Hallo!

Habe ein Foto geschossen, aber leider habe ich es nicht scharf hinbekommen.
Habe das Sax jetzt da, und kann bei diversen Fragen schnell Auskunft geben.
Ich finde auf dem ganzen Instrument keine Seriennummer!

Lediglich unter einer Klappe finde ich die Ziffer "9" im Korpus eingestanzt.

imageshack.us/f/146/dscn0821gro.jpg/

mfg
Bernhard

Hallo
Gravuren gab's bei KOHLERT über die Jahre und Jahrzehnte schon einige.
1929 sah das z.B. mal so aus ...



... und was vor/bis 1918 auf den Hörnern drauf war, könnt ihr an meinem Avatar sehen - nämlich das (der Doppeladler vom Erzherzog) ...



LG
BlackForest

Denkt ihr das die Ziffer "9" die eingestanzt ist, irgendeine Bedeutung hat?
Wo könnte sich noch eine Seriennummer verstecken?

Habe etwas gegoogelt und noch ein paar Bilder gefunden.
Das hier sollte es eigentlich sein, oder es ist zumindest sehr änhlich.

saxpics.com/?v=gal&a=2180

lg
Bernhard

"sehr ähnlich" stimmt! - Ist aber leider ein anderes Baujahr.
Nach der Gründung des Staates "Tschechoslowakei" nach dem ersten Weltkrieg, gehörte das Egerland nicht mehr zu Österreich, der Kaiser hatte abgedankt. Seine Zeit war vorbei.
Man gehörte jetzt zur Czechoslovakei.
Nach Hitlers Überfall auf die Tschechoslowakei am 05.03.1939 gehörte Böhmen zum deutschen Reich, die Gravur musste wieder geändert werden.
Das oben abgebildete Sax. ist aus der Zeit zwischen 1939 und 1945.


SaxDocM hat bestimmt recht, wenn er Dein Sax. datiert von 1918 bis 1938.

Gruss Otto Wappen von Böhmen

Brainiac schrieb:
... Ich finde auf dem ganzen Instrument keine Seriennummer!
Lediglich unter einer Klappe finde ich die Ziffer "9" im Korpus eingestanzt.
... [/quote]

Auch das ist eine Gemeinsamkeit; mein C-Tenor hat ebenfalls keine Seriennummer, aber diese ominöse Ziffer "9" auf der Oberseite des Daumenhakens eigraviert. Ich habe aber auch noch keine Antwort gefunden, was dies bedeutet.

@ BlackForest

Meines Wissens ist der Schriftzug

"V. Kohlert's Söhne, Graslitz, Böhmen"

nur bis 1918, also bis Ende der k.k. / k.&k. Monarchie, manchmal auch noch mit dem Zusatz "Austria" verwendet worden. Es wundert mich, dass das von BlackForest mit Foto eingestellt Sax mit dieser Gravur, das offenbar auch nachträglich mit Goldlack versehen wurde, aus 1929 sein soll. Zu dieser Zeit war der Schriftzug "Böhmen" bereits längst durch "Czechoslowakei" ersetzt.

Der Doppeladler durfte vom Unternehmen "V. Kohlert's Söhne" als besondere Auszeichnung geführt werden; das Firmenlogo (BlackForest's Avatar) war eine eingetragen, geschützte Marke.

Ab 1939 wurde meines Wissens der Schriftzug

"V. Kohlert's Söhne, Graslitz, Sudetengau" verwendet.

Also ein Sopran von 1918 bis 1938 ohne hoch e und f....

Ich überlege die ganze Zeit ob es verkauft werden soll oder ob ich es selber behalte.

Ich liebe zwar meine alten Instrumente, aber mit dem Sopran weiß ich nicht recht was ich damit anfangen soll. Alles transponieren oder umschreiben

Vielleicht ist es besser wenn es jemand bekommt der auch darauf spielt, ist wie mit alten Autos, ist doch schade wenn sie nur herumstehen und glänzen.

Würdet ihr es GÜ lassen, oder es so weggebenwie es ist (oder behalten)?
Habe nur die Angst, dass wenn ich zB. 500€ reinstecke, dass niemand mehr soviel dafür zahlen will.

Wenn jemand daran interessiert ist, kann er ja vorab schon ein Angebot per PM machen...

Nochmals danke für eure Auskünfte!

lg
Bernhard

Vielleicht wäre ein C-Sopran was für einen C-Mel Fan? Ich glaube bluesgerd47 ist so einer. C-Mel Spieler (Hauptinstument) könnten dann ihre Noten ohne zu transponieren verwenden. Mit den gleichen Griffen etc.

SaxDocM schrieb:Hallo SaxDocM

Das Problem ist, dass Du Deine Aussage genauso wenig beweisen kannst, wie ich mit Sicherheit das Baujahr 1929 von dem KOHLERT-Tenor. Auf jeden Fall trägt das Instrument die SNr. 227.7xx und das bedeutet nach den einschlägigen SNr'n-Listen (etwa hier auf Saxwelt oder bei Saxpics) wohl 1929 (+/- 5) - mit allen Unschärfen.
So schreibt etwa Dullat (Saxophone, 3.Aufl., 1999, S. 65): "Die Produktionsziffern der in Graslitz hergestellten Saxophone ließen sich nicht nachweisen. ..."
Mitte der 30er war die VKS-Serie mit den typischen Klappenschützern auf dem Markt. Und da 1918 der Erzherzog abhanden gekommen war, machte es keinen Sinn, länger den Doppeladler auf den Instrumenten zu führen. Also mußte etwas anderes her.

Wer sagt denn, dass KOHLERT nicht - je nach Exportland und politischem Umfeld - die Gravuren unterschiedlich bestückt hatte?
Wenn ich so sehe, was auf den alten amerikanischen KOHLERT so alles drauf graviert ist, möchte ich das nicht ausschließen.

Leider kann auch ich bzgl des angefragten Soprans nichts Brauchbares beisteuern, würde es aber auch so in die 20er einordnen.

Übrigens stehen Bilder zum KOHLERT 1929-Tenor als auch zur KOHLERT 1918-Ruine in meinen Fotoalben.

LG
BlackForest

Hallo BlackForest,
Du hast schon Recht, dass ich nichts beweisen kann, ich tappe auch nur im Dämmerlicht, und füge Pazzlestücke aus historischen Daten, Vergleichen mir bekannter Instrumente und Informationen aus unterschiedlichen Quellen aneinander. Der Austausch von - durchaus auch widersprüchlichen - Meinungen und Mutmaßungen in diesem Forum bietet die Möglichkeit, der Wahrheit näher zu kommen. Und das ist interessant und gut.
Grüße,
SaxDocM