WILLEM BREUKER 4.11.1944 - 23.7.2010
er war einer der wichtigsten gründe das ich, nachdem ich ende der 70er durch stücke von rollins und gato barbieri zum saxophonspiel kam, dieses auch fortführte.
er bezeichnete seine musik einmal als "menschenmusik". genau das ist es wahrscheinlich auch, warum mich seine musik bis zum heutigen tage immer begeistert hat. sie ist nicht kompliziert!! sie ist einfach "einfach" zu verstehen. und vor allem: sie ist LUSTIG. bei keinem anderen (jazz) musiker habe ich mehr zuschauer lachen sehen und sich die tränen wegputzen.
ob dies solo (besonders auf dem sopransax und der bassklarinette), oder im duo (unvergessen seine auftritte mit leo cuypers -p- auf dem new jazz festivai in moers), oder mit seinem kollektief geschah: immer-einfach-lustig-genial.
als die städte und kommunen noch kohle übrig hatten für nicht subvebtionierte musik, da trat sein kollektief einmal im rahmen einer kulturwoche 3x in der mönchengladbacher fussgängerzone umsonst auf. plötzlich kam eine horde leute mit schlagzeug und diversen anderen instrumenten daher, baute alles auf, stellte sich hin und legte einfach los!! es dauerte keine 1/4 std., da war alles in bewegung, lachte sich kaputt und alles war gut. einfach unglaublich.
seitdem habe ich das kollektief unzählige male live erlebt und ich kann mich wirklich an kein schlechtes konzert errinnern.
damals in meinen saxanfängen, als man (als autodidakt) nicht mehr so recht wusste was man üben und spielen sollte, frage ich ihn im brief , ob er mir vielleicht etwas von seiner musik schicken könnte, damit ich mir ihr üben kann. was soll ich sagen, ca. 2 wochen später kam ein etwa telefonbuch dickes paket, vollgepackt mit zum teil noch originalem notenmaterial seiner kompositionen. ein netter brief war dabei, ich sollte viel spass mit der musik haben und geduld. einfach unglaublich.
jahre später, ´95/´96, gab es in meiner damaligen gegend ein kulturverein e.v., der versuchte ein jazzfestival auf die beine zu stellen. mit mehr improvisation als professionalität ging alles los. als einer, der auch für das progamm zuständig war, rief ich in holland beim bvaast-label an. ich hatte als opener für das allererste konzert unseres festivals willem breuker im kopf. wie der zufall es so wollte, war zum besagten anruf auch willem im label. so konnte ich mit ihm die sache persönlich besprechen. ich trug ihm alles vor und es war sicher, das wenn er nicht auf japantournee wäre, er uns irgendwie geholfen hätte.
auf die frage, was für ihn im leben wichtig sei, antwortete er: einmal am tag richtig lachen, ein lecker butterbrot und 2 apfelsinen. "einfach" einfach.
willem ich werde dich nie vergessen. r.i.p.