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THEMA: Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924

Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 23 Mär 2005 22:21 #2209

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Grüß Gott zusammen,
da bin ich wieder. Habe an Ostern ein paar Tage frei und gedachte mich an die Bepolsterung und (Vor-)Einstellung heranzutasten
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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 23 Mär 2005 22:36 #2212

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'tschuldigung, habe den falschen Button erwischt.
@ToKo
Lieber Landsmann, kennst Du die Klappenaufgänge für dieses Sax?
Ich habe vor der Demontage mal gemessen, wobei es dann 7mm waren. Kann das sein?
Wäre froh, wenn sich hier jemand finden würde, der genaue Zahlen weiss.

Und übrigens, wo kriegt man eigentlich Ausbeulwerkzeuge oder z.B. auch eine plane Metallscheibe, die man zum prüfen der Tonlöcher nehmen kann?
Bis neulich
Newbie
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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 23 Mär 2005 23:30 #2214

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Hi Newbie

Ausbeulwerkzeuge gibt es bei Werkzeugfachhändlern für Instrumentenbauer. Da Du unterschiedlich lange Stangen mit unterschiedlichen Krümmungen und eine Menge unterschiedlicher Aufschraub - Formkörper benötigst ist die Anschaffung von Ausbeulwerkzeug eine ziemlich teure Angelegenheit. Da werden schnell einige hundert Euro fällig.

Zum Prüfen der Tonlochränder verwende ich unterschiedlich grosse Plätttchen aus 2mm Niro - Blech. Die sind ausreichend plan und stabil.

Gruss

SlowJoe
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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 24 Mär 2005 19:50 #2217

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Hallo slowjoe,
das ist aber mächtig teuer. Eben Spezialwerkzeug, wenn man so will. Das lohnt sich wohl nicht. Die Idee mit den Niro-Plättchen ist gut. Ich hatte da eher an eine massive Metallscheibe gedacht, die nichtrostend ist und auch ein bisschen mehr Gewicht hat. Habe sowas mal auf einer englischsprachigen Website gesehen, auf der es um verzogene Tonlöcher ging.
Na dann werde ich mal nachsehen, wo ich sowas günstig herkriege. Hast Du die selbst angefertigt oder gekauft? Wenn ja, dann wo?

Übrigens, ist vielleicht für sonstjemanden noch interessant:habe heute komplette 9 m Lichtschlauch klar, inclusive fertig konfektioniertem Stecker und Endstück bei Hornbach gekauft. Knappe 8 ¤. Wird gleich mal ausprobiert.

Vielen Dank und schöne Ostern an alle
Newbie
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Reeds-Shop

Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 24 Mär 2005 22:45 #2218

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Hallo Newbie,

Die Plättchen habe ich mir bei einem Eisengrosshändler auf einer riesen Hydraulikschere aus Resten von 2 bis 3mm Nirosta -Blech in unterschiedlichen Grössen zurechtschneiden lassen. Unterschiedliche Grössen brauchst Du, weil Du sonst nicht an alle Tonlöcher herankommst. Die Ränder habe ich mit einer Feile entgratet und die Ebenheit mit einer grossen Schiebelehre (Lichtspaltprüfung) überprüft. Die Dinger waren eben, ich musste nichts richten. Das ist jetzt ca. 6 Jahre her und hat nur ein paar Mark gekostet.

Alles Gute

SlowJoe

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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 26 Mär 2005 10:36 #2230

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Hi,

also folgendes:

Ausbeulwerkzeug: Die Stangen habe ich mir bei einem Metallmacher herstellen lassen. An beiden enden dann die enstsprechenden Gewinde, fertig.
Diese Kosten sind sehr gering.

Allerdings sind die Spezialkugeln zum aufschrauben dann sehr, sehr teuer.
Den Preis dafür hatte ich schon erfolgreich verdrängt, bis Smatjes bei mir war und über unser fachgesimpel wurde ich wieder daran erinnert wie teuer die waren.

