fonky schrieb:..... Das mit dem C- Melody von Aquila hat mein Interesse geweckt, hatte mal eins Probe gespielt das war nicht so toll.
Ich habe mir eins vor über nem Jahr in ebay gekauft. Gebraucht. War auch nicht so toll.
Der Vorbesitzer kam wohl nicht damit zurecht.
Das Teil ist schwarz vernickelt mit goldener Mechanik und golden durch das Schwarz herausleuchtender Gravur. Nix für die Bühne aber ein Mords - Angeberfinish. Habs trotzdem gekauft, die Dinger werden gebraucht ja selten angeboten.
Beim Auspacken dann erst mal der Wow Faktor. Glänzend und blitzend, praktisch Neuzustand.
Beim in die Hand nehmen dann Ernüchterung. Die Mechanik lief reichlich knochig und hart, laute Anschlaggeräusche beim Loslassen der D, E und F - Klappen.
Erstes Anspielen: Ansprache eher schlecht, trötiger Klang. Also erst mal grosse Inspektion.
Die Oktavklappe auf beiden S - bögen ließ sich ohne Probleme 2mm nach rechts und links bewegen. Ein Armutszeugnis. Soviel Spiel dürfte die Klappe eines Selmer Saxes nach 100 Jahren Profi - Einsatz haben. Aber hilft ja nix, so ist die Klappe nie richtig dicht, also ran mit Einziehzange und Einziehfutter an das praktisch nagelneue Sax.
Dafür machte das Einsetzen der S - Bögen keinerlei Probleme. Die Hülse war so viel zu gross, **** Ironiemodus ein **** so dass man den S - Bogen aus 3m Entfernung auf das Sax werfen konnte. Jeder Wurf ein Treffer. *** Ironiemodus aus ***
Also her mit der "Kaffeemühle", S - Bogen aufweiten.
Dann die oberen Seitenklappen: Waaahhhhh, genau das Gleiche wie bei der Lagerung der S - Bogenklappe. Die verwendeten Röhrchen sind einfach zu groß im Durchmesser, alles wackelt. Auch hier müssen Einziehzange und Einziehfutter ran. So, Spiel beseitigt. Dass danach die Polster neu justiert werden müssen war vorauszusehen.
Untere Seitenklappen: das Gleiche Spiel. grmbl grmbl.....
Dann Kontrolle der restlichen Klappen. Auch lauter Geweackel und Axialspiel. Und einige mit dem Ausleuchtgerät merkwürdig anzusehende Undichtigkeiten....
Nein!!!" Das darf doch nicht wahr sein!!
Der schwarzvernickelte Korpus ist mit Klarlack überlackiert. Soweit so gut. Aber dass man die Lackreste auf den Tonlochrändern nicht entfernt hat..... So ist das Teil doch nie dicht zu kriegen! Machen die denn keine Endkontrolle? Na, egal, die Mechanik muss zur Spielbeseitigung sowieso komplett runter, da kann ich dann auch die Tonlochränder mit dem Schaber von Lackresten befreien.
Stunden später: Die Mechanik läuft spielfrei, die Klappen sind neu justiert und ein total schief und krumm eingebautes Polster ist ausgetauscht.
Erneuter Anspieltest: ahaaaaaa, das ist schon deutlich besser. Hört sich etwas voller an und spricht über den gesamten Bereich sauber an. An der Intonation könnte man noch was machen, da sehen auch einige Klappenaufgänge etwas seltsam aus, aber insgesamt ist die Intonation beherrschbar. Habe jetzt auch keine Lust mehr.
Fazit: Ist schon traurig, wenn man so ein praktisch neues Sax gleich überholen muss um es in einen vernünftig spielbaren Zustand zu bekommen. Kein Wunder dass der Vorbesitzer es praktisch im Neuzustand wieder abgegeben hat. Wer an dem Teil nichts machen konnte, konnte damit nicht glücklich werden.
Ich weiss nicht ob die alle so schlecht sind oder ob ich eine extreme Gurke erwischt habe.
Naja, jetzt habe ich jedenfalls ein funkionierendes C Tenor mit einer modernen Mechanik. Natürlich gibts immer noch Raum für Verbesserungen an dem Ding, wie oben schon gesagt die Klappenaufgänge oder die Korke, die von minderwertiger Qualität sind und die Mechanik ziemlich laut machen.
Hallo slowjoe,
Das habe ich schon oft gehört. Werde mir mal wenn ich eines ganz besonders günstig bekommen kann eins zulegen, und dann sehen, was für Verbesserungen man vornehmen muß (man ist ja schließlich nicht umsonst Saxdoc). Bin gespannt wie das Teil sich dann verhält!!! Bei bluemike klang es ja super!
Gruß
Udo
SlowJoe