Moin allerseits,
ich hatte mir kürzlich `n olles Buescher "Big B" Tenorsax zugelegt und zunächst mit einem Yamaha "Custom 5C" gespielt, welches sich auch schön weich und rund mit dem Sax anhört, gerade wenn man etwas sanfter und leiser spielen will. Da ich aber in unserer (noch im Aufbau befindlichen) Band (Richtung Rock/Funk)etwas heller/härter/dreckiger (Töne beschreiben ist ja schwer; aber ich denke Ihr wisst, was ich meine
) klingen wollte, habe ich dann einen entsprechenden Saxladen aufgesucht, um andere MPC´s anzutesten.
Der sehr freundliche Verkäufer gab mir dann auch Einige(sowohl Neue, als auch Gebrauchte)diverser Hersteller zum anspielen. Nach den Preisen habe ich vorher absichtlich erst garnicht gefragt, um mich davon nicht in meiner Kaufentscheidung beeinflussen zu lassen...
Lange Rede, kurzer Sinn, am Ende war es ein gebrauchtes Jody Jazz DV CHI 7* (Chicago), welches (zumindest mit diesem Sax) ein Hammersound (o.k., das ist ja immer auch Geschmackssache) entwickelte, und ich war erstaunt, daß ich als Immer-noch-Anfänger mit diesem MPC so gut zurecht kam, obwohl es ja eine ziemlich weite Öffnung hat, und wohl eher was für Profis ist.(Blatt: Rico Jazz Select 3S).
Ansprache sehr gut und, wie gesagt, ein Hammersound. Richtig schön laut und "dreckig", so wie ich´s auch gerne mag, und deutlich heller, als das Yamaha; also ich hätte ehrlich gesagt nie gedacht, das das MPC soooo einen großen Einfluss auf den Sound hat!
Das es Einfluss hat war mir vorher klar; aber es ist, als würde plötzlich jemand Anderes auf einem anderen Sax spielen - schon lustig...
O.K., der Preis hat mich dann doch tief durchatmen lassen; aber dafür hatte ich ja das Sax verhältnismässig "günstig" bekommen und habe das Teil sofort "eingesackt" bevor es jemand Anderes kauft, da ein Neues ca. 650 $ (rd. 500 €)kostet und dieses, da gebraucht, doch preiswerter war...
Nun hatte ich mir überlegt, daß es doch cool wäre, sich noch einen zweiten S-Bogen zu besorgen, um z.B. mal bei Konzerten die einzelnen Songs dahingehend zu variieren, das man mal in einer Pause zwischen den Stücken, schnell den (vorher gestimmten) S-Bogen mit dem MPC tauscht, um beim nächsten Song ganz anders zu klingen. Kann man sowas machen, oder ist es vielleicht gar üblich? Oder würdet Ihr eher davon abraten? Was sagen die Profis dazu?
Was mir jedoch nicht so gefiel, war diese wabbelige Blattschraube, die dabei war (Marke ist mir nicht bekannt; aber es handelt sich um so eine Gewebe-Blattschraube, innen scheint sie gummiert zu sein). Soweit ich recherchieren konnte, werden die MPCs bei Jody Jazz ohne Blattschraube verkauft, jedenfalls habe ich davon auf der JJ-Website nichts gefunden. Leider habe ich das erst nach längerem Spielen gemerkt. Scheint, als wenn das Ding irgendwie die Spannung verliert ?!? und so nach 20 min. Spielen fängt´s dann doch öfters mal an zu quitschen. Zieht man dann die Blattschraube fester, gehts wieder `ne Zeit lang...Irgendwie merkwürdig.
Ich dachte natürlich zunächst, daß das Problem sich mal wieder "hinter dem MPC" befindet, aber auch Blattexperimente brachten keine Besserung. Immer das Gleiche?!?
Mein Saxlehrer hatte mir damals gesagt, dass man die Blattschraube nur leicht anziehen sollte, also auf garkeinen Fall "anknallen". Da hatte ich allerdings auch ein Kautschuk-MPC. Verhält es sich bei Metall MPCs anders?
Ich habe nämlich keinerlei Erfahrung damit.
Am Sax selbst kann es eigentlich nicht liegen, da ich mit dem Yamaha-MPC stundenlang problemlos spielen kann... Natürlich ist das JJ schmaler, sodaß man den Ansatz entsprechend anpassen muß; aber wenn´s daran läge, dürfte es ja auch anfangs nicht gehen.
Vielleicht kann mir ja jemand `n Tipp geben. Hätte ich einen Sax Lehrer, würde ich den natürlich fragen; habe ich aber (aus beruflichen Gründen) leider nicht.
Ist sowas möglich, und sollte ich mir eine Andere Blattschraube besorgen, oder kann das Problem auch noch ganz woanders liegen?
LG
Thomas