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THEMA: Barisax Improvisieren.....

Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 14:44 #83137

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Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem:

Wenn ich mit meinem Barisax improvisiere fällt es mir irgendwie schwerer schöne Linien zu finden als mit meinem Altsax.
Also kurz:Mit meinem Barisax zu improvisieren finde ich schwerer als mit dem Altsax.Ich habe aber auch schon ganz passabel damit improvisiert aber es fehlt einfach die Konstanz.
Woran mag das liegen ?
Liegt es vielleicht daran,dass das Bari eher ein "Bass-Instrument" ist,muss ich mich daran gewöhnen ?
Und somit so zu sagen mehr "Bari aufm Bari spielen" als "Alt aufm Bari" ?
Ist das dann Gewöhnungssache oder kann man das auch irgendwie üben? :blink:
Ich denke fast,dass es so ist wie bei Gitarre und Bass,oder?
Allerdings bin ich auf dem Bari noch etwas eingeschränkt,da ich kein hoch e und f habe.
Ich weiß nicht genau ob mich das wirklich bei der Impro stört oder ob mich einfach die Tatsache stört und ich mich so bei der Impro eingeschränkt fühle... :huh:

Wie macht ihr das ? Alle die Bari und noch was spielen ?
LG
Lukas
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Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 15:55 #83139

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Ja, da ist sicher was dran am Gitarre-Bass-Vergleich. Die tiefen Instrumente kann man schlechter verstehen und sie sollten solistisch anders gehandhabt werden. Kein Bassist nudelt Achtelketten a la Charlie Parker herunter, sie wären nicht verständlich.

Das kommt natürlich auch sehr auf das Umfeld (Lautstärke) und die Art des Stückes an.

Ich würde mehr Pausen lassen, phrasenhafter spielen, mehr rhythmisieren als ausgeklügelte Melodien entwerfen. Und man darf natürlich etwas mehr mit den Pfunden wuchern, sprich die tiefsten Tiefen ausstellen.

Bei Balladen ist das natürlich anders als im Funk. Bei ruhiger Musik kann das Bari wunderschön lyrisch alle Melodeien spielen, die ihm einfallen, weil man da Zeit zum Zuhören hat.
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Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 16:03 #83140

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Das ist so ein Problem mit dem Alto und dem Bari :blink:

Wie spielst Du denn Alto? Mehr so das schnelle oktavierte Getüddel?

Bari ist da doch mehr "majestätisch".

Ich seh' da immer so Schiffe vor mir.
Das Alto ist da so ein flinkes, wendiges Schnellboot, während das Bari da schon eher so als Kreuzer daherkommt.

Ich hab' zum Bari gewechselt wegen der tiefen Töne. Wofür brauchst Du Hoch-e und -f?

Letztendlich gilt wohl auch hier: Mal hören, was die Profis machen.

Gary Smulyan, Peper Adams, Gerry Mulligan etc
Keep swinging!
I believe you should try to make music as beautiful as you can. It should not be done with ugliness.
There's so much hate in the world; you should counteract it with loveliness(Stan Ge
Letzte Änderung: 09 Dez 2009 16:05 von 50tmb.
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Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 17:34 #83151

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Hi,

wenn man als Altist oder Tenorist nicht in etwa weiß, was man spielen will, dann hört man das auch ziemlich deutlich. Die beiden Instrumente muss man aktiv spielen und - im Sinne von Dominanz - auch beherrschen. Beim Bari kommt es mir manchmal so vor, als ob das Instrument seinen Benutzer spielt. Wenn man nicht aufpasst, dann klingt es eben nach Bari und nach Bari und... Da ist der Klang des Instruments so festgelegt und dominierend, dass das Saxophon seinen Benutzer beherrscht.

Alt und Tenor können grauenhaft klingen, wenn sie schlecht gespielt werden. Bari klingt da immer noch akzeptabel. Das macht es aber auch schwer, dem Ding seinen eigenen Stempel aufzudrücken.