Puh *schwitz*

Klappenaufgänge, das ist immer so eine Sache.
Also wenn Du die Polster einsetzt dann richte Dich dabei nach dem Bau Deines Instrumentes.
Wenn Dein Polster auf dem Kamin aufschlägt, dann sollte der Deckel absolut waagerecht zu dem Tonloch stehen.

mit 7mm Klappenaufgang hast Du eine gute Basis.
Allerdings richte ich mich auch da erst einmal nach der baulichen Voraussetzung des Instrumentes und nach meinen Erfahrungswerten.
Sollte es nach Fertigstellung Probleme geben was die Intonation betrifft, kannst Du an den Aufgängen immer noch arbeiten.

Slowjoe hat Dir einen guten Tip gegeben die Tonlöcher zu überprüfen. Welches Material Du verwendest ist nicht entscheidend, wichtig ist, dass es gerade ist.
Wenn Du allerdings von Dir sagen kannst das Du ein gesundes Augenmass hast, dann reicht das auch aus indem Du das entsprechende Tonlochkamin auf Augenhöhe vor Dich hälst und schaust.

Soweit erst mal,

ToKo
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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 31 Mär 2005 18:33 #2283

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Hallo ToKo,
habe die "RESTAURATION" soweit es ging fertig. D.h. neue Nadeln, bis auf 5 Stück, die ich nicht ohne weiteres rausbekam (Ich habe halt keine Werkbank mit Schraubstock etc. und gehe sachte mit dem Hörnchen um), neue Büscher Snap-in-Polster, neuer Filz überall und neuer Kork. Innere und äussere Generalreinigung und Politur natürlich auch.
Dann Leuchtschlauch rein und nach der hier verfügbaren Anleitung die Klappen eingestellt, bis kein Lich mehr durchkam. Die Synchronisation der Klappen war für mich eine echte Herausforderung, hat aber letztlich geklappt.
Also vorhandenes Büscher Originalmundstück mit Reed drauf und erstmal probegespielt. Alle Töne ohne Oktavklappe auf Anhieb vorhanden. Sogar die tiefsten Töne sprachen auch bei ganz leisem Spiel sehr leicht an. Intonation oK.

Dann Oktavklappe gedrückt und weiter. D2,E2 A2,H2 (Ich hoffe ich hab jetzt die richtigen Töne erwischt) sind unproblematisch, aber F2 klingt nicht sauber und vor allem G2 springt meist mit Verspätung in die nächst Oktave. Ich hatte auch den Eindruck, dass sich der Luftwiderstand erhöht. Habe erst mal mit dem Ansatz rumexperimentiert und siehe da, wenn ich die Spannung erhöhe und den Druckpunkt weiter zum Neck hin verschiebe gehts.
Aber das kann ich mir dann die beiden Töne darüber wieder sparen (H bzw.B und A). Die springen auch ohne Ansatzveränderung in die nächste Oktave. Für die beiden öffnet sich ja auch die Oktavklappe am Neck. Für alle anderen die am Korpus.
Konnte auf Anhieb keine Undichtigkeit finden. Hast Du noch eine Idee, was das sein kann?

Wäre froh, wenn Du mir einen Tip geben könntes.
Liebe Grüße
Newbie
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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 31 Mär 2005 18:46 #2284

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Hi Newbie,

erst einmal Glückwunsch dazu, was Du bisher geschafft hast. Es erfordert einiges an Mut und Geschicklichkeit und ist wirklich nicht jedem zur Nachahmung zu empfehlen, ohne das Können aller Saxwelter herunterspielen zu wollen.

Jetzt sind wir an einem Punkt das es schwierieg wird eine Prognose zu stellen.
Aber vielleicht versuchen wir es auf Ferndiagnose und finden den Übeltäter.

Also, wenn Du sagst, Dein Horn spielt einwandfrei bis in die tiefe an, und das auch noch im Piano, dann ist die Basis eines dichten Instrumentes eigentlich schon einmal geschaffen.

Weiterhin ist auch in der Oktave das Spiel bis E einwandfrei? Ok, soweit so gut.

