Hallo zusammen,

nun will ich also Tenor Sax lernen und dafür bräuchte ich eben auch noch ein Instrument.

Meinem aktuellen Info Status nach gibt es die vier großen Marken (Selmer, Yamaha, Keilwerth, Yanagisawa) die auch alle anständige Instrumente bauen.

Diese Marken hat mir auch eine Bekannte empfohlen, die professionel Saxophon spielt.

Mein Favorit ist aktuell das Selmer Super Action 80II, alternativ denke ich auch an ein YTS 62.
Ich würde vermutlich die silberne Variante wählen, da dort der Klange heller sein soll.

Nun habe ich in älteren Beiträgen aber auch gelesen, das Selmer zwar gute Saxophone baut, aber doch ein bisschen nachlässig geworden sei. Ist das denn immer noch so, oder hat sich da was gebessert.
Bei dem Anspruch den Selmer vermittelt sollte Qualität und Service ja nicht nur auf dem Papier existieren.

Yamaha kenn ich von meiner Klarinette und da war ich immer zufrieden.

Am Freitag werde ich dann auch mal mit meinem zuküftigen Sax Lehrer darüber sprechen, aber man will ja vorher schon ein bisschen informiert sein.

Das man die Instrumente auch beim Musikalienhänder spielen sollte um ein Gefühl für den unterschiedlichen Klang zu bekommen ist mir schon klar. Aber die Adjektive mit denen der Klang des Selmer 80II beschrieben wurden hat mir schonmal zugesagt .

Vielen Dank für Feedback und einen schönen Tag,
Sven

Klarinette kannst schon, gut, dann ist nicht alles neu für Dich.
Bevor Du eine Handvoll Euro mehr für ein Tenorsax ausgibst, solltest Du schon etwas in Dich gehen.
Vielleicht liegt Dir das Tenor gar nicht, oder Du magst den Klang und das Spielgefühl eines Selmahasawawerths nicht.
Gibt es nicht die Möglichkeit, für eine "Probezeit" von 6 oder 12 Monaten ein Sax zu leihen?
Dann hast Du vielleicht eher eine Ahnung, wie Dein Sax klingen und es sich anfühlen soll.

Es gibt ja mittlerweile, wie man hört auch ganz brauchbare Hörner jenseits der "big 4":

- expression
- jupiter
- system 54
- p. mauriat
- cannonball
- sequoia

und sicher auch noch andere.

Dann gibt es auch noch die ganzen Vintage Hörner.

Am besten hier alle lesen was die Leute so über ihre Erfahrungen mit den einzelnen Marken zu erzählen haben und dann in diversen Saxshops alles anspielen, was möglich ist!

Moin SevenUp,

wieviel Kohle willste denn ausgeben?
Nach meiner Erfahrung gibt's neu nix Brauchbares unter 1.500 Euro - es sei denn, du möchtest dich in einem Jahr erneut auf die Suche begeben.

Wie michat schon sagte, solltest du dich hier etwas einlesen - wobei die Statements natürlich immer subjektiv sind. Aber es zeigt wenigstens Tendenzen auf. Um dir selber ein Bild zu machen, wirst du einen Laden mit möglichst großer Auswahl an Saxen ansteueern müssen. Nimm einen Fortgeschrittenen/Profi/Lehrer etc. mit.

Vintage-Instrumente gehen natürlich auch - ist nur schwieriger an Gute zu gelangen.

Leihen (wie Zebrion schon sagte) ist erstmal die beste Idee, weil du wahrscheinlich klanglich noch keine so genaue Vorstellung hast, wo die Reise hingehen soll.


Gruß, Kai

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.

Also den Entschluss Saxophon zu spielen habe ich nicht so spontan getroffen, sondern damit kokettiere ich schon seit ich mit der Klarinette angefangen habe. Insgesamt habe ich rund zehn Jahre in einem sehr guten sinfonischen Jugendblasorchester gespielt.
Und ich bin fast ein bisschen stolz, dass ich vorher die Klarinette nach mehr als fünf Jahren ausgepackt habe und beim Ansatz kein Problem hatte, bei den Griffen fast nix verlernt habe und auch die Töne schön geklungen haben .

Das Tenor gefällt mir wegen seiner tieferen Tonlage - Alt ist mir fast schon zu kreischig - für so hohe Töne habe ich ja noch die Klarinette .

Bei der Klarinette habe ich damals mit einem ziemlich lumpigen Leihinstrument angefangen und bin was dieses Thema angeht etwas "traumatisiert".
Daher tendiere ich eher zu einem neuen Instrument und bei einem Neukauf orientiere ich mich auch primär an der Qualität und weniger am Preis, denn ich will eben nicht nach einem Jahr wieder auf der Suche sein.
Dies ist auch der Grund, weshalb ich besonders den Fokus auf die Selmer Instrumente gelegt habe. Aber mit scheint, dass Selmer durchaus polarisierend ist: Die einen hassen die Marke, die andere lieben sie.

Morgen habe ich meine erste Saxophonstunde und werde dieses Thema auch mal durchkauen.

Und ich bin eben auf der Suche nach Tips und Infos zu dem Thema.
Achja, klanglich soll die Reise in den Jazz/Blues/R&B Bereich gehen.

So, dann nochmals Danke und viele Grüße,

Sven


P.S.: So und nun nicht hauen - ich weiß auch, dass es bei einem Sax auf den Klang und die Mechanik ankommt - aber mir gefällt ein versilbertes Selmer 80 II mit Gravur einfach unheimlich gut
Daher würden mich auch persönliche Erfahrungen zu Selmer und dem 80II interessieren.

saxkai5 weiß es genau:
Happi weiß es genauer: Diese Aussage ist unrichtig!

Es gibt nichts Brauchbares unter 5000 Euro.

Aber wenn man taub und doof ist, so wie ich steigt man mit einem Mittelklasse-Jupiter ein, macht, nachdem das Oiginal-MPC den Weg alles Irdischen gegangen wurde, riesige Fortschritte und ist erst mal einige Jahre glücklich. Oder man spielt ein Weltklang für einige hundert € und ist damit seeehr zufrieden. Ich bin glücklich auch damit, dass man jede Menge Asche übrig hat für Noten, Konzerte, Workshops, Unterricht etc....Und glücklich auch damit, dass viele, die glauben, ihr eigenes Können durch Benutzung eines viel teureren Instrumentes voran zu bingen, jahrelang sch... klingen.

Und jetzt ernsthaft: Die Preisuntergrenze für Tenöre, die mechanisch, klanglich und intonationstechnisch wirklich akzeptabel sind, liegt nach meiner Erfahrung- die ich immer wieder hinterfrage- auf jeden Fall bei ca. 1T€.

Und die Instrumente, die eingangs zur Auswahl standen, sind beide voll geeignet.

Viel Glück!
HAPPI

SevenUp schrieb:
Hallo Sven,

Selmer Saxofone sind zweifelsohne gute Instrumente aber sie müssen fast immer erst eingestellt werden. Wenn du bei einem Geschäft mit eigener Werkstatt ein Selmer kauft, kannst du davon ausgehen, dass das Sax dort eingestellt wurde. Wenn du es aber in einem "Versandhaus" bestellt, wirst du um den Gang zum Saxdoc nicht verzichten können.
Es ist ärgerlich, für Instrumente dieser Preisklasse, aber es ist so

SevenUp schrieb:
Der Klang von Selmer ist sehr typisch, aber es hängt auch einiges am Mundstück und nicht zuletzt am Spieler selber.
Wenn es möglich ist, versuche zwei Saxophone Deiner Wahl für einige Tage nach Hause zu bekommen und spiele dort einige Zeit im Vergleich.
Was hilft es, wenn das Selmer hübsch aussieht, aber Deiner Klangvorstellung nicht entspricht.

Btw - worauf spielst Du, wenn bei Deinem Lehrer bist?
Oder geht es erstmal nur theoretisch los?

Das Wichtigste an einem Saxophon ist, dass es dicht ist. Gute Voraussetzungen dafür sind, dass es

a) neu ist.
b) gerade generalüberholt ist.
c) vor kürzerer Zeit generalüberholt und nochmal eingestellt worden ist.
d) gebraucht ist und generalüberholt wird.

Meines Erachtens bekommt man am meisten für sein Geld, wenn man Rubrik c oder d wählt. Neue Saxophone verlieren in der Regel schnell an Wert. Gute alte Vintage-Instrumente behalten oder steigen im Wert, haben meist das bessere Material, bessere Verarbeitung und besseren Klang. Nur ergonomisch haben sie mitunter Nachtteile.

Im Moment gibt es nicht viele Tenöre in der Bucht, die ich kaufen würde. Ich würde also etwas warten, bis ein Chu Berry für 500 bis 1000 Euronen im amerikanischen Ebay auftaucht. Ein interessantes Angebot aus der etwas teureren Rubrik b wäre dieses Pan American (Conn), von Herrn Keilwerth überholt. Immer etwas billiger als ein Original-Conn bei gleichem Klang.

Auch das hier, ein sehr originelles Kohlert-Sax. Es soll generalüberholt sein, ich befürchte aber, dass man nochmal ran muss. Ich würde bei einer Überholung zumindest den Tisch wieder ausrichten.

Aus der Kathegorie d hier ein Dolnet.

Stabile Weltklinger gibt es um die 300 Euro. Auch immer ein Tipp. Bei einer preiswerten Überholung ist man dann auf 750,-€.

Alles schöne Tuten um die 1000,-€ und wie gesagt, es gibt Zeiten mit besseren Angeboten. Wir kommen in die Sommerpause, da werden nicht viele Hörner umgesetzt.

PUE

Cat e: unüberholt ist aber überholt werden wird. Dann ist allerdings mit Anspielen schierig. Andererseits kann man geringfügig das Sax seinen Vorstellungen (Klang) und Ergonomie anpassen.

JEs