Es ist schon so, wie Pü schreibt:
mehr Pausen lassen, phrasenhafter spielen, mehr rhythmisieren als ausgeklügelte Melodien entwerfen
Und vor allem: sich Zeit lassen. Denn ein einziger tiefer Ton auf dem Bari hat dieselbe Wucht, wie eine ganze Kette von Achteln auf dem Tenor oder Alt.

Das Bariton ist wirklich als eigenständiges Instrument innerhalb der Familie zu sehen, glaube ich. Ebenso wie das Sopran übrigens.
next time you see me...
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Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 21:45 #83162

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Ja am Alt spiele ich schon lieber
so das schnelle oktavierte Getüddel
.Aber nicht so ala Charlie Parker (weil ich noch nicht so weit bin mit Changes,langansam klappts mit den Changes,aber meißtens wenig Changes aber schnelleres Tempo,so ab 120-150),eher so "wie ich" :laugh: (mir fällt einfach niemand vergleichbares ein) :P Im Moment spiele ich aber "Blues & Greens" von Allen Vizutti)
Ich habe nicht geagt dass ich hoch e und f brauche,nur dass es mir manchmal vorkommt als ob ich dadurch eingeschränkt bin.

Gerry Mulligan find ich ein eher schlechtes Beispiel wiel der schon eher "oben rumdudelt".
Smulyan spielt hier aber auch eher oben. :blink:http://www.youtube.com/watch?v=qm5Fe2DQsuY
Ok,hier ist er wieder etwas "runter" :) http://www.youtube.com/watch?v=lXOu5cF77_0
Aber trotzdem,danke für die wirklich hilfreichen Tipps.

LG
Lukas
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Letzte Änderung: 09 Dez 2009 22:03 von Lusax.
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Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 22:31 #83165

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Hi Lukas, welche Bari Improvisationen gefallen dir denn?

Mir gefällt Ronnie Ross bei Matt Bianco sehr:

Matt Bianco - Half A Minute (2:35 min)
Matt Bianco - Get Out Of Your Lazy Bed (1:54 min)
Matt Bianco - Matt's Mood (2:35 min und 4:37 min)
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Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 22:40 #83167

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Hi,

Ronnie Cuber - grandioser Baritonist



und für Hamiett Bluiett fängt das Bari wohl erst im Falsett an. Davor George Adams. Ein vergessener Tenor-Titan.

next time you see me...
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Barisax Improvisieren..... 09 Dez 2009 23:58 #83171

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Moin,

@Billy schrub:
Mir gefällt Ronnie Ross bei Matt Bianco sehr
Uuaah! Danke,@Billy!
Ist jetzt vielleicht ein wenig "off topic": Matt Bianco fand ich Mitte der 80er (als ich noch nicht daran dachte Sax zu spielen) total klasse. "Half a minute" hat mir immer das Fenster-Putzen total versüßt (so, wie mir "Columbo" immer noch das Bügeln versüßt).
Als ich die Aufnahmen eben gehört habe, geriet ich ins Schwelgen ... und dabei habe ich damals nicht einmal realisiert, dass dort ein Bari gespielt wird - und jetzt spiele ich selber eins. War das womöglich der Grundstein meiner Leidenschaft?


@pue schrub:
mehr Pausen lassen, phrasenhafter spielen, mehr rhythmisieren als ausgeklügelte Melodien entwerfen
Ja, genau! Und den tiefen Tonumfang als Besonderheit auskosten.
Und vor allem: sich Zeit lassen. Denn ein einziger tiefer Ton auf dem Bari hat dieselbe Wucht, wie eine ganze Kette von Achteln auf dem Tenor oder Alt.

@bluemike
Ronnie Cuber - grandioser Baritonist
ist klasse.

Beflügelte Grüße

Karin

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"Bari: Ich schlepp Euch durch!"
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Barisax Improvisieren..... 10 Dez 2009 03:05 #83174

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Moin!

