Hallo Simon Martin,
vielen Dank für deine Zeilen. Sehr interessant, was du schreibst. Ich habe inzwischen einige Informationen sammeln können. Einen richtig guten Sax-Doc habe ich an der Hand. Der ist eh unverzichtbar, da auch die anderen Instrumente "Goldene Hände" für ihre Spielbarkeit brauchen.
Der weise Meister ist immer begeistert, wenn ich die alte Ami-Gilde zum Durchsehen bringe. Damit meine ich vor allem Buescher und Martin. Von der Resonanz im unteren Tonbereich ist er dann immer und immer wieder "von den Socken" und kann gar nicht genug davon bekommen. Naja, die alten Amerikaner werden wohl unerreicht bleiben, für alle Zeiten. So eine Liebe wird man in der regel auch nicht wieder los - und das ist gut so!
Dennoch, man sollte schon auch mal für Neues offen sein. Deshalb die Codera-Geschichte. Mich hat die Innovation Wolff Koderas begeistert. Inzwischen habe ich das Instrument auch gekauft und bestaune unentwegt diese ominösen Resoblades. Irre Technik und sensationell gebaut. Da ziehe ich echt den Hut, was und wie B&S da von und mit Kodera umgesetzt hat!
Leider ist die Schallröhre des Codera-Altos eine einzige "krumme Gurke". Man könnte fast meinen, es sei absichtlich so gefertigt worden, damit bei der üblichen leicht Schräghaltung des Musikers, der Schallbecher gerade steht, was er ja im Normalfall nicht tut. Naja, diese Woche geht die Kanne nach Markneukirchen zum Chef und dann weiß ich sicher mehr.
Ansonsten habe ich inzwischen eine Preisliste bzw. ein Preisverzeichnis auftreiben oder besser gesagt, in Erfahrung bringen können. Die teuerste Alto-Variante mit vergoldeter Legierung kostete knapp über 4.500,-€. Bei den Tenören, waren es, wie du richtig geschrieben hast, um die 6.500,-€ für die Edelvariante.
Zur Stückzahl sind die Aussagen eher schwieriger, aber da ist ein Kontaktmann von B&S aktuell noch dran. Aus anderer Quelle habe ich erfahren, dass von den Altos vermutlich nur um die 250 Stück gebaut worden sein sollen. Diese Zahl hat der B&S-Kontaktmann zwar nicht bestätigen wollen, sagte aber, dass die grobe Richtung zur Stückzahl durchaus reell erscheint.
Wenn die Codera-Serie Richtung Medusa geht, wäre ich sicher zufrieden. Den Medusa-Sound kenne ich. Sehr rund und ausgewogen, nach meinem Dafürhalten! Wird nach meiner Einschätzung eigentlich nur von der Guardala-Serie übertroffen. Vermutlich machen sich dann doch ein paar kleine Details im Sound größer bemerkbar, wie beispielsweise die gebördelten Tonlöcher, die das Medusa eben nicht besitzt. Das beste B&S, was ich bislnag hören durfte, war ein schwarz vernickeltes Guardala. Unbeschreiblicher Hammersound. ABER - der Saxophonist (ein absoluter Profimusiker), griff dann auch mal zu meinem Buescher Top Hat & Cane von 1948 und hat sich gar nicht wieder eingeholt. Anderer Sound, andere Klangbreite, andere Brillanz. Am Ende zeigte sein Daumen schwer nach oben und mit einem Schlag auf meine Schulter huldigte er noch einmal dem alten Amerikaner.
So jetzt hab ich aber genug geschrieben. Danke noch einmal für deine Zeilen und eine schöne Zeit wünsche ich dir!
LG, Thomas.