bluemike schrieb:
... das sehe ich etwas anders. Ich bin zwar lange nicht so ein Profi auf dem Sax wie einige von euch, aber ich habe doch einen deutlichen Unterschied bemerkt, als ich nach Erwerb eines neuen OL STM für mein Alto von der bis dato eingesetzten Rovner dark auf die Original-Ligatur von OL umgestiegen bin. Es sind deutlich mehr Obertöne zu hören und das ganze klingt nicht so muffig wie mit der Rovner dark.

Ich muss dazu sagen, dass ich leider keine Zeit habe, täglich am Sax zu üben - von daher mag es vielleicht an meinem nicht so gut ausgebildeten Ansatz liegen - das räume ich ein. Es mag auch daran liegen, dass die Rovner dark aus Leder besteht und die Original-Ligatur aus Metall - keine Ahnung.

Aber der Unterschied ist schon deutlich hörbar.

Hier meine Erfahrung mit Blattschrauben: Habe als Saxophonist (was ja auch irgendwie dazugehört) schon sehr viel ausprobiert... so natürlich auch versciedenste Blattschrauben (und Mundstücke) und meine Erfahrung zeigt, dass manche Blattschrauben einen schlechten Tisch ausgleichen können und daher es schon etwas besser klingen kann aber der Grund ist der Tisch des Mundstücks. Hat man ein sehr gut bearbeitets Mundstück, dann habe ich keinen unterschied von verschiedensten Blattschrauben mehr bemerken können... aber eine klasse Optik ist auch ein Grund mal eine Blattschraube zu wechseln ("pychologisches Doping" )

Aber mein Tipp ist ausprobieren ausprobieren ausprobieren und selber Erfahrugen sammlen....

und wenn´s besser klingt ist doch super...

nur mein Tipp: wenn eine Blattschraube einen deutlichen besseren Klang ergibt, dann evtl. auch mal das Mundstück (vorallem den Tisch) unter die Lupe nehmen...

Gilt übringens auch dann wenn man nur sehr selten ein wirklich gutes Blatt findet dann ist es auch oft so, dass nur genau dieses Blatt Fehler vom Munsdstück besser ausgleicht - nur die sind eben selten und nur mit Glück zu finden...

beste Grüße
Marcos

Ja, den Effekt kenne ich auch. Die neue Schraube kommt mit der Post, die Sinne sind geschärft und du bist heiß. Willst ein Erfolgsergebnis und bekommst es auch. Man konzentriert sich auf den Ansatz wie noch nie und hört gleich: das klingt gut!

Hast du denn nach einer Woche mal zurück getauscht? Meist ist der gegenteilige Eindruck dann vollkommen verschwunden und beide Schrauben klingen gleich.

Wenn es einen Unterschied gibt, würde ich auch sagen, die Rovner dämpft mehr Oberschwingungen ab, ähnlich wie die Kordel der Klassiker auf der Klarinette, ob's aber stimmt...?

Deshalb Blindtests.

No eBay APP ID défined in Kunena configurationHi,

tatsächlich klingen die Rovner dark wohl ein wenig obertonärmer. Ich führe das allerdings darauf zurück, dass mit diesen relativ weichen Ligaturen das Blatt nicht richtig fixiert wird. Ist für mich derselbe Effekt, als ob ich meine gewohnte Blattschraube nicht ganz so fest anziehe.

Übrigens, als Alternative für Leute, die das Blatt auch gerne richtig festklemmen bietet sich diese an:



Habe ich als Ersatz genommen, als meine 30 Jahre alte BL Original den geist aufgegeben hat. Sieht hip aus, ist bezahlbar und vor allem funktional. Und bestimmt ein Plagiat...

pue schrieb:
Moin,

grundsätzlich gibt es wohl den Unterschied zwischen einer starren Fixierung, bspw. durch Metall und einer elastischen, bspw. durch Leder oder Gewebe, und im Weiteren dann noch Unterschiede zwischen flächiger und punktueller Fixierung.

Wieviel das wirklich ausmacht könnten in der Tat nur sorgfältige Blindtests herausfinden.

Ich bin vor Jahren dazu über gegangen, meine Blätter auf allen Instrumenten mit Schnur zu fixieren. Ausgangspunkt war zunächst auch die Vorstellung, dass Leder/Gewebe einen dunkleren Klang erzeugt, und eine völlig unpassende Rovner für mein Link.

Ergebnis war dann ein aha-Erlebnis der besonderen Art, denn ich empfand die Ansprache deutlich besser als mit den Original Blattschrauben. Dies habe ich immer auf die gleichmäßige Fixierung des Blattes zurück geführt, die die elastische Schwingung des Blattes aber nicht punktuell beeinflusst, wie das manche Ligaturen tun.

Auch dachte ich immer, dass die Schnur tatsächlich dunkler klingt als die Metallschraube. Um so erstaunter war ich, dass auf meinem Sopran die Metallschraube des Lebayle Mundstückes fast dunkler klingt als die Schnur, der Unterschied aber sehr gering ist.

Was bleibt, ist das Gefühl einer leicht besseren Ansprache, aber vielleicht ist das auch nur Einbildung, und so genieße ich halt einfach manchen Blick erstaunter Kollegen, wenn sie meine ungewöhnliche Ligatur sehen, neben der Tatsache, dass ich mir keine Gedanken um 40 € und mehr teure Ligaturen machen muss.

Gruß,
xcielo

Ich glaube, dass Blattschrauben einen sehr großen Einfluss auf die Ansprache und die Blattfreundlichkeit haben. Für die Bassklarinette hab ich zum Beispiel eine Vandoren Optimum...sieht wirklich superchiq aus, aber wenn der Blattschaft ungleichmäßig ist versagt die Schraube in meinen Augen. Ich halte die Schnur auch mit für die beste Variante ein Blatt zu befestigen, aber ist halt umständlich. Ich hatte mal eine Zeit rumprobiert und Blattschrauben selbst gebastelt und rausgekommen ist das hier:

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Ich finde, sie funktioniert sehr gut. Sie hat nur ein Lagerpunkt und ist in alle Achsen bis zu einem gewissen Grad beweglich, befestigt das Blatt über vier Stahlnippel die auf Gummi gelagert sind und presst so das Blatt wirklich gleichmäßig auf den Tisch.

Ach ja, für mich die beste Blattschraube ist die Winslow...an die meine selbstgebastelte ja auch angelehnt ist.

Hallo Mato,
deine selbstgebaute Blattschraube sieht ja richtig professionell aus .

Hallo Mato,

bau ´ne dickere Rändelschraube an und geh in die Kleinserie. Sind an der Andruckplatte eigentlich kleine Füsschen dran, oder sieht´s nur so aus?
Die Klammer sieht auf jeden Fall toll aus.

lg
Michael

Hi,

@Mato: sind das Stahlseile, die oben über das Mundstück laufen? Wenn ja: Wie hält man die beim Aufspannen auf Distanz?

Hi,

auf der Andruckplatte sind 4 Pins die auf Gummi gelagert sind und darüber das Blatt fixieren - ähnlich wie bei der Winslow, bloß dass die Andruckplatte auch noch beweglich ist und so unregelmäßige Blätter besser ausgleicht.
Und ja, das sind Stahlseile. Sie sind mit einer Kunststoffhülle überzogen und sind in ihrer Form ziemlich steif, aber ebenfalls beweglich gelagert. Wenn man die Bilder anklickt, sieht man sie größer.

An eine kleine Serie hab ich auch schon gedacht, aber die Schraube ist so aufwendig herzustellen, dass ich wahrscheinlich in dieser Ausführung 200€ verlangen müsste...und wer will das schon für eine Blattschraube hinblättern?