Hallo zusammen,

da die Suchfunktion bei mir derzeit nicht funktioniert, mache ich hier ein neues Thema auf, auch auf die Gefahr hin, dass die Sache schon 100 Mal behandelt wurde. Also:
Auf meinem 59er NewKing Tenor ist der schöne Plexiflügel gebrochen. Keilwerth bietet als Ersatzteil nur noch einen goldlackierten Messingflügel an. Das glänzende Teil passt jetzt aber so gar nicht zum restlichen Instrument, welches schon ziemlich ramponiert und angelaufen aussieht. Ich möchte den Flügel und den Kleiderschutz nun entlacken. Aber: Welches Präparat ist hierfür geeignet und darüber hinaus noch preisgünstig zu bekommen?

Freu mich auf eure Mithilfe!

Gruß
sacksovon

hallo - wenn es denn ein normaler Goldlack ist, geht ein handelsüblicher Abbeizer. Gibts im Hobbybedarf oder Baumarkt, z.B. in Dosen als ein Gel oder auch aus der Sprayflasche. Wahrscheinlich musst du mehrere Male auftragen.
Gruss
antonio

Hi sacksovon:
ist Dir das Teil gebrochen d.h. hast Du alle Teile noch??
Plexiglas kann man so kleben, daß man den Riß nicht mehr sieht. Ist etwas aufwendig, aber...
JEs

Moin Moin,
warum Aufwendig? Soweit ich weiss kann man Plexiglas relativ einfach mit Dichlormethan,Äther oder Chlorophorm kleben.
Ein Freund von mir hat mal im Modellbau gearbeitet, die haben Modelle von Firmengebäuden und Anlagen gebaut, weil die Herrn Chefs mit Zeichnungen nix anfangen konnten ^^ das ganze wurde unter Plexiglashauben gesetzt, die sie auch selber hergestellt haben.......
Er hat sogar mal aus spass 2 Boxen gehäuse für die Stereoanlage so gebaut, klang nicht so toll, sah aber geil aus ^^

Gruss waldi

Moin Waldi,
also einfach zusammenkleben ist einfach. Nur dannbleibt die Klebenaht sichtbar, und das wäre für mich bei so einem teil nicht so erstrebenswert.
Wenn man es also unsichtbar kleben möchte braucht man dazu eine Plexiglaskleber. Zusätzlich müßten beide Bruchflächen angeschrägt werden. Die so entstandene V-Naht läßt man voll Kleber laufen, peinlichst darauf bedacht alle Luftbläschen zu vermeiden oder sofort mit einer Nadel an die Oberfläche zu ziehen. Kleberauftrag auch nur in dünnen Schichten.
Wenn man dann genügend Material augetragen hat, so daß man über Kontur ist, kann man vorsichtig naß die Stelle schleifen (hoch bis 1200, dann Lackreiniger, dann Politur).

Da biste dann schon mal 1-2 Stunden dran. wenn das für Dich nicht aufwendig ist, o.k..
JEs

Moin Jes,
mit den besagten "Mitteln" haben die das seinerzeit Nahtfrei geklebt.
Wenn das sauber gearbeitet war, sah das aus wie aus einem Guss, hat mich echt fasziniert.
Den ablauf selber habe ich leider nie beobachtet, immer nur erzählt bekommen von ihm.
Da klang das relativ einfach, so wie Du das jetzt beschreibst, klingt es schon nicht mehr ganz sooo eben mal nebenbei.
Aber denke grad bei solchen Teilen, die man nicht mehr bekommt, lohnt es sich doch schon, oder?

Gruss Waldi

Wobei bei der ganzen Übung vorgängig zu prüfen wäre, ob es wirklich Plexiglas (Acrylglas) ist. Früher wurden so Kunststoffteile oft aus Styrol hergestellt, Plexi ist noch nicht sooo alt, m.W. Ich würde das Messingteil nehmen. Diese alten Kunsttoffe sind ja auch oft ziemlich matt geworden.

antonio

Hi antonio
also das mit dem Alter bei Plexiglas stimmt nicht.
Plexiglas ist eingetragenes Warenzeichen der Fa. Röm in Darmstadt. Dort wurden bereits im oder zumindest kurz nach dem WW2 bereits Flugzeugkanzeln aus Plexiglas gezogen. Gleiches gilt für Segelflugzeughauben, die auch schon vor dem WW2 zum Teil aus Polyacryl(so die handelsneutrale Bezeichnung) hergestellt wurden.
Anfang 70 war man dann schon so weit das Dach der Olympiahalle in München aus dem Zeugs zu bauen.
Woher ich das weiß: mein Opa war Physiker in der physikalischen Chemie bei Röhm und hat das Zeug mitentwickelt.
Aber im Zweifel kann man ja bei Keilwerth anfragen.
JEs

Oi, sacksovon,

in der Bucht ist gerade ein Engel gelandet und hat seine Flügel vergessen.

Vielleicht passen sie dir ja.

Finden kannst du sie hier:

cgi.ebay.de/Keilwerth-Engelsfluegel-Klappenschutz-fuer-Tenorsaxophon_W0QQitemZ260277337949QQcmdZViewItem?hash=item260277337949&_trkparms=72%3A823%7C39%3A1%7C66%3A2%7C65%3A12%7C240%3A1318&_trksid=p3286.c0.m14

Gruss

Riosax

So, jetzt, hallo zusammen!

Ich danke euch allen für die Diskussion des Themas! :-ß

Zu euren Gegenfragen:
1. Ja, ich habe noch alle Teile des Plexi-/Acryl-/Plastik-/Kunststoffflügels.
2. Ich weiß, dass "Plexi" ein Markenname von Röhm für Acrylglas ist, habe selber in meiner Werkzeugmacherzeit viel von dem Zeugs verarbeitet, v.a. für Maschinenabdeckungen.
3. Ja, Die Originalteile sind bereits an einigen Stellen matt.
4. Nein, ich habe keinen Bedarf an einem Messingflügel, da ich den ja bereits habe - darum geht es hier ja ... 8-)

Fazit: Die Kleberei, so wie sie Jes beschrieben hat, leuchtet mir ein. Allerdings ist mir das zumindest momentan zu viel Act. Aber ich bewahre den Acryl-Klappenschutz auf jeden Fall auf - vielleicht hab ich ja mal Zeit und Lust, mich daran zu machen ...

Willy Porsche, Saxdoc in Leinfelden-Echterdingen, hat mir auch die Methode mit dem Lackentferner empfohlen (siehe antonio). Ich hab ja im Moment noch Ferien ...

Grüße an alle,

sacksovon