Ich hatte auf dem WS die Gelegenheit, einen Gloger Kupferbogen (sorry, hab das Material jetzt nicht hinterfragt, sah aber so aus - ich wollte mich nicht durch Materialdiskussionen voreinnehmen lassen) auf meinem SX90R Tenor anzutesten.
Mal davon ab, dass ich das Design der Oktavmechanik (under-overslug
) ziemlich genial fand, war der Sound in der Tat "anders" - schwer zu beschreiben, weil meine Kanne nun wirklich rotzfrech ist, wenn ich sie lasse. Ich fand"s schon sehr angenehm, was ich da - auch dank der tollen Akustik der dicken Burgmauern - zu hören bekam. Ob"s für den Preis angenehm genug war, darüber gehen die Meinungen sicher auseinander. Da ich kein Profi bin, ist meine Preis-Leistungs-Differenzierung eine andere...
Ich sag"s mal so, wenn ich sonst schon alles hätte, was ich gern hätte...
...aber aller früheren Vorsicht (ich zaudere vor dem Wort "Skepsis") zum Trotz zähle ich mich seit dem Test eindeutig zur "Bringt schon etwas!"-Fraktion. Es ist immer wieder erstaunlich, mit wie verhältnismäßig kleinen Veränderungen am Instrument man wie umfassende Effekte erzielen kann. Ich werd" auf jeden Fall noch ein bisschen Bögen testen gehen (es gibt ja auch eine ganze Reihe Alternativbögen von Keilwerth selbst...)
Was die Preise angeht: Gemessen an der damit verbundenen Arbeit sind die Preise sehr okay. Die industriell gefertigten Alternativbögen der Markenhersteller müssten im Verhältnis gesehen vieeel billiger sein. Ich sehe das ähnlich wie z.B. bei Mundstücken, dort kann man ja auch für eine relativ winzige Komponente schier unglaubliches Geld versenken - es wird aber auch da niemand in Abrede stellen, dass es dafür einen ordentlichen Gegenwert gibt (von völlig abgedrehten Liebhaberpreisen mal abgesehen). Gute Handwerksarbeit gibt"s eben nicht geschenkt.
Jerry