saxlover schrieb:


Unter Umständen (wenn die Krankheit es zulässt) doch, mit Handschuhen, bei denen zumindest die Fingerkuppen frei sind !

Oder man nimmt eine gedeckelte Klarinette.
Nickelallergie und Fingerkuppen frei macht gar keinen Sinn.
JEs

HWP, ich glaube M.Lutzeier spielt ein Holton.

jes schrieb:


Von Neurodermitis war die Rede, deshalb - mit Einschränkung - Handschuhe mit freien Fingerkuppen bei Klarinette bzw. Oboe.

moin dorfdudler,

das von saxophonotto angesprochene bari steht bei mir #3160.
das hat keine 'migma' gravur.

wenn du dich mal hier einloggst:

www.museum-markneukirchen.de/forum/

die können in der regel weiterhelfen.

nur mach dir nicht zuviel hoffnungen, die firma köhler war klein und hat bis ca. 1961 produziert.

soviel ich weiss, wurde durchnummeriert - von sopi - bari.
im gegensatz zu 'weltklang', haben hier keine produktionslisten überlebt.

jaaz47

Moin,

hwp schrieb:
Es handelt sich um ein historisches Instrument was in der Bariton Form nicht häufig ist.

Das Saxophon ist aus der Mitte der 30er Jahre.
Eine Serien No. Liste ist nicht vorhanden, weshalb man die Tätigkeit von Franz Köhler und die Baumerkmale zu Grunde legen muss.
Die Qualität entspricht der damaligen hohen Handarbeitsquote, weshalb es ja auch bis heute überlebt hat!

Kann das zeitlich hinkommen ? Nach meinen Recherchen gibt es den Namen "Migma" (= Musikinstrumente Handwerker-Genossenschaft Markneukirchen) erst seit Gründung dieser Genossenschaft im Jahr 1943. Nach dem Krieg fungierte die Migma in der DDR für die "selbstständigen" Handwerksbetriebe als Einkaufs- und Liefergenossenschaft, da die Betriebe sonst ohne westliche Devisen nicht an Material gekommen wären. Im Gegenzug vertrieb die Migma dann die Instrumente der Handwerker. Die Richtigkeit dieser Recherche unterstellt können alle Instrumente mit "Migma" Gravur erst ab 1943 gefertigt sein.

Das Museum Markneukirchen hat in seinem Forum Köhler-Saxe bisher wie folgt grob (!) datiert:
SN 2378, Tenor "Empor", wohl ohne "Migma" Schriftzug: ca. 1950 oder Ende 40er
SN 3082, Alt "Empor" mit "Migma" Schriftzug: Mitte 50er

Eine Firma Migma mit gleichem Schriftzug existiert heute noch (wieder?) in Markneukirchen. Eine Mailanfrage zum historischen Hintergrund läuft. Ich berichte hier über das Ergebnis.

Beste Grüße
Weltklangstarter

bei meinem horn 'fehlt' die migma gravur.

aber auf grund der konstuktion, gehe ich davon aus, dass meister köhler dieses horn nach '45 gebaut hat und dann vielleicht als 'bückware' verkauft hat

auffällig iust auch, dass der 'schweine kringel', in geegnsatz zu anderen hörnern, nach rechts geht. spiegelverkehrt gedreht ist.

der sound ist richtig mächtig und satt.

jaaz47

Moin Köhler-Fans,

hier wie angekündigt die Reaktion der MIGMA aus Markneukirchen - und herzlichen Dank an die Firma für 2 superschnelle Antworten!

Zunächst bekam ich die Auskunft, dass F.Köhler nur von Semtember 1954 bis September 1956 Mitglied in der MIGMA gewesen sei. Da Dr. Mario Weller (sicher bekannt vom Forum des Museums Markneukirchen) aber über eine MIGMA-Liste verfügt, in der Köhler im Jahr 1961 noch als Mitglied aufgeführt ist, habe ich noch einmal bi der MIGMA nachgefragt. Der neueste Stand: Die Firma F.Köhler trat nach 1956 wieder in die MIGMA ein und war bis Ende 1962 Mitglied.

Die - wie lange auch immer dauernde - Zeit ohne Mitgliedschaft könnte die Saxe ohne MIGMA-Schriftzug erklären.

Es ist aber nicht auszuschließen, das auch Nicht-Mitglieder Instrumente mit MIGMA-Schrftzug fertigten. Hatte die MIGMA (als Vertriebs- und Exportfirma) weniger Instrumente als sie absetzen konnte, hat sie ggf. eben auch andere Betriebe beauftagt. Und diese werden dann sicherlich mt Migma-Schriftzug geliefert haben - oder (weniger wahrscheinlich) der MIGMA-Schriftzug wurde durch die MIGMA oder ihre Mitglieder nachträglich graviert.

Fazit: Nach dem aktuellen Stand kann der MIGMA-Schriftzug auf F.Köhler Saxen wohl nur als Abgrenzung vor/nach 1943 (= Gründung der MIGMA) herangezogen werden.

Beste Grüße
Weltklangstarter

Sorry! Korrekt mußte es im letzten Post Dr. Enrico Weller heißen. Im Forum des Museums sind ja beide Wellers dankenswerter Weise hoch aktiv.

Beste Grüße
Weltklangstarter

Moin, ich noch mal ,

ich habe mal der Versuch gemacht, mich in einer Tabelle dem SN-/Baujahr-Thema bei F.Köhler zu nähern. Sicher primär eine Spielerei, aber evtl. doch ein besserer Anhaltspunkt als das bisherige "Achsenzucken" bei der Frage nach SN/Baujahr. Ich hoffe es klappt mit dem Anhängen des Dokumentes (sonst bei Interesse über PN
melden). Wie Ihr sehen könnt, bin ich von verschiedenen "Szenarien" ausgegangen, so daß sich je nach Szenario auch ein anderes Baujahr ergibt. Aus der Mischung der Szenarien kann man eine Zeitspanne ablesen.



Nach dieser Tabelle (und meinen Annahmen!) würde dann folgende Datierung gelten:

@ Dorfdudler: Bari SN 3337 (1959-1961)
@ jaaz47: Bari SN 3160 (1959-1960)
@ selbst : Bari SN 2893 (1956-1959)

Und für die im Museumsforum besprochenen Saxe würde gelten:
Tenor SN 2378 (1952-1957), nach Museumsforum "ca. 1950 oder Ende 40er"
Alt SN 3082 (1958-1960), nach Museumsforum "Mitte 50er"

Vielleicht hilft´s ja bei einer Orientierung.

Fragen, Kritik, Anregungen, Änderungsvorschlage etc jederzeit gerne !

Beste Grüße
Weltklangstarter