Beim Bariton ist alles enger gesetzt, manchmal muss man sich fragen, ob überhaupt verschiedene Töne gespielt werden! :blink:

Jedenfalls bei solchen Beispielen wie Cuber! :S

Ich bleibe dabei, Setup technisch ist vieles eine Katastrophe!

Das Bariton ist ein stark umgeleitendes Instrument, was bedeutet das hier allgemeine MPC Regeln nicht so recht gelten!

Um BeBop mit 16tel oder sogar 32tel zu spielen, benötigt man ein MPC was Impulse blitzartig verarbeitet, um auf eine Attack- Reaktionzeit von ca. 18-25 MS zu kommen!

Es ist beim Bariton nicht erforderlich ein weit geöffnetes MPC zu spielen!

Ein Bariton bleibt nur dann sauber im Klang, wenn zu weite Bahnöffnungen vermieden werden, und man dadurch locker im Ansatz bleiben kann!

Größere Bahnöffnungen ( über .120) produzieren beim Bariton nicht zwangsläufig eine größere Dynamik oder Lautstärke!

Euch ist sicherlich schon aufgefallen, das ein MPC beim Bariton noch einen langen Kessel (Bohrung) durchläuft, bevor es auf den Bogen trifft!

Das ist leider nicht so gut,wenn sich die Schwingung durch eine zylindrischen Röhre quält, aber bei den meisten MPC auch nicht zu vermeiden ist!

Bauchige Mundstücke klingen sehr schön auf dem Bariton, vertilgen aber auch sehr viel Luft wenn sie zu weit geöffnet sind.

Ich kann noch nicht genau sagen, ob es möglich ist, ein Bariton so farbig und dynamisch wie ein Tenor zu spielen.

Ich habe über hundert verschiedene Bariton MPC, aber nur ca. 8-10 Raritäten erzielen eine wirklich schöne Dynamik, sodass sich eine förderliche Melody oder Improvisations-motivation entwickeln könnte! :blink:

Bariton kann verdammt schön klingen, aber der Weg ist sehr steinig!

Ab dem klingenden tiefen F1 sind es Freuenzen zwischen 100 bis 69 Hz (tief Bb)und manche Spieler`knattern`schon ab G1, erheblich unsauberer als beim Tenor!

Bauchige MPC, also mit großer Kammer, lieber nicht über .115 spielen, BeBop schon mal überhaupt nicht! :(

Ein guter Beboper aber auch Melodyspieler ist Sonny Stitt auch auf dem Bariton ;) !

Ein gute Dynamik hat Serge Chaloff, von wirklich sanft bis hin zu rasant und scharf!

Mulligan ist auch sehr melodisch, und verleiht dem Bariton eine besondere eher sanfte lyrische Stimme!

Gleichwohl bestimmt das Horn aufgrund der Windungen eher den Spieler, als das der Spieler dem Horn einen Charakter verleihen könnte, so wie beim Tenor!

Dieses Manko sollte man so weit wie es geht beseitigen!

Wir bleiben am Ball, .....und bis dahin brummen wir so rum! :laugh:


LG Hans
Letzte Änderung: 10 Dez 2009 03:09 von hwp.
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Barisax Improvisieren..... 10 Dez 2009 09:41 #83178

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Moin,

schön ist auch, das oftmals von einem Barispieler nicht erwartet wird das Er in der Band improvisiert. Hecktische Blicke aus dem Publikum " woher kommt das jetzt??????" finde ich immer lustig. Genau so geht es oft den Jungs und Mädels an der Tuba. Da glaubt auch keiner, das eine Melodie gespielt werden kann.

Das mit den Pausen trifft es genau auf den Kopf. Das ist auch immer noch meim Problem. Schnelles gedudel wie mit dem Alto klingt einfach nicht. Die Töne haben eine gewisse "Einwirkzeit".

Einfach zu sagen, das ist wie Alto nur eine Oktave tiefer passt nicht.

Gruß Nando
Bari: wir schleppen Euch schon durch!
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