Hallo Leute,

leider gehöre auch ich zu den Saxern, die nicht in ihrem eigenen Haus, sondern in einem Wohnblock leben.

Deshalb interessiert mich die Frage ob, wann und in welchem Umfang ich in meiner Wohnung mit meinem geliebten Sax üben darf brennend.

Im Internet bin ich fündig geworden und hab einen interessanten Artikel ausgegraben, demzufolge das OLG Karlsruhe entschieden hat (siehe Seite 4), daß ein Saxophonspieler täglich zwei Stunden und am Sonntag eine Stunde üben darf. Das gilt auch für Mietwohnungen.

Im Gegensatz zu Stereoanlagen etc. muß beim Saxen keine Zimmerlautstärke eingehalten werden.

Jetzt bin ich ein bisserl gescheiter und dementsprechend beruhigt.

Guckst du:

www.simplysax.de/tipps.htm


Gruß Hans

Hallo Hans,

aus persönlicher Erfahrung habe ich den Verdacht, dass es wichtig ist, zu festen Zeiten zu spielen. Ich versuche jetzt regelmässig zwischen 19 Uhr und 21 Uhr zu üben (meistens von 19 Uhr bis 20 Uhr, oft auch bis 21 Uhr selten bis 21:30 Uhr). Zumindest ist die Resonanz der Nachbarn besser geworden.
So hat es einmal bei mir geschellt und ein Nachbar stand vor der Tür. Ich dachte schon, er hat geschellt, weil er sich beschweren wollte und gesagt "ich kann jetzt aufhören" (o.s.ä.). Aber er hat nur wegen etwas Organisatorem geschellt und meinte, ich könnte ruhig weiter üben.

Gruss,
Billy

Hallo Hans,
das hängt auch ein bisschen davon ab, was in deinem Mietvertrag steht!
Bei mir ist es so, das Üben vor 8, 13-15 und nach 20h generell verboten ist!
Beim Klavierüben hat sich bisher niemand beschwert und Saxophonn übe ich in der Musikhochschule, dann brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben und außerdem werde ich im Übekämmerlein nicht von häuslichen Dingen (z.b Saxwelt ) abgelenkt!

Guten Morgen
Also aus meiner Mietzeit kann ich nur sagen, wenn man
1. nicht gerade zu unchristlichen Zeiten übt (also so nach 22:00 oder vor 7:30)
2. sich mit seinen Nachbarn abspricht, daß man übt und wann und
3. eben darauf verzichtet zu üben, wenn man die versprochenen Zeiten nicht einhalten kann,
dann kann nix schiefgehen.
Vielleicht auch nicht gerade Longtones, Mundstückübungen und ähnliches Gequäke über die vollen 2 Stunden Schont die Nerven der Nachbarn.

Sonst viel Spaß
JEs

Hallo zusammen,

der Saxophonist Bastian Fiebig hat sich auf seiner webseite dieses Themas angenommen und einige Gerichtsurteile http://bfiebig.de/tipps_.html#_7 zusammengestellt, die hoffentlich zur Klarheit beitragen (ich als juristischer Laie finds immer wieder erstaunlich, dass verschiedene Gerichte in solchen Sachen zu durchaus verschiedenen Rechtsauslegungen kommen !)

Gruss

Thomas

...vor Gericht und auf hoher See ist man nur in Gottes Hand...

hoi hans und @lle,

die gerichtsurteile sind das eine und geben uns gegen notorische nörgler sicherheit.

das andere ist ein normales nachbarschaftliches miteinander. ich wohne inzwischen nach dem sax-start im zweiten mehrfamilienhaus und kann eigentlich nur gutes berichten. ich übe zu zeiten, auf die sich meine nachbarn einstellen können (wochentags wenn, denn zwischen 18 und 19 uhr, am wochenende eine stunde früher) und alle wissen, dass ich nicht zicke, wenn was ist: kind krank, diplomarbeit, quartalsabrechnung - dann ist halt saxpause und wenn ich unbedingt üben muss, weil ein konzert bevorsteht, dann such ich mir ein ausweichquartier.

ich könnte nicht munter üben (ist ja nicht gleich spielen ), wenn ich wüsste, dass das ganze haus nur darauf wartet, dass ruhe ist :-/

groetjes nadja

Grüß dich Nadja,

ich gebe dir vollkommen recht,
auch ich nehme größtmögliche Rücksicht und spiele täglich "nur" eine Stunde zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.

Die allermeisten Nachbarn stören sich auch in keinster Weise an meiner Überei und verhalten sich sehr tolerant.

Nachdem es aber immer und überall einen notorischen Nörgler gibt, der an allem etwas auszusetzen hat ist es ein gutes Gefühl rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen.

Grüßle Hans

warum sagt niemand, dass man in der Nachbarschaft das kulturelle Niveau hebt, wenn man Sax spielt?

Sonntags Morgens höre ich gegenüber auf der Straße ein Klavier. In der Großstadt. Es klingt gut, anders, nach Sonntag. Denn werktags klingt die Straße nach Lkws und Autos. Sonntags klingt es feierlich.

Wenn ich Saxophon spiele, kann ich aus dem Fenster gucken und beobachten, wie die Leute gegenüber ihre Fenster schließen. Oder öffnen. Ich bilde mir ein, ein Publikum zu haben und begrüße jedes Fenster.

Nachbarn sind weit weg. Näher dran ist die Familie, meist nur durch eine Türe getrennt. Mein Sohn klagt, er bekomme Kopfschmerzen, wenn ich spiele. Ich versuche herauszufinden, warum. An anderen Tagen trällert er meine Stücke gut gelaunt und noch Stunden später mit. Ob ich rücksichtsvoller spielen kann, ob ich beim Spielen "erzählen" kann, frage ich mich. Eine Geschichte, eine Geschichte, der man gerne lauscht?

Letztens war ich bei meinem Schwager in Köln, er hat mir seine Wohnung gezeigt und wir haben in seiner Küche Kaffee getrunken, als er unvermittelt meinte: "Ah, lass uns in mein Arbeitszimmer gehen!"-- Iich war verwundert. Im Arbeitszimmer hörte ich leise ein Sax. Er sagte. "Das ist der Nachbar, der übt über mir. Klingt das nicht mega-cool?"

Ja, denkt daran: Nachbarn und Familie sind unser erstes und best-ehrliches Publikum!

LG, wallenstein

Guten Morgen allerseits!

Ich kann nur bestätigen, was hier schon geschrieben wurde: Das Einhalten regelmäßiger Zeiten "erzieht" die Nachbarn. So müssen sie nicht überrascht sein und sich womöglich ärgern, wenn aus heiterem Himmel plötzlich das Gequäke wieder losgeht. Meine Kernübungszeiten (wenn ich vormittags zuhause bin) sind: 10-12 und 15-19 Uhr. An manchen Tagen kommen so drei Stunden zusammen, an viel zu vielen Tagen keine Minute
Die Resonanz ist durchweg positiv. Es hat sich in unserem 12-Familien-Haus noch nicht ein Nachbar beschwert. Im Gegenteil, ich habe scheinbar den ein oder anderen Fan gewonnen, bin im Treppenhaus schon dreimal angesprochen worden, es sei "super", einen Sax-Spieler im Haus zu haben und es klingt toll und die Stücke, die ich jetzt spiele (Skaliners) machen richtig Laune.
Bei so viel positiver Resonanz ist keine Hemmschwelle mehr da, LAUT zu üben :-s
Hätt ich vorher nicht gedacht, dass meine Nachbarn so reagieren... O0

Schönen Tach noch und...
...keep on blowin´
Karin