Hallo liebe Saxwelt-Gemeinde.
Ich habe mich hier vor rellativ kurzer Zeit angemeldet.
Vielleicht habe ich die richtige Rubrig noch nicht entdeckt, aber ich vermisse im Forum ein "Diskussionspodium" zum Thema: "Wie übe ich richtig".

Nun erlaube ich mir hier ein neues Thema anzufangen.
Ich würde folgende Themen behanden und euch, soweit mir zeitlich mögich, Antworten geben:

1. Persönlicher Übeplan
2. Wie kann ich mir Stellen, die nich funktionieren, innerhalb kurzer Zeit "draufschaffen"?
3. Wie kriege ich mein Quietschen weg?
4. Wie übe ich Akkorde/ Changes um sie beim Solospielen schnellstmöglich abzurufen
5. Ich will etwas für meinen Ansatz machen, weiß aber nicht wie?
6. Mentales Üben - Üben aber ohne Instrument
7. Ich übe zwar, aber das Ergebniss ist nicht so wie ich mir es vorstelle.
8. usw....

Ich freue mich auf Beiträge und eine "rege Diskussion". Vielleicht kann ich euch ja helfen?

Viele Grüße

Johannes alias Nuernbergsax www.johannesgeiss.de

Hallo Johannes,

wieder ein Profi, der uns mit fundiertem Wissen weiterhelfen wird! Super! Solche Leute brauchen wir, die bereit sind ihr "Nähkästchen" für uns zu öffnene.

Oben auf deiner Liste könnte ich schon jede Menge Punkte für mich persönlich finden. Bin also sehr auf deine Ausführungen gespannt.

Ich hoffe viel von dir zu hören und freue mich auf deine Beiträge.

Zu dem Habe ich gerade vor ca. einer halben Stunde eine Frage gestellt :-D
Was kommt alles rein in nen Übeplan? Wie nutzt man die Zeit sinnvoll?

Und sonst, herzliches Hallo, klingst ja vielversprechend

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<em>editiert von: benu, 10.12.2005, 00:41 Uhr</em><!-- end editby -->

Hallo Leute, hi benu...
Zum Übeplan:

Ersmal ein paar grundsätzliche Dinge:

1. versucht (soweit es beruflich geht) regelmäßig zu üben. (lieber jeden Tag 20 min als alle 3 Tage eine komplette Stunde -> ihr könnt natürlich auch jeden Tag 1 Stunde knechten )
2. versucht eine gewisse Routine beim üben zu bekommen, so dass die Überei irgendwann zum ganz normalen Tagesablauf dzugehört (wenn möglich immer zur selben Zeit am Tag -> Dabei: Handyaus, Tür "absperren" um möglichst ungestört zu sein)
3. Sollte ein Tag sein, an dem es einfach nicht funktioniert, nicht auf "biegen und brechen" unbedingt weiter machen (lieber das Horn in die Ecke stellen und eine gute CD hören)
4. Es schadet auch nicht nach ein paar Wochen mal ein paar Tage ein "Übepause" zu machen (so kann sich das gelernete im Hirn setzen)
5. Metronom, Metronom, Metronom.........
6. Die Überei sollte immer Spaß machen und kein leidiges "Muss"
7. Immer und überall Musik hören!!!
8. Vergleicht das Saxoponspielen evtl. mit dem lernen einer neuen Sprache. (hierbei muss man auch Wörter, Grammatik, Satzbau, etc. und vorallem den Klang der Sprache neu lernen - nich andes verhält es sich beim Instrument)-> Viele einzelne Bausteine ergeben am Schluss ein Haus, das zwar nie fertig gebaut ist, in dem es sich aber ganz passabel wohnen lässt

Zum eigentlichen Plan:

Ich persönlich verusche immer möglichst viel abzudecken. Dazu gehört.

1.) Sound/ Ansatz/ Stütze/ Atmung
(lange Töne, Dynamikübungen, Spielen nur mit Luft, ohne Ton, Oktavübungen....)
2.) Technik
(Fingebusters, Tonleitern, Arpeggien...)
3.) Stücke/ Tunes/ evtl. eine Transkription
4.) "Gehörbildung"
(Spielt einfach zu eurer Lieblings-CD dazu. Oder singt mit.
5.) Einfach spielen.
(Augen zu und Melodien spielen, alles was euch in diesem Moment einfällt.)

So, das wärs was mir im Moment dazu einfällt. Die Liste ist sicherlich nich Komplett, aber vielleicht eine kleine Hilfe, um möglichst effektiv zu üben.
Einzelne Übungen zum jeweiligen Punkt kommen später....
Viele Grüße
Keep swingin'

Johannesaliasnuernbergsax www.johannesgeiss.de

Hallo Johannes

Was hältst Du von dem Überplan den Dave Liebman beschrieben hat? Und wie währe er am besten auf den Hoppy-Saxxxxxer zu übertragen (Dave fängt mit 20 Minuten "nurMundstücküben" an . . .

Gruß BJ

HI, BJ

solltest du das Werk "Der Persönliche Saxophonsound" meinen, so beschäftigt sich Mr. Liebmann hier (fast) ausschließlich mit dem eigenen Sound. Natürlich hat das Üben nur auf dem Mundstück seinen Sinn, doch denke ich, dass bei "normal Berufstätigen und Schülern" diese Übung entfallen kann.(man kann bei dieser Übung relativ viel falsch machen wenn man noch nicht sehr lange spielt -> es besteht z.B die Gefahr die einzelnen Töne nur durch beißen und nicht durch Lippen und Kehlkopfstellung zu erzeugen)
Zu meinem Übevorschlag kommt bei Liebmann noch Blattlesen und "Zungenarbeit" hinzu.
Es ist immer gut vom Blatt lesen zu können und ein flinke Zunge zu haben
Ich hoffe ich konnte dir deine Frage beantworten.