Dann überprüfe bitte dochnochmal ganz genau die Dichtigkeit bei F (rechte Hand). Ist wirklich alles deckend, bei F,Fis und öffnet sich auch bei gedrücktem F die Gis Klappe nicht, wenn Du den Gis-Drücker betätigst?
Achte rundherum auf absolute Dichtigkeit und verwende beim drücken einen weitaus leichteren Klappendruck als Du beim Spiel verwendest.

Hat Deine Oktavklappe am S-Bogen und die am Korpus einen ausreichenden Aufgang?

Hast Du beide Oktavhülsen z. B. mit einem Pfeifeneiniger von innen gesäubert, so dass keinerlei Rückstände mehr dort sind?

Ist eventuelle eine Lötstelle an den beiden Oktavhülsen undicht? Kommt übrigens schon mal öfter vor.

Soweit erst mal zu meinen spontanen Ideen.
Antworte doch wenn etwas dabei war und wenn nicht natürlich auch, dann gehen wir auf weitere Suche.

Gruß,

ToKo
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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 05 Apr 2005 21:19 #2359

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Hallo ToKo,
vielen Dank für die guten Tips. Bin alles durchgegangen, habe aber nichts gefunden. Dann hab' ich das Sax zu unserem hiesigen Instrumentenbaumeister geschleppt, damit er sich die Sache mal ansieht. (Er hat mich vor der Restauration auch nochmal gebeten, das schöne alte Teil bloooß nicht zu versauen und ich habs versprochen). Nun, er hat auch nichts rechtes gefunden, sagte nur ich hätte es sehr gut gemacht.

Also bin ich wieder nachhause und einfach gespielt. Und siehe da mit zunehmender Spielbekanntschaft mit dem Horn und entsprechender Ansatzanpassung klappts jetzt einwandfrei.
Dann hatte ich das Sax mit in die Musikschule.
Mein Saxlehrer, übrigens wirklich ein sehr guter, hat sich das Altertümchen mit glänzenden Augen geschnappt und fast die ganze Übungseinheit damit gespielt, allerdings mit einem neueren Selmer Kunststoffmundstück. Er konnte mein Problem nur auf den Ansatz oder das Mundstück (Ein Original Büscher Eb Mundstück, das mit dem Sax kam)zurückführen, weil er sagte es stimmt alles und es würde super spielen, es sei wie neu. Er wollte mir erst nicht glauben, dass ich es selbst restauriert habe.

Also langer Rede kurzer Sinn, es ist alles tip top und wir können unsere Fehlersuche beenden.
Nochmals vielen Dank für Deine/Eure Hilfe.
Ich hab im Moment nur eine Frage: Kann man die Nadelfedern eigentlich auch spannen, ohne die ganze Applikatur wieder abzubauen? Ich würde nämlich gerne noch eine Feinabstimmung an der Federspannung vornehmen.

Bis Bald
Newbie
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Klappenaufgänge an Büscher Truetone Alto aus ca.1924 06 Apr 2005 08:01 #2371

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Hi Newbie,

dann bleibt mir nichts weiteres übrig, als Dir nochmals zu gratulieren.
Es freut mich das der Lohn Deiner Arbeit in einem nun, so wie Du schreibst, faszinierenden Sax liegt.

Ich wünsche Dir damit viel Spass und ein spielerisches Vorankommen.
Als Landsmann würde mich aber interessieren, wer denn Dein Lehrer ist.
Martin Form? Lothar Breitmeier? oder der Herr Schneider?

Eines noch zu den Federn. Die kannst Du natürlich jetzt so spannen, ohne die Applikatur abzubauen.
Schau mal hier unter Zubehör nach. Da siehst Du ein Federhäkchen abgebildet, die ich hier baue.
Damit kannst Du Federn bequem spannen. Beim spannen die Feder aber immer direkt am Säulchen ansetzen, wo sie herauskommt. Dann musst Du nicht so viel spannen, um eine Wirkung zu erzielen, die Wirkung ist dann auch wesentlich klarer und Du machst Dir keine Knicke in mitten der Federlänge. Ist eben optisch auch schöner.

Gruß nach Trier,

ToKo
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