Hallo,

ich habe mir vor einem Jahr ein neues Tenorsaxophon in einem Musikladen bei mir in der Nähe gekauft.
Das Saxophon ist eine Eigenmarke des Musikladens und hat 1.400 EUR (ohne Mundstück) gekostet.
Jedoch ist mir nach dem Kauf aufgefallen, dass die hohen Töne (g bis c#) wenn ich diese nicht extrem hoch drücke, zu tief sind.
Da ich kein Profi bin, ging ich davon aus, dass es an mir liegt.
Nun war ich vor kurzem mit meiner Band im Tonstudio und dort hatte ich große Probleme die Töne von g bis c# so hoch zu drücken, dass diese sich nicht falsch anhörten.
Nach den Aufnahmen habe ich einen guten Saxophonisten gebeten auf meinem Saxophon zu spielen. Er gab mir recht und meinte auch, dass die oberen töne zu tief sind und dass wahrscheinlich ein Fehler am Instrument vorliegt.
Daraufhin ging ich zum Musikladen und erklärte den Verkäufer mein Problem. Dieser lies das Saxophon testen mit dem Ergebnis, dass die Töne zwar leicht zu tief sind, dies jedoch ganz normal wäre. Weiter wurde mir erklärt, dass es bei allen anderen Instrumenten gleich sei.
Mich würde mal Interessieren ob es bei einem Instrument von 1.400 EUR wirklich ganz normal ist, dass einige Töne zu tief sind und ob es Möglichkeiten gibt ein Gutachten erstellen zu lassen.
Das Instrument hab ich regelmäßig zur Inspektion gebracht und hat keine Beulen oder ähnliche Mängel.


Gruß
Rosario

Hi,

ich denke mal, dass es zumindest in dieser Preisklasse kein Instrument gibt, dass ohne "Mithilfe" des Spielers sauber von unten bis oben durchintoniert.

Frage ist halt immer: Wieviel "Hilfe" muss ich einbringen?

Was Du beschreibst scheint mir schon heftig viel.

Thema Gutachten (gerichtsfest?)kann ich nichts sagen.

Cheerio

Hallo Rosario,
also beim Thema Gutachten kann ich auch nicht helfen. Aber vielleicht, was Dein Klappenproblem betrifft. Vielleicht wird die Intonation besser, wenn Du die betroffenen Klappen ein wenig durch Biegen öffnest.
Funktioniert bei so einigen.
Aber vielleicht haben ToKo und/oder Joh noch bessere oder detailierte Tipps.

Gruß,
Steffi

RS, leider gibt es kein perfekt intonierendes Saxophon. Das ist das Problme, das das Saxophon schon immer hatte. Auch bei ganz teuren Instrumenten stimmt nicht alles. Da sind immer hier und da ein paar Töne, die ausreißen.

Es muss sich allerdings im Rahmen halten. Wenn du sagt, dass die ganzen oberen Töne nicht so ohne weiteres intonierbar sind, dann könnte es evtl. wirklich daran liegen, dass das Sax in sich nicht stimmig ist.

Es könnte aber auch sein, dass die Klappenaufgänge (Abstand Klappe Tonloch) nicht richtig eingestellt sind. Ist bei dir in der Nähe ein richtig guter Saxdoc? Wenn ja, geh mal mit dem Sax zu ihm und lass es ihn überprüfen.

Wie groß ist die Abweichung denn, wenn du ein Stimmgerät nimmst?

Manchmal liegt es auch daran, dass das Mundstück nicht mit dem Sax harmoniert oder, dass das Mundstück an der falschen Position auf dem Kork ist.

Ein Tenormundstück ohne Sax ist eigentlich in "G" gestimmt. Diesen Ton müssen wir erst einmal Üben direkt zu treffen und zwar ohne Saxophon. Das heißt, du nimmst das Mundstück, spannst ein Blatt drauf und bläst rein, ohne S-Bogen und Sax!
Spiel auf einem Piano oder Keyboard eben diesen Referenzton (Alto z.b. A) und üben so lange, bis du ihn auf dem Mundstück ohne Mühe triffst.

Dies macht man am besten immer bevor man anfängt zu spielen. Es sollte eine tägliche Routine werden, wie Zähneputzen. Der Luftstrom ist sozusagen das Benzin unseres Saxophones, ohne ihn geht gar nichts!

Dieses Gefühl merkst du dir. Mach das Mundstück jetzt auf das Sax und blas genau so rein, wie eben.
Durch diese Übung lernst du, das Saxophon am besten in Stimmung zu spielen. Das ist der optimale Weg für unseren Luftstrom durch das Sax. Die Intonation wird besser und die Töne sprechen besser an. Es kling voller und wir haben weniger Töne, die wir mit dem Ansatz ausgleichen müssen. Es ist wie Fahrradfahren lernen, wenn man die Balance raus hat, geht alles viel besser.

Vielleicht solltest Du auch mal probehalber das MPC so weit raufschieben, dass die hohen Töne stimmen und versuchen dann die tieferen Töne nach unten zu intonieren.
Auch mit verschiedenen MPCs rumprobieren, evtl. klappt es bei einem mit größerer Kammer besser oder umgkehrt.
Auf jeden Fall sollte man das MPC soweit raufschieben, dass man mit nur wenig(besser gar keinem) Druck die hohen Töne erreicht.

Hi,

erst mal danke für die ganzen Einträge.
Also wenn ich das Saxophon nach dem mittleren C stimme und die Tonleiter hochspiele ohne den Ton zu korrigieren, dann zeigt das Stimmgerät beim hohen G bis C –20 bis –30 an.
Ab dem D stimmt aber wieder alles.
Wenn ich es nach dem hohen C stimme, dann sind alle anderen töne zu hoch.
Mittlerweile hab ich mir angewöhnt die oberen Töne hoch zu drücken, was aber sehr anstrengend ist.
Ich hab es auch mit verschiedenen Mundstücken mit unterschiedlicher Bahn probiert, komme jedoch zu keinem anderen Ergebnis außer, dass bei kleiner werdender Bahn die hohen Töne immer dünner werden.
Mich würde mal interessieren wie hoch die Abweichung sein darf, damit man sagen kann, es liegt ausserhalb der Toleranz.



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<em>editiert von: RS, 28.11.2006, 18:45 Uhr</em><!-- end editby -->