Viele Grüße

JohannesaliasNuernbergsax www.johannesgeiss.de

Vielen Dank! Hast mich schon weitergebracht!

Hoi Johannes,
aber gerne komme ich auf Dein Angebot zurück Ich lerne seit September und habe Unterricht an der hiesigen Musikschule in einer Dreiergruppe. Leider ist es dann öfters so, dass für die kleinen Nachfragen kaum Zeit ist, schließlich wollen ja alle drei ihr Recht ...

1. Frage:
Wozu sind die langen Töne eigentlich gut, außer zum Nachbarn und Familie ärgern? Ich mach's brav, weil empfohlen, 'merk' aber eigentlich nix, außer dass der Ton so gegen Ende 'schlapper' wird.

2. Metronom
Ich hoffe, der Weihnachtsmann engagiert sich ... Wenn das gute Teil dann da ist: Wie anfangen?

3. Quietschen
Wieso den einen Tag nicht und am nächsten umso schlimmer? Gibt es außer meiner Laune andere Gesetzmäßigkeiten?

Das Thema hier abonnier ich und freue mich über Deine Hilfe

Liebe Grüße
Nadja

Hallo Nadja,
hier ein paar Kleinigkeiten:

Zu den langen Tönen

Lange Töne haben tatsächlich ihren Sinn

1.) Auf jeden Fall aber für den Muskelaufbau deiner Lippen und Gesichtsmuskulatur (Ansatz)
2.) Zur Stärkung des "Atemapparates" (Stütze)
3.) Zur Verbesserugn des Sounds
4.) Als Aufwärmübung

Das dein Ton gegen Ende "schlapper" wird hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass zum ersten deine Luft knapper wird und zum zweiten dein Ansatz nachlässt.
Deswegen hier ein paar Tipps zum "sinnvollen" Töne aushalten.

1.) Wenn du merkst, dass deine Kraft nachlässt mache eine Pause (versuch nicht die fehlende Kraft durch "Beißen" zu ersetzen)
2.) Halte den Ton immer so Lange, wie es möglich ist
3.) Versuche diese Übung mit einer Dynamikübung zu verbinden (beginne so leise wie möglich, werde so laut wie möglich und dann wieder so leise wie möglich)
4.) Versuche immer "in den Bauch zu atmen" (Ich will hier auf das Thema "Stütze" nicht weiter eingehen, aber grundsätzlich gilt: Keine Brustatmung, sondern Bauchatmung)
5.) "In der Ruhe liegt die Kraft". Also keine Hektik und alles richtig schön langsam
6.) Achte darauf, dass jeder Ton den du spielst gleich schön klingt.


Zum Metronom:

Da gibt es eigentlich nicht viel zu sagen:

1.) Fange immer erst ganz langsam an und werde erst schneller, wenn du das Geübte im langsamen Tempo (fehlerfrei)beherrscht.
2.) Du kannst ja an deinem Metronom eigentlich nur die "Beats" einstellen. Lasse sie zu übezwecken auf jeder Viertel, auf 1 und 3, auf 2 und 4, nur auf die 1, nur auf die 2......schlagen.


Zum Quietschen:

Die Quietscherei hängt meistens nur mit Ansatz und Luftfühung zusammen. Evtl. hasst du auch ein zu leichtes Blatt?

1.) Das mit dem Quietschen geht irgendwann vorbei
2.) Quietscht es nur wenn du einen Ton anstößt? (nicht beißen, nur die Zunge und nicht den Kiefer bewegen)
3.) Evtl. das Blatt vorher in Wasser "einweichen"
4.) Mach dir nichts draus: Nicht Ärgern, lass es einfach quietschen...

Grundsätzlich: Es ist immer schwierieg "Ferndiagnosen" zu geben. Ich habe hier nur ein paar Tipps aufgeschrieben, die helfen könnten. Am besten ist immer noch ein guter Lehrer!

Das ist momentan alles, was mir dazu einfällt, ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.


Viele Grüße

JohannesaliasNuernbergsax www.johannesgeiss.de

*boar* danke!

Das war viel mehr, als ich erwartet hatte und ich hab natürlich heute abend erstmal rumprobiert. Vieles wußte/hörte ich ja, aber 3. Dynamik und zu leichtes Blatt ....
Jo, das hörte sich schon ganz anders an.

Lustig - so am Rande: Ich kaufte das Sax und der Verkäufer *liedber gruss* meinte, ich sollte lieber andere Blätter verwenden. Wir probierten rum und landeten so bei 2 1/2ern ... Damit also weitergeübt und es gíng voran. Der Lehrer bei der nächsten Stunde: Nenene, bloss nicht über 2er, also von denen nachgekauft. Letzte Stunde: Ich hätte so einen 'starken Ansatz' und sollte doch lieber ein stärkeres Blatt verwenden

Nun habe ich zig Blätter und diese Dynamikübung probiert und das Gefühl, weiterzukommen

Dicken Dank und mit Sicherheit nerv ich nochmal