Doc, wird doch alles gemacht, siehe z.B. Bob Ackerman's "Wax"-Modelle.
Anscheinend lohnt sich's aber noch nicht. Noch nicht. Es gibt noch genügend Vintage Stücke am Markt und ich vermute, heutige Kalkulationsmasstäbe zugrunde gelegt würden wir bei einem ähnlichen Preis wie bei den jetzt gehandelten Originalen landen. Dazu kommt noch, das es erstmal interessanter ist, "völlig neuartige interessante" Designs auf den Markt zu bringen.
Ist verkaufstechnisch raffinierter. Die lassen sich besser unter die Leute bringen. Die Vintage-Fans, mitunter konservativ und etwas verschroben, sind vielleicht nicht die Spieler, die auf jeden neuen Marketing-Gag aufspringen.
Wenn ich mich umschaue unter den in den letzten Jahren rausgekommenen und in den USA beliebten Modellen, haben wir mehr oder weniger immer den gleichen "Easy-Listening-Schmuse-Smooth-Fahrstuhl-Klang"...kleinere Kammer, dicke Stufe, hell, klar, fokussierter, wenig modulationsfähiger Klang, wenig Blaswiderstand. Ist zur Zeit eben angesagt.
Ich prognostiziere aber mal frech analog zum aufkommenden Interesse an Oldtimer-Saxophonen und dem originären Vintage-Klang einen zunehmenden Bedarf an entsprechenden, original klingenden Mundstücken. Ja, mehr noch, eine Rückkehr zu alten Klangmaßstäben.
Steigen die Preise für die alten Mundstücke also weiter wie zur Zeit in astronomische Höhen, dann wird es eben irgendwann wieder interessant sowas zu bauen.
Ist aber ne müßige Diskussion, ich interessiere mich eigentlich nur noch dafür, wie und worauf meine Vintage-Brillis klingen.
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<em>editiert von: max, 01.12.2005, 16:13 Uhr</em><!-- end editby -->