ist ein typisches Baritonproblem, dass ich schon häufiger beim Unterrichten beobachtet habe, es ist häufig eine Kombi aus verschiedenen Fehlerquellen:

- mal nach klingend A in tiefer und mittlerer Lage (für Bariton also
gegriffen fis) stimmen

- die richtige Intonation musst Du bei diesen Tönen mit viel Stütze und
wenig Lippen- bzw. Kieferdruck erreichen (der Kiefer in diesem
Zusammenhang sollte am besten gar keine Rolle spielen)

- sehr wahrscheinlich stützt Du zu wenig und gleichzeitg presst Du zu stark
mit der Unterlippe/-kiefer auf das Blatt

- bei engkammerigen Mundstücken verstärkt sich dieser Effekt, speziell in
den Lagen der Palmklappen

- evtl. nochmal den Klappenaufgang speziell der Palmklappen überprüfen

Grundsätzlich verlangt das Bariton eine andere Spielweise als das Tenor, sehr viel mehr Stütze und ein etwas lockeren Ansatz.

Hoffe, das hilft ein wenig!

Gruss David

www.davidmilzow.de
Letzte Änderung: 24 Nov 2013 16:42 von DMSax.
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Intonation Baritonsax 24 Nov 2013 19:26 #114256

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Danke dir David

ja, genau das habe ich gemacht, wie du schreibst mit dem Stimmen. Dann ist es oben eben massiv zu hoch. Ich bin sicher kein sehr routinierter Barispieler, aber es ist ja nicht mein erstes Bari und bei den andern hatte ich das Problem nicht. Ich will aber meinen Anteil nicht ausschliessen von wegen Stütze/Ansatz und so...ich muss einfach ganz extrem fallen lassen, wenn es oben in Tune sein soll, so dass es fast nicht mehr machbar ist und der Ton abzureissen droht...

Muss wohl nochmals mit dem Tech Kontakt aufnehmen und ev die Klappenaufgänge nochmals einjustieren lassen...

Mundstücke habe ich div. ausgetestet, keine "Extremlinge" dabei, es ging auch nicht mit einem Rousseau Klassik und einem Selmer S80...leider

Gruss
antonio
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Intonation Baritonsax 25 Nov 2013 07:12 #114258

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Vorweg: Ich bin vor allem Bariton-Spieler und wechsle (musik- und interessenbedingt) viel zwischen verschiedenen Baris und Mundstücken hin und her.

Vielleicht klingt das, was ich jetzt sage, etwas simpel, aber ich bin mir da recht sicher: Für jedes Bari brauchst du einfach ein *wirklich* passendes Mundstück. Je nachdem, wie ein Bari konstruiert ist, funktionieren bestimmte Kombinationen schlicht *nicht* (und das können die beigepackten Mundstücke sein!). Das habe ich so deutlich sonst auf keinem anderen Sax-Typ erlebt. Natürlich gibt es Mundstücke, die mehr oder weniger auf jedes Bari passen, aber das ist eher glückhafter Zufall als die Regel - und es ist nicht gesagt, dass die dann so klingen, wie man das gerne hätte ...

Für das Problem, das du beschreibst, gibt es einen relativ klaren Lösungsansatz: Mundstücke mit deutlich größerer Kammer (und möglicherweise auch größerer Öffnung). Gerade wenn das Selmer und das Rousseau nicht funktioniert haben (die haben beide eher kleine bzw. sehr kleine Kammern (Selmer!)), wäre es lohnenswert, mal was weiter Mensuriertes zu testen. Mein Tipp: Wenn du noch nie ein Rico Metalite gespielt hast, ist das ein günstiger und sehr oft brauchbarer Ansatz! Die Kammer ist mittelgroß mit weit heruntergezogenem Einsatz - spricht sehr locker an, intoniert fast auf jedem Horn gut, klingt allerdings manchmal etwas rau. Zwei weitere Möglichkeiten: Berg Larsen (Metall, aber weit mensuriert), Brancher (L-Serie).

Zur Erklärung: Das Sax ist als coupierter Konus gerechnet, und das fehlende Volumen an der Kegelspitze wird vom Mundstück ergänzt; wenn hier die Verhältnisse nicht genau genug stimmen, gehts intonatorisch ziemlich schief, und da Baritonmundstücke wegen ihrer Größe, Form und Gestaltung hier besonders viele Varianten bieten, passt nicht jedes auf jedes Horn. Erschwert wird das noch dadurch, dass es gerade im oberen Bereich (S-Bogen, Syphon, Schleife) wirklich sehr viele Bauvarianten bzw. Mensuren bei den Instrumenten selber gibt.

Ein paar Beispiele: Auf meinem Conn muss ich gar kein Berg Larsen probieren - die Intonation geht total in die Binsen, aber auf meinem Yani funktinioniert es ordentlich, auch wenn ich den Ton unspektakulär finde. Das billige, aber beachtliche Rico Metalite funktioniert tatsächlich auf allen Hörnern, harmoniert aber mit dem Yani mit Abstand am besten - nur, es eignet sich wirklich nicht für Klassik und klingt auf einigen Instrumenten eher ruppig (Selmer!). Auf dem Keilwerth tut nur ein Brancher L27 richtig, und selbst dann bleibt das Horn ziemlich zickig.

M.
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Intonation Baritonsax 25 Nov 2013 08:57 #114259

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Hallo MoonMind
Vielen Dank für deine ausführliche Einschätzung. Ja, an Mundstückwahl dachte ich auch sofort. Ein wirklich grosskammeriges habe ich leider nicht. Das Rousseau Klassik ist aber schon rel gross und ein altes Link Metall hatten wir auch probiert, auch dieses hat ja eine ziemlich grosse Kammer. Brachte alles keine wirkliche Behebung des Problems.
Ich habe ein Rico Graftonite B7 das müsste eigentlich kammermässig wie das Metalite sein, oder? Das löste das Problem auch nicht. Ich habe mittlerweile ziemliche Zweifel, ob es am MPC liegt, werde aber auch da noch weiter testen. Es ist ziemlich frustbehaftet, das Ganze. Werde nun dann nochmals den Instrumentenbauer kontaktieren, irgendwas muss da noch gehen...

Gruss
antonio
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Intonation Baritonsax 25 Nov 2013 17:07 #114262

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Hm... nicht schön. Ich hoffe, du findest bald einen anderen Lösungsansatz. Nur am Rande: Ja, das Graftonite hat genau die gleiche Kammergröße wie das Metalite. Allerdings ist das Metalite wirklich das wesentlich gutmütigere (spielfreudigere) Mundstück und tut mit allem, was ich bisher probiert habe. Aber wenn das Graftonite nix bringt, dann hast du wohl Recht mit deinem Frust.

Schade - aber: Kopf hoch, das wird schon hinzukriegen sein. Bei meinem Keilwerth haben wir zweieinhalb Jahre rumgedoktert, bis es dann plötzlich lief - Probleme im Klappenwerk, Spiel und Luft ("tote Hunde" nennt mein Saxtech sowas ...) und faule Noten, die allerdings jetzt um einiges weniger ins Gewicht fallen ... P.Mauriats sind ja keine Wegwerf-Teile, das wird zu machen sein. Nur gemein, dass offenbar so viel Aufwand nötig ist.

Viel Erfolg!

M.
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Intonation Baritonsax 25 Nov 2013 17:51 #114263

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Hallo Antonio!
Mit Interesse habe ich Dein Problem und die Etwa-Lösungen verfolgt.
Ich nehme an, Du hast das Bari gebraucht gekauft.
Rumgedoktort hat auch schon jemand, wahrscheinlich kein Meister, eher ein sogenannter Sax-Doc.
Entweder spielt ein Sax oder, wie in Deinem Fall, es spielt nicht.
Egal wieviele Mundstücke Du ausprobierst, eine Gurke bleibt eine Gurke, bis ein wahrer Meister seines Faches Hand angelegt hat.
Warum geht es hier:
???????
Viel Erfolg, damit Du einen "Holzblasinstrumentenbauermeister" findest.
Die "Docs" lasse im wilden Westen, am besten in
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Beste Grüsse
Otto

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Intonation Baritonsax 25 Nov 2013 19:02 #114264

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Ha...lieber Otto, nein, du bist hier auf dem Holzweg...es ist ein neues Sax. Und der Tech ist ein absolut anerkannter und seriöser Werker seines Fachs. Nur liegt offenbar die Lösung nicht gerade auf der Hand - und wenn du von Gurke sprichst, ja da hab ich Angst davor, dass es genau so was ist. Dan habe ich einen "Garantie-Handel"...nicht gerade das was ich suchte.

Ich habe heute nochmals versucht, das Problem durch meinen Anstaz, bzw. Luftführung und so in den Griff zu bekommen. Auch zu sog "Drones" (Borduntönen) gespielt, um auch besser zu hören, wie sich die Intonationsprobleme auswirken. Ich bekomm es schon stark eingegrenzt, aber meines Erachtens ist es einfach zu viel...

antonio
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