Hallo z"sammen,

da ich am Freitag einen Termin bei der Gema zwecks Beratung habe, dachte ich mir, pirsch doch vorher mal durch die saxwelt Threads, vielleicht hat sich da je schon mal eine anderer mit befasst.
Und siehe da...natürlich!

Meine Frage ist nun: traditionals sind ja bekanntlich Gemafrei. ABER, wenn ich z.B. Kolo von srem (was ein traditionelles serbisches Stück ist) eingebe, spuckt die Datei drei geschützte Versionen aus. Wenn ich nun also dieses Stück, von dem wir nur die Grundmelodie als Noten haben und alle Lebendigkeit aus selbstgeschriebenen zweiten und dritten Stimmen, sowie freien Improvisationen ziehen, WIE gebe ich das auf einer Gema Liste an? Ich kann ja nicht "beweisen", das ich das Stück nicht in der xy- Version von abc spiele?

Und vorher weiß ich was tatsächlich ein traditionel ist, ich mein, es ist ja keine Kunst in die Ecke irgendwelcher Noten trad. zu schreiben....

Das interesssiert mich deshalb so brennend, weil wir als Folk-combo natürlich bemüht sind ausschließlich Gemafreie Stücke zu spielen....


stromlose Grüße :-s

Hiho,

soweit ich weiß, sind die Urstücke immer Gemafrei.

Bsp:

Alle Vögel sind schon da!

In der Version in der die allermeisten es von uns aus der Schule kennen und ihre leidlichen Erfahrungen im Blockflötenunterricht sammelten ist ein Volkslied und damit Gemafrei.

Kommt aber nun ein DJ TuTench oder wer auch immer und macht darüber eine Technoversion oder einen Rap, ist diese NEUE Version Gemaverseucht sofern der Autor dieses Neuen Stückes Mitglied in der Gema ist oder dies Stück dort anmeldet.

Ob nun Volkslied, Klassik oder Traditional (Wie ist eigentlich die Definition von Traditionals ?) Das ist das Gleiche.

Ob es irgendwo eine Liste von Traditionals gibt weiß ich nicht. Wäre schon diese zu haben.

Viele Grüße
Smatjes

Hallo Stromlos,

ich würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hälst.

Schöne Grüsse,
Billy

In der Literatur gibt es das Problem ebenso: wenn ich ein Gedicht, nehmen wir als Beispiel ein Heinrich-Heine-Gedicht (den Fall hatte ich einmal) in meinem Roman 1:1 wiedergebe, verletzte ich damit das Urheberrecht. Wenn ich das Gedicht belletristisch aufarbeite, zum Beispiel zitiert einer meiner Protagonisten das Gedicht auf einer Schulveranstaltung, steht das Gedicht in einem anderen Gesamt-Kontext. Das Gedicht tritt zugunsten des eigentlichen Werks zurück -- was zählt ist die Komposition in ihrer neuen Ganzheit.

Dreh- und Angelpunkt ist das, was man landläufig als "künstlerische Freiheit" bezeichnet: desto mehr davon, umso weniger kann ein Dritter gegen mich Rechte geltend machen. Doch aufgepasst, das Urhebergesetz macht bei Musikstücken eine Ausnahme, ein Traditional mag zwar frei von Urheberrechten sein, wer aber z. B. "Mama Mia" von Abba bis zur Unkenntlichkeit im eigenen musikalischen Werk "verwurstet", muss trotzdem blechen.

Doch ein Traditional gilt als Volkseigentum, in diesem Sinne lässt sich ein Traditional auch nicht "nachträglich" schützen, sondern lediglich die Ideen, die außerhalb der eigentlichen Volksweise für neue Originaltät sorgen. Und diese, wie gesagt, nur in ihrer Gesamtheit ...

Wer sich da mal durchwuseln will:

www.internetrecht-rostock.de/urhebergesetz-informationsgesellschaft.htm

LG, wallenstein

@ Smatjes:
genau so eine Liste ist es, die ich suche (und brauchen könnte)! Bis jetzt habe ich immer alle Stücke einzeln durch die Gema Suchmaschine gejagt und war erstaunt wieviel Treffer ich produziere...es dreht sich bei uns ja vor allem um Traditionals aus dem Osteuropäischen Raum, einiges aus Israel und der Rest querbeet. Was wir fast nie verspielen ist deutsches Volksliedgut. Dat zeckt nich beim tanzen .
Aber gerade da gibt es erstaunlich viele Einträge von scheinbar speziellen geschützten Versionen...ich bin mir allerdings (rein gefühlsmäßig) relativ sicher, dass es sich nicht um die Urformen handelt...kann das aber nicht immer nachweisen...

@ wallenstein:
das würde ja bedeuten, dass ich viele Stücke TROTZ Gema-Eintrag spielen darf, wenn ich die traditionelle Grundmelodie nehme und selber bearbeitet habe, da ja das Grundstück ohnehin frei ist. NIcht unter Zuhilfenahme von "Mama MIa", klar soweit.

Danke für den Link...ich werd mal in einer ruhigen Stunde hinsurfen...

@alle:

Weiß denn jemand von euch zufällig was es denn kostet, wenn man ein Gema geschütztes Stück irgendwo aufführt? Ich meine, wenn das nur ein paar Cent sind, dann könnte man sich ja überlegen, ob man sich dem Stress aussetzt nach freien Stücken zu suchen, oder einfach mal in die Tasche greift...

Und wie ist das wenn man eine Cd aufnimmt?
Wir wollen das im nä Frühjahr mal machen, allerdings nur zu Demo Zwecken oder zum Verteilen im kleinsten Kreis, mit anderen Worten da fließt kein Geld zurück...sollte deshalb auch nicht zu viel verschlingen....


stromlose Grüße
:-s

<<Weiß denn jemand von euch zufällig was es denn kostet, wenn man ein Gema geschütztes Stück irgendwo aufführt?>>

Das kommt auf die Größe (Quadratmeter) des Veranstaltungsraumes an.
Normalerweise wird sowas vom Veranstalter gezahlt, meistens pauschal, ohne dass angegeben wird welche Stücke gespielt wurden.

Gruß
Geli

Hiho,

das Donnerwetter hier in Pinneberg hatte eine Stereoanlage sten und sollte dafür irgendwas um die 200 Euro berappen. Da dort CDs und Radio abzuspielen war. Sie nahm die Bedienknöpfe ab und wollte sie dem Herren der Gema aushändigen da sie nur Radio spielen würde. Der lehnte dankend ab und setzte das ganze auf 60 € fest.

Mir erscheint das recht hoch. Aber sie hatte noch eine Leinwand mit Beamer im Laden. Der wird sicher auch gekostet haben.

Der LAden hatte Platz für 28 Saxophoisten und 6 weitere Gäste War also soooooo groß nicht.

@LamaGeli und Smatjes

ja, sowas hab ich auch schon gehört/gelesen. Wir sind ja eher nicht die Veranstalter (by the way: ist der Veranstalter derjenenige der den Raum zur Verfügung stellt? Der die idee hatte? Oder: der der den Raum gemietet hat?), allerdings ist das bei uns alles etwas unklar mitunter...Wenn wir zu einem Tanzhaus eingeladen werden, ist ja alles palletti, aber manchmal organisiern wir die Events selber, OHNE jedoch "in echt" die Veranstalter zu sein...

Das war also ein kleiner Raum ohne Cd Bespielung (aber die Saxophonisten haben live gespielt, oder?) und für den ganzen Abend 60 Euro, richtig?
Das klingt so la la finde ich.
Eigentlich nicht zu viel (bei 200 wäre es allerdings lächerlich geworden), aber für so ein paar Leute ist es happig.

Wir spielen ja zum tanzen, d.h., da kommen auch im kleinsten Kreis schnell mal 30-40 Leute zusammen. Bei Tanzhäusern auch gerne mal 200...aber letztlich ist es ja eben doch Veranstaltersache...kompliziert das!

stromlose Grüße
:-s

Hi,

warum macht ihr denn nicht einfach eine "private" Veranstaltung daraus. Gäste einladen, Tür zu, keine GEMA!
Einfacher geht es nicht.

Liebe Grüße ZN

Hiho,

nee da hab ich mich falsch ausgedrückt.

Für unsere Veranstaltung (das 3. NLT) kostet das nix. Sie hat das im Monat bezahlt, und zwar egal was da los war.

Ich hab als private Veranstaltung irgendwas mit max. 50 Personen im Kopf. Bis dahin ist das Privat, darüber hält u.a. die Gema die Hand auf, sofern darunter kein Eintritt verlangt wird. Inwieweit diese Zahl (noch) stimmt weiß ich aber nicht.

Veranstalter ist immer der, der die Veranstaltung veranstaltet. Also mietet ihr nen Raum seid ihr Veranstalter. Angagiert euch jemand und ihr bekommt das Geld dafür(oder was auch immer), ist er der Veranstalter. Dann müsst ihr im ne Liste eurer Stücke geben und er kümmert sich dann um die Gema.

Gruß
Smatjes