Einmal im Quartal besuche ich einen Freund in Dänemark (am WE ist es wieder so weit). Er ist ein Kollege, wir treffen uns, spielen zusammen, bringen uns gegenseitig Sachen bei, die wir geil find, jammen, nehmen uns auf, hören uns an, trinken dabei ein wenig Alkohol (nur des Geschmackes wegen)und kommen ins Diskutieren.
Ganz oft landen wir dann bei einem unserer Lieblingsthemen: Welchen Saxer von heute wird man in 50 Jahren noch kennen?
Die eingangs genannten kennt eigentlich fast jeder Saxer, Coltrane ist sogar nicht-Saxern ein Begriff. Aber wen, der heute noch lebt (ja, ich weiß, dass Rollins noch lebt). Was meint ihr?
Brecker und Garrett sind die beiden, die mir einfallen. Ich glaube, dass man sie in 50 Jahren noch hören wird.
Oder anders: Welche Jazzer wird man noch hören? Chick Corea und Herbie Hancock?
Ich glaube NHÖP ist ein guter Kandidat.
Bin auf eure Vorschlage gespannt!
Grüße!
Christian

Coleman Hawkins, Parker, Lester Young, die ganzen Unsterblichen wird man auch in 200 Jahren noch hören. Da bin ich ziemlich sicher. Mag sein, dass sie mal eine Zeit lang in Vergessenheit geraten, aber sie werden immer wieder ihr Revival haben. Sonny Rollins wird sicher auch dazu gehören. NHÖP auch (ist ja auch schon ein Urgestein). Miles Davis, obwohl ich ihm nicht viel abgewinnen kann, ebenfalls. Sie waren die authentischen Helden des Jazz, sie haben ihn geprägt. In Asien sind sie offenbar ganz wild auf Beethoven und Mozart. Die Bebop-Welle kommt bestimmt auch noch.

Andererseits: Bis etwa 1990 war ich überzeugt davon, dass die Kompositionen der Beatles niemals in Vergessenheit geraten werden. Heute gibt es Jugendliche, die halten Beatles für ein Auto. O.k. , die Beatles sind keine Jazzer.

Aber heute? Gibt's heute überhaupt noch Jazz? Ich kenne mich da auch nicht so gut aus. Wenn ich (leider zu selten) neue Jazz-Aufnahmen höre, habe ich aber immer den Eindruck, alten Wein in neuen Schläuchen zu hören, nur zu oft reichlich verpanscht mit Musik aus aller Herren Länder, das nennt sich dann "Weltmusik". Till Brönner z. B. mag ein hervorragender zeitgenössischer Jazz-Instrumentalist sein, aber welche seiner Komposition wird wohl 50 Jahre überstehen?

Außerdem, 50 Jahre mag ja für uns eine lange Zeit sein, ich werde die jedenfalls nicht überleben. Aber die heutigen I-Dötzchen, die können doch locker 90 werden. Und wenn die sich daran erinnern, dass der Papa immer Charlie Parker gehört hat, das fräst sich doch in die Hirnwindungen ein ...

Kleiner Nachtrag: Interessant ist auch die Frage, welche Jazzkomponisten (und Liedtexter) in 50 Jahren noch zu hören sein werden. Gershwin auf jeden Fall. Van Heusen (+Johnny Burke). Iving Berlin. McHugh/Fields. Solche Leute eben. Die sind schon so lange tot, und ich entdecke sie für mich gerade neu ...

vermutlich miles davis .

vielleicht joe lovano , oder louis sclavis - alle eher vom material her gedacht . aber wer demnächst das große geschäft macht und deswegen bekannt bleibt , auch in jahrzehnten , wer weiß das schon ...

oder kenny g : us markt , vergleichsweise groß , viele leute erinnern sich , in etwa so wie max greger jetzt ...

und natürlich die millionen sanborn - scheiben , die rumfliegen...

wahrscheinlich eine/r den/die wir nicht kennen , die karriere startet dann irgendwie interkulturell gesamt- europäisch oder südamerikanisch oder ( ich erwähne das wort ) chinesich ...

achja und trane und bird usw. diese leute kennen die zahlungskräftigen kunden ( 35-55 ) wenn überhaupt nur durch zufall , jedenfalls hier umme ecke . jüngere nur wenn sie die aufnahmeprüfung anner schule machen - und das auch nicht immer .

Zu den jugendlichen Beetle-Fans

Ich kenne eine Vielzahl 16 - 20 Jähriger, die neben Techno, Trance oder hipHop auch die Beatles noch hören (zumindest zu Hause )

Darüber hinaus denk ich, dass auch ein Klaus Doldinger neben den hier schon genannten eine "Überlebenschance" hat.

Und zur Frage: Gibt es heute eigentlich noch Jazz? Ein eindeutiges JA! Die Grenzen zwischen einzelnen Stilrichtungen in der gesamten Musik verwischen zunehmend (Was ja durchaus acu Spaß machen kann)Es wird aber immer wieder Leute geben, die sich eindeutig hörbar zu eine bestimmten Richtung "bekennen".

Vielfalt finde ich prima! Ich war neulich auf einem "Event" wo ein Souler, zwei Punker und zwei Jazzer gemeinsam gespilet haben. Das war bemerkenswert!

Oder vor Jahren ein Konzert mit Chic Corea und Friedrich Gulda. Einfach ein Erlebnis!

Na ja und was sich so unter dem Etikett "Weltmusik" tummelt ist auch schon recht eigen. Ist den alles, was da irgendwie afrikanisch oder asiatisch oder orientalisch angehaucht ist gleich Weltmusik? Oder Jazz????? Nee, nichtwirklich!


Cheerio

johnny griffin !? archie shepp,don braden... wer kann das so genau sagen.

in jedem fall aber musiker wie
joshua redman und charlie haden.
maceo ist auch ein name (und stil) der sich eingebrannt haben dürfte,fast untrennbar verbunden mit pewee ellis.

???

Hi,

ganz einfach, es werden alle gehört werden, falls es das Material noch gibt!
Warum? Es wird immer Leute geben wie uns, die eben den Jazz
mögen und ihn hören. Gute Musik, und dazu zähle ich den Jazz, wird immer gehört.
Was im Jazz gut ist entscheidet der Geschmack! Ich merke
an mir selbst, dass ich immer wieder Musiker für mich entdecke,
die abseits des Mainstream hervorragende Musik machen.
Und da der Geschmack so unterschiedlich ist wie jeder Mensch selbst,
wird auch alles gehört werden. Mehr oder weniger.
Warum sollten die also in Vergessenheit geraten? Kann ich mir nicht vorstellen.

Gruß zwerg-nase

Ich denke das stimmt allerdings.. Es kommt sehr drauf an wem Du in 50 Jahren fragen wirst.

Die Gesellschaft verliert immer mehr echte Werte Keine klasse Mechanik , Guck euch mal ein Fernschreiber oder alten Schreibmaschine an oder der erste Computer von Konrad Zuse. Solche Sachen sind glatt ausgestorben , nur noch in Museeen zu finden und Junge Leute verstehen es gar nicht wofür früher solch ein Haufen Eisenschrott sinvoll war. Früher hat man ein Spiegelreflexkamera repariert , heute kauft man ein neuer.

Aber Leute wieso interressiert es uns was in 100 Jahre ist? Viele wollen doch schon gar keine Kinder mehr also haben die noch nicht einmal was mit denen zu tun die dann noch leben !
Hat der Schreibmaschineerfinder nicht auch gedacht das wir das Gerät heute noch brauchen? In 100 Jahre gibt es Klangerzeuger so sauber daste jedes Sax besser in eine Vitrine stellst , wer schleppt dan noch so ein schweres Teil mit sich herumm ? Wer bezahlt dann noch die Behandlung selbstherbeigeführte Rückenschmerzen ?

Nö lasst und heute damit beschäftigen und wenn wir alle alte Opa´s und Oma´s sind moppern wir schön das früher alles besser war und legen unsere Scheibe auf , so nervig Laut für unsere Kurzen ( Gilt nur für die die welche haben) damit die es sich noch lange merken werden.

Ich denke echte Musiker werden es sich IMMER wieder anhören und der Rest der Welt nur wenn diese es von die Musiker Konsumieren. Und nenne mir mal die jetzt lebenden "Mozarts" und "Beethovens" usw. .. ich kenne die jetzt lebenden auch nicht, ich denke nur die Musikstudenten lernen da welche kennen.
Vermehrt euch und
"Let´s play the blues. "

:-P :-P :-P Ach ja und von wem man noch in 50 Jahren spricht?? na 97tmb!!

prinzipal schrieb: Auch in China oder zumindest in Peking, wo der Sack Reis umgefallen ist.