Hallo,
ich hab diese Woche die großartigen Reparaturkünste eines Mitarbeiters eines recht bekannten Shops in Berlin begutachten können.(Ich hoffe ich überschreite in meinem Text nicht den rechtlichen Rahmen.)
Ein Schüler brachte sein abgespieltes Leihinstrument zu diesen "Saxdoc" und wollte es wieder flott gemacht bekommen, da er es der Musikschule wiedergeben will.
Der Mitarbeiter zeigte ihm, dass die G-Klappe nicht dicht ist und diverse andere Kleinigkeiten, die ich momentan noch nicht weiss.
Jedenfalls war der Auftrag, das Horn wieder spielbar zu machen.
Der Schüler nahm das Horn nach der Reparatur wieder entgegen und gab es der Musikschule ,ohne es sich noch einmal anzugucken,zurück.Man könnte ihm den Vorwurf machen, dass er es hätte kontrollieren müssen,aber eigentlich geht man ja davon aus, dass die aufgezeigten Mängel von dem Fachmann beseitigt worden sind.
Ich bekam das Sax in die Hände, da mein Lehrer, welcher für die Leihinstrumente zuständig ist, nicht glauben konnte was er sah und ein Polster, was laut Rechnung ausgetauscht wurde, nicht finden konnte.
Er hatte bis jetzt nur ein flüchtigen Blick auf das Horn geschmissen und eben die bekannten Pappenheimer unter den Polster kontrolliert:Hoch-Fis, Palmkeys, G, Gis etc.
Ich schaute mir das Alto also an und entdecke sofort 2 eingerissene Polster! :-x
Die Klappen schlossen alles andere als parallel, da z.Bsp. für Tief H und B die Anschalfilze unterschiedlich groß waren. Aber wenigstens waren welche da, denn bei Es,wo auch das neue Polster endlich gefunden wurde inklusive Schellackresten, befand sich ein Stück Tempo, was in den Klappenschutzkäfig eingepresst wurde. :roll: Es war garantiert der verzweifelte Reparaturversuch eines vohrigen Schülers.

Das Sax war also in einem nicht spielbaren Zustand! Es ging gar nix.
Für diese "Serviceleistung" hat der Laden fast 70¤ bekommen.
70¤ für : 1x Polsteraustauschen, und das Horn ausbeulen, es hatte wohl einen Sturzschaden.
Habt ihr sowas auch schon mal in so einer krassen Art und Weise erlebt ?
Was kann man gegen solche Pfuscher tun ? Kann da die Innung irgendwas machen, der Reparaturservice müsste ja angemeldet sein.
:-?

mfg Joh

Hmm, kann bestimmt ToKo was zu sagen - soweit ich das sehe herrscht beim Instrumentenbau noch Meisterzwang, d.h. die Innung (heisst das noch so?) dürfte an solchen Anekdoten interessiert sein. Immerhin geht's darum, einen Ruf zu verteidigen.

70 EUR für quasi nix ist eine ganze Menge Holz, das würd ich auch nicht auf sich beruhen lassen. Aber da sieht man mal wieder, da meint man's einmal gut und will richtig gründlich sein, und dann setzt man sich derart voll in die Nesseln...

Gruß

Jerry

beweise sichern , kosten abwägen , bedenken , daß man ggf. der falschen verdächtigung bezichtigt wird ( besonders gerne mangels eindeutiger beweise ) usw. usf.

lohnt das ?

Hiho,

Miesterzwang gibt es nicht mehr. Wie auch bei Neuwaren hat man auf die Reaparatur ein Gewährleistung. Sax in die Hand nehmen und ab zum Doc zum nachbessern. Jeder hat mal nen schlechten Tag.

Wenn jemand angibt eine bestimmte Tätigkeit gemacht zu haben und dafür einen Lohn bekommen hat, diese Arbeiten tatsächlich aber nicht ausführte so ist hier tatbestandlich ein Betrug gemäss § 263 StGB
anzunehmen.
Nachlesen könnt ihr das unter :
dejure.org/gesetze/StGB/263.html

denn: verwirklicht wurde die Täuschungshandlung
sowie die Vermögensverfügung.

Wichtig ist in diesem Fall die Rechnung.
NUR wenn da drauf steht Polster augetauscht
dann kann man da was machen.
Gruss donbue (hoffe gehelft zu haben)

hi,

ich finde, bevor man mit dem Holzhammer an die Sache rangeht, auch wenn einem das Gesetz Recht gibt, sollte man zuerst man den kommunikativen Weg einschlagen.

Evtl. wurde da in der Werkstatt einfach nur was vertauscht. Dort arbeiten schließlich auch nur Menschen - und die machen bekanntlich Fehler.

Da aber niemand von uns Fehlerfrei ist, sollte man einfach erst mal drüber reden. In vielen Fällen findet sich hier schon die Lösung.

Das ist richtig nutzt aber für die argumentation ungemein wenn die sich bockig stellen sollten. :-D

Wie sah der Reparaturauftrag aus? Wenn der Auftrag nicht korrekt bearbeitet wurde,hast du natürlich ein Recht auf Nachbesserung. Wenn es eine "wirklich" gute Werkstatt ist, werden sie die Reparatur ohne Probleme fachmännisch durchführen. Erst mal freundlich mit den Leuten reden, meist klärt sich das dann. Denn "dicken Hammer" sollte man erst zuletzt auspacken.

Hi,

also, Fehler passieren auf der Welt immer dort, wo etwas gemacht wird. Das Kann, soll zwar nicht, ist dennoch nicht auszuschliessen.

Ich würde dort hingehen und nochmal klar machen, was der Reparaturauftrag war. Wenn es eindeutig ist, würde ich erstmal reklamieren, was eben nicht gemacht wurde.

Wenn er sich sturstellt, dann kannst Du nochmals darauf hinwiesen, dass Du auf die Behebung der besprochenen Mängel bestehst.
Sollte er sich dann immer noch sturstellen, kannst Du mit weiteren Massnahmen drohen.

Ist es eine seriöse Werkstatt wird er sich keinen schlechten Ruf leisten wollen.

Meine Meinung.

ToKo