Vrouw,

wenn man für den Anfang z. B. Plan B, Modell Schülerzeitung, schwarz-weiß, DIN A4, 16-Seiter, Produktion im Kopieshop usw. versucht, kostet das Ganze zunächst ein Taschengeld. Ich hätte überhaupt kein Problem damit, ganz klein anzufangen. Du bist wahrscheinlich kostspielige Marktforschung, Werbebudgets, Vertriebspolitik usw. gewohnt, so dass Du "seeeeeeehr" viele Probleme siehst. Ich würde das ganz locker angehen.

Willex und Smatjes,

das Problem des mangelnden Contents sehe ich überhaupt nicht. Da stimme ich Smatjes zu. Mehr noch. Die Themen reichen aus meiner Sicht für die nächsten 100 Jahre, wenn man nicht nur über Technik, sondern auch über Saxophonmusik und Saxophonisten berichtet. Lessons z. B. kann man doch bis zum Sankt Nimmerleinstag bringen. ToKo hat drei Jahre für seine Ausbildung gebraucht. Aus diesem Wissen allein lassen sich Reparatur-Workshops für Jahre machen. Konzerte finden immer wieder neue statt. CDs erscheinen immer weiter. Anzeigenkunden sterben auch nicht aus. saxwelt.de hat täglich neue Beiträge und Themen. Usw. usw. Wenn ich auch von Buchführung, Verlagswesen und einigen anderen Dingen nichts verstehe - ich verwette den Kopf meiner Großmutter, dass die Themenfindung kein Problem sein wird. Außerdem reicht eine ein- bis dreimonatige Erscheinungsweise doch für den Anfang doch völlig aus.

Ich muss hier abkürzen, mein Essen brennt an ...

ich tendiere zu willex Meinung.
Die Zeitschrift drums & percussion hat als Plan B angefangen und ist jetzt eine von den beiden, die willex meint.
Instrumententests? Hab schon eins. Neue Modelle? dito, auch viel zu teuer. Kurse/Workshops? Alles schonmal dagewesen, ich habe mindestens 10 Schlagzeugschulen zu Hause rumliegen und das Internet gibt es auch noch. Berühmte Schlagzeuger im Interview? 80% von denen kenne ich nicht mal dem Namen nach.
sonic habe ich abonniert, weil es einen ganz guten Rundblick bietet. Aber Sax spielen kann ich auch ohne.
Und das, was eine Plan B Zeitung heute bieten könnte, ist durch das Internet in der Regel kostenlos abgedeckt. Sowas hätte dann mehr Szenecharakter und wäre nicht zum Geldverdienen geeignet. Und wenn ich kein Geld damit verdienen will, mache ich lieber eine Webseite, da brauche ich mich nicht um Druck und Vertrieb zu kümmern.

Z-Mann schrieb: naja, siehe Antwort von rbur.

Aber auch wenn es zunächstmal reichlich Themen gäbe, du brauchst einige Leute mit entsprechendem Fachwissen, die dann auch schreiben wollen und können!
Frag mal ToKo, wann er noch dazu kommen würde regelmässig zu schreiben.

Vertrieb, Werbung usw. mal ausser Acht gelassen, alleine die inhaltliche Fertigstellung eines Magazins ist mal so richtig viel Arbeit. Von Kostendeckung nicht zu reden.

Ich hab sebst mal ein zweimontages Blatt rausgebracht und auch viele Jahre lang für Fachmagazine monatlich mehrere Artikel geschrieben und bei einer Zeitschrift auch am Satz mitgeholfen.
Die damit verbundene Arbeit wird oft unterschätzt - vor allem, wenn man es so nebenbei machen möchte.

Ich denke auch, dass eine reine Saxophonzeitschrift sehr schwierig sein wird. Es werden einem recht schnell die Themen ausgehen.

Das Problem ist, dass es nicht wirklich viel neues auf dem Saxmarkt gibt. Wirlich inovative Sachen. Es gibt eine handvoll Leute, die sich mit handgemachtem Tunnig beschäftigen. Das Saxophon an sich bleibt meistens unangetastet.

Wenn man Vergleichstest machen möchte, hat man oft das Problem, dass die Fernostsaxe sehr häufig aus der gleichen Fabrik kommen und nur eine andere Gravur bekommen. Was soll man da Vergleichen?

Man wird eine zeitlang Themen haben, aber nicht für Jahre. Es gibt zu wenig Neuheiten in dem Bereich. Die Leute möchten ja leider oft nicht die Geschichte von bestimmten Saxophonen lesen, ich zwar schon aber die Mehrheit möchte Inovationen.

Auf dem Blechsektor ist das anders. Es gibt noch jede Menge kleiner Betriebe, die Blechblasinstrumente selber herstellen. Wieviele Saxophonbauer gibt es denn heute noch weltweit?

Ich denke es wird nicht klappen.

Mir fällt als einziges Beispiel das "Saxophone Journal" ein. Eine recht gute Zeitschrift, sie erscheint auch nur alle 2 Monate und sehr bekannte Saxophonisten stehen da mit Rat und Tat zur Seite. Es wird hier nicht machbar sein.

Also wir haben doch ne Saxzeitung: Die heisst Saxwelt und erscheint, dem 21. Jahrhundert angemessen im Internet unter www.saxwelt.de.
Auch da könnte man ja noch ergänzen mit Tourdaten, Konzertkritiken, Instrumententests etc. Diese Plattform ist doch vorhanden, neu und fast unbegrenzt ausbaufähig.
Und dann, wenn die Inhalte so viel werden, dann kann man immernoch nen Newsletter machen, den man einmal im Monat oder alle 2 Monate per Email an interessierte Nutzer schicken. Also haben wir doch hier eigentlich schonalles, was man so braucht! Jetzt wieder zurück zu den Zeiten Gutenbergs ist unwirtschaftlich, unrentabel und uncool!!

Meine Meinung!

*ähämm* ...
der letzte zuerst: ich lebe mit meinen 35 kollegInnen seit 25 jahren ziemlich gut von gutenbergs idee. soviel zur ehrrettung der schwarzen kunst: die hat sich in zeiten des i-net ebensowenig erledigt, wie das radio, die synergien sind nur andere. also michat *g*: es gibt noch leute, die lesen 'flimmerfrei'

die dinge, die ihr hier gestern und heute angesprochen habt ... - diese und noch einige andere gehören zu den seeeeeeeeeeeeeeeehr vielen gründen, die ich gestern gegen ein solches projekt nannte. ist das nervig hier mit dem kleinen fenster .... ich verabschiede mich mal in bills word und bin später mit nem längeren eintrag zu thema wieder da *droooooooooh*

Sooodele, nun geht’s mir besser

So ein Projekt ist eben ab dem Moment keine Schülerzeitung mehr, ab dem vrouw den lesern verspricht, alle X Monate zu erscheinen. Eine goldene Regel gibbet im Verlagswesen: Ist der Ruf erst ruiniert ... geht nix mehr – alle, die lesen, haben nen Schädel, wie die Elefanten (Agenturen, Anzeigenkunden, Abonnenten, Datenbanken ....)

Wenn folgende Fragen gründlich untersucht werden, wüßte ich Menschen in Verlagen, die sich interessieren ließen:
- Wieviele Menschen spielen Saxophon im deutschsprachigen Raum (ca.) = in D, A und CH?
- Ist es richtig, dass diese eher Ü-30 sind oder sind es Schüler/Studies mit einem Zeitschriftenetat gegen null?
- Wäre es möglich, für eine gute Zeit engagierte und namhafte Autoren ohne Honorar zu gewinnen?
- Wie groß sind die Schnittmengen zu Sonic und zur Jazzthetik und anderen?
- Wieviele Menschen hier würden in der ersten Zeit entgeltfrei mittun? Wäre es ein Saxwelt-Projekt oder ein rein verlegerisches Engagement?
- Gibt es Vereine, Unternehmen, Gruppen neben Saxwelt, die ein solches Projekt sponsern und unterstützen können und wollen?

Wenn Du nicht mehr weiterweißt, gründe einen Arbeitskreis .... Ich hab mir in meinem Leben soviele Gedanken um Dummtüch gemacht, dass ich gerne bereit wäre, ein wenig Zeit in diese Idee zu investieren. Wer hat noch Lust? Vorschläge/Anmerkungen/Kritik/Ergänzungen?


<!-- editby -->

<em>editiert von: vrouw, 17.11.2005, 22:33 Uhr</em><!-- end editby -->

vrouw,

das hört sich ja schon ganz anders. Die Fragen, die Du stellst, sind selbstverständlich allesamt berechtigt und zielführend. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich sie hier in diesem Rahmen - öffentlich - zu beantworten versuchen sollte. Wer weiß, nachher entsteht hier noch ein Businessplan allererster Güte. Dann kommt Herr Rentrop und verbrät sie in seiner "Geschäftsidee"... Wir sollten aber weiter die richtigen Fragen hier stellen. Sollten sich noch ein oder zwei Interessenten finden, könnten wir uns doch einmal unverbindlich treffen, vielleicht auch auf einem Workshop (Telefonkonferenz ginge auch, ist ganz einfach bei T-Com).

Smatjes,

Du sagst garnichts mehr dazu ... ?

Michat, ich stoße ins gleiche Horn wie vrouw. Mich juckt's förmlich in den Fingern, Dir dazu eine längere Abhandlung zu schreiben. Ich verkneife mir das, um hier keinen Nebenkriegsschauplatz zu eröffnen. Nur so viel: 1. Das papierlose Büro habe ich noch nirgendwo gesehen. Print bleibt weiter unverzichtbar. 2. Die allerallermeisten elektronisch publizierten Information werden sich in zehn Jahren in Luft aufgelöst haben. Genau wie meine Magisterarbeit (auf Atari geschrieben) und Hunderte von Mails. Die allerersten Saxwelteinträge aus dem Jahre 3000 v. Chr. kann man dagegen dank Keilschrift heute noch bewundern 4. Schon mal was von Cross-Marketing gehört? Print- und E-Medien können sich wechselseitig wunderbar beleben. 5. Oh, no, jetzt fange ich schon wieder an. So ist das, wenn man das 10-Fingerflitzesystem beherrscht. Stop, Z-Mann, stoooooooop!!!!

Prinzipiell hast Du natürlich Recht mit der Frage nach der Alleinstellung, die eine Zeitschrift im Vergleich zur Website bieten soll. (Vielleicht ein Superposter von Sonny Rollins, so groß, dass die Lexmark-Color-Patrone das niemals unter 30 Euro ausdrucken könnte).

Mos, ich denke, es sollte keine Zeitschrift ausschließlich für Saxschrauber und -liebhaber werden. Das Rückgrat müssten die Saxmusik und die Saxer sein. Also eine Musikzeitschrift speziell für Saxer und Saxinteressierte.

Wenn es für den Anfang annähernd kostendeckend wäre, würde mich das nicht abschrecken, rbur.

Stimmt, Frezno. Vielleicht finden sich die ja hier. Ich würde den Anfang machen und folgenden Beitrag liefern: "Dem Bluessaxophon auf der Spur." o.ä. auf Basis meiner Website. Ich würde auch mal ein Wochenende für ein Redaktionskonzept opfern...

Weitere Freiwillige vor!

<!-- editby -->

<em>editiert von: Z-Mann, 18.11.2005, 11:44 Uhr</em><!-- end editby -->

Möchte natürlich niemanden in seiner Kreativität bremsen! 8-)
Gehe nur absolut subjektiv von mir aus. Angesichts von Kartonweise gelesenen Büchern im Keller und übervollen Bücherschränken in der Wohnung halte ich mich, was Zeitschriften angeht sehr zurück. Wenn ich mal eine kaufe, dann wird sie nach dem lesen baldmöglichst entsorgt. Denn, noch stabelweise Zeitschriften rumliegen zu haben, mit irgendwelchen Infos drin, die ich eh nie wieder finde, wenn ich sie mal brauche, das kann ich mir schenken.
Da nutze ich dann lieber das Internet - also Sax bezogen Saxwelt, Saxophone.de, Sax on the Web, Saxgourmet, Saxpics und die eine oder andere Händler Homepage. Dann gibt es auch noch Google. Und da scheue ich mich nicht, auch mal 5 x im Jahr nach der gleichen Information zu suchen, ohne abbunkern auf der Festplatte.
Deshalb bin ich, trotz höchstem Interesse an allen Themen rund ums Saxophon, kein potenzieller Käufer einer Saxophon Zeitschrift.

Nee, Abschrecken soll sich keiner lassen. Und du wirst ja wohl auch nicht in der Firma kündigen und deine gesamte Existenz auf die Zeitschrift setzen.
Aber mir geht es eben auch wie michat.
Wenn die Zeitschrift was wird, umso besser. Papier hat ja immer noch Vorteile.
Ich bin jetzt schon im Zug von lauter MP3-hörenden und SMS-tippenden Freaks umgeben und freue mich über jeden, der mal ein Buch in der Hand hat.