thommy schrieb:
Hallo,
@saxhornet: Legastenie habe ich nicht
Das ist gut und macht die Dinge einfacher.
1.Noten ohne Sax lese ich auch relativ langsam, d.h., ich muss immer ca. 1 bis zwei Sekunden überlegen, ausser bei C, G, und D, A und H verwechsel ich oft noch und schwierig wird´s, wenn Vorzeichen da sind, dann muss ich noch länger überlegen...
Da haben wir also das erste Problem schon erkannt. Lies jeden Tag eine Zeile von irgendwelchen Noten und stell Dir dabei die Griffe vor. Es geht dabei nicht um die Rhythmen oder Tempo, nur um Tonhöhe und Griff.
2.Die Griffe kann ich sofort. Wenn jemand sagt "greif ein Es, c, Des, Fis G, oder sonstwas, dann kommt das sofort...
Weisst Du aber auch, wenn Du die Note siehst sofort wie der Griff ist?
3.Seit mitte diesen Jahres übe ich im Schnitt drei bis vier Stunden täglich; wenn ich Urlaub habe dann halte ich mich den ganzen Tag im Proberaum auf und übe (natürlich mit entsprechenden Pausen) allerdings zur Zeit überwiegend Technik...weil ich ja mit den Noten eh´ auf Kriegsfuß stehe..

Das ist sehr viel Zeit und Noten- und Rhythmustraining sollte ein Teil davon sein.
4.Mein Lehrer macht beides mit mir. Wenn wir ein Stück haben (z.Zt. "Fly me to the Moon") dann soll ich zuerst die Noten versuchen zu singen, also nicht genau in der Tonhöhe; aber mit richtigem Timing, also mit den Pausen und der Phrasierung (und da habe ich immer die Probleme), was ja dann das Rythmustraining beinhaltet, denke ich mal...
Es ist immer schwer was zu sagen, wenn man die Person nicht vor Ort erlebt. Für mich klingt es als wenn die Basics noch nicht da sind beim Notenlesen und Du nicht an den Basics arbeitest, sonder gleich an kompletten Stücken. Ich würde das Tonhöhenlesen und Rhythmenlesen erstmal trennen und auf kurze Abschnitte von max. einer Phrase reduzieren. (und erst wenn die einzelnen Phrasen sicher sind sie aneinanderhängen) Wichtig ist es den Rhythums zu verstehen, zählen, klatschen, singen etc. zu können. Bei einer Phrase erstmal nur ein Ton nach dem anderen und erst wenn der Rhythmus mit 2 Noten klappt, dann die nächste Note dazu.
Viele unterschätzen wie wichtig es ist sowas, ähnlich wie beim Bodypercussion, mit Laufen, Klatschen, lautem Zählen und was es alles noch für Möglichkeiten gibt zu lernen.
Arbeite auf alle Fälle mit Metronom in einem langsamen Tempo und immer erst nur ein paar Töne (nachdem Du den Rhythmus erstmal gecheckt hast) bis die Phrase steht.
Leute mit guten Ohren tricksen sich gerne selber beim Blattlesen aus, weil sie es schnell auswendig können, gerade wenn der Lehrer auch noch vorgespielt hat. Bei solchen Schülern spiele ich die Phrase selten nur vor, sondern erarbeite das dann lieber zusammen mit ihnen. Das kostet mehr Zeit und ist für den Schüler vielleicht erstmal nervig aber letzlich einfach effektiver. Wenn Du jetzt immer nach Aufnahmen lernst, wird das mit dem Notenlesen nicht besser werden.
5.Tja, und ich selber habe noch keine Methode gefunden, wie ich das üben soll. Wenn ich was unbekanntes spielen will, dann taste ich mich Stück für Stück an das Liedchen heran, wenn ich es dann im Unterricht vortrage, ist aber die Hälfte meist falsch, also zu lange oder zu kurze Pausen, falsche Betonung (bzw. falsches Anstossen) usw. Dert Song klingt dann halt nicht falsch (was ich ja höhren würde) sondern "anders"...

Nicht Du musst da eine Methode finden, sondern dein Lehrer und er sollte da diverse Möglichkeiten wissen wie man da rangeht und es Jemandem, der so viel übt beibringt. Wenn Du es dann auch so übst sollte das, bei deinem Übungpensum, recht gut gehen, deswegen irritiert mich das etwas. Vielleicht erklärst Du deinem Lehrer nochmal, daß Du unglücklich über deine Fähigkeiten in punkto Notenlesen bist und da andere Übungen benötigst. Ich kenne das Phänomen häufig von Leuten, die wenig oder gar nicht üben und wenn sie üben, Notenlesen auslassen. Bei Jemandem mit 3 Stunden üben pro Tag sollte das mit ein paar Übungen ein einfaches Unterfangen sein.
Lg Saxhornet