Hallo Leute,
ich versuche mal meine bisherigen Eindrücke zusammenzufassen (alles auf Tenor bezogen):
Légère Studio Cut (spiele ich seit Februar gelegentlich)
- Stärke 2,75 entspricht bei mir etwa einem Vandoren jaZZ 2,5
- Ansprache finde ich sehr gut und gleichmäßig
- spiele ich hauptsächlich auf einem Jody Jazz DV Chicago 7* (weil es von der Blattstärke am besten funktioniert)
- Sound finde ich in Ordnung, aber bei nachlassendem Ansatz schimmert bei mir gelegentlich ein hörbarer Plaste-Sound durch
Fiberreed Classic Carbon (habe ich im Mai etwa eine Woche gespielt)
- Stärke MS entspricht bei mir etwa Vandoren Java 2
- die Ansprache fand ich unglaublich direkt und leicht
- mit keinem anderen Blatt konnte ich bisher lauter spielen
- den Sound empfand ich insgesamt als zu knallig
- gefiel mir besser vom Gefühl an der Unterlippe, da nicht so glatt wie Légère Studio Cut
Forestone Unfiled (spiele ich seit 3 Tagen)
- Stärke F3 entspricht bei mir etwa AW Reed 2 (721 oder 722 weiß ich nicht mehr genau...)
- Ansprache finde ich sehr gut und gleichmäßig
- spiele ich hauptsächlich auf einem Lebayle LR 8 (weil es von der Blattstärke am besten funktioniert, funktioniert bei mir aber auch sehr gut auf einem FL Spectruoso T280 SP)
- meiner Meinung nach noch etwas besserer Sound als Légère Studio Cut (aber auch hier muss ich auf den Ansatz achten um keine synthetisch klingenden Soundanteile zu bekommen)
- das Blatt hat eine weniger raue Oberfläche als von mir erhofft (nach dem, was ich darüber gelesen hatte)
Ich bin momentan davon überzeugt, dass es ein seltener Ausnahmefall ist, wenn man ein natürliches Blatt findet das so gut anspricht wie die oben genannten Kunststoffblätter.
Beim Légère Studio Cut und beim Forestone Unfiled habe ich das Problem, dass sich unter dem Blatt Feuchtigkeit sammelt und es relativ schnell zum "Gurgeln" kommt. Dieses Problem kenne ich von natürlichen Blättern nicht und beim Fiberreed Classic Carbon war es bei mir auch nicht so.
Ich habe den Eindruck, dass sich alle (oben genannten) künstlichen Blätter vor allem in der Release-Phase (also dem Moment, wenn der Ton ausklingen soll) von natürlichen Blättern unterscheiden. Ich kann es nicht wirklich beschreiben, aber irgendwie habe ich da nicht so die Kontrolle wie bei natürlichen Blättern. Vielleicht sind es Nuancen, aber je intensiver ich sie spiele, desto deutlicher wird mir das.
Derzeitige Konsequenz: Wenn es ernst wird, nehme ich ein natürliches Blatt.
Vielleicht wäre es am besten, ganz auf ein bestimmtes Kunststoffblatt umzusteigen und mit den Eigenheiten richtig umgehen zu lernen?
Beste Grüße,
Frank