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THEMA: Blattbearbeitung

Blattbearbeitung 24 Mai 2007 13:02 #37265

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daskli schrieb:
Hi Werner,

ich schicke dir einmal ein Blatt, du behandelst mir das und und ich antworte dir.

Die Sache ist doch die: in der Bearbeitung von Blättern ist viel handwerkliches Geschick gefragt, wenn zwei das Gleiche tun, dann braucht da noch nicht das Gleiche Ergebnis rauskommen.

Hi Daskli,

möglicherweise hast du einen falschen Eindruck von mir. Ich bin absolut kein handwerklicher Typ. Ich probiere einfach verschiedenes aus, wenn es funktioniert, gut.
Aktuell habe ich den Eindruck, daß das mechanische Einreiben mit einer Kerze genauso gut ist wie das Tauchen in heisses Wachs. Ich bin aber noch nicht dazugekommen, dies tatsächlich genau überprüfen zu können.
Außerdem weiss ich noch nicht, wie ich sicher sein kann, die Blattspitze heile zu lassen und gleichzeitig zu viel aufgetragenes Wachs zu entfernen.
Wenn ich das hinkriege, werde ich wahrscheinlich nie wieder heisses Wachs benutzen, gibt ja interessantere Dinge, die man in der Zeit machen kann.

Diese Methode habe ich ja von dir, insofern braucht es das Austauschen wohl nicht. Vielleicht hat noch jemand anderes dies auch schon ausprobiert und weiß was dazu?

Wie gesagt, auf dein Angebot der Blätterbehandlung komme ich später noch zurück, ich ändre gerade viel am Setup, das muß sich alles erstmal setzen. -


Aber jetzt mal Butter bei die Fische ;-) . Was meinst du denn jetzt mit Lösungsmitteln? Oder sind die automatisch mit drinn, schon in der Kerze?
Oder hatte das mit meinem Beitrag gar nichts zu tun?
daskli schrieb:
Ich habe die Blätter übrigens nicht mit Schachtelhalm abgezogen sondern mit Abziehsteinen für Stecheisen, das geht meins Erachtens viel besser. Und ist zu dem wesendlich billiger und hält viele Musikerleben....

guter tip, danke.

lG
Werner
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Blattbearbeitung 24 Mai 2007 13:38 #37269

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daskli schrieb:
P.S.: Ich bin jetzt auch mal auf die Reaktion von Wolfgang gespannt. der hat mir ein fünfte Blatt zu geschickt, das habe ich zur Kontrolle einfach nur einmal gewässert und ein solches Blatt neben ein feinabgezogenes zu stellen - ich denke, das spricht BÄNDE! Ganz gleich glütig, ob man die Behandlungen mit Schellack oder Wachs mag oder nicht.
Ich melde die Ergebnisse dann nach Pfingsten ... soll ja eh schlechtes Wetter sein ... :-(
Kunst ist die letzte Freiheit, die uns geblieben ist - laßt uns sie verteidigen!
Wolfgang 26
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Blattbearbeitung 24 Mai 2007 14:03 #37270

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Aber jetzt mal Butter bei die Fische icon_wink . Was meinst du denn jetzt mit Lösungsmitteln? Oder sind die automatisch mit drinn, schon in der Kerze?
Oder hatte das mit meinem Beitrag gar nichts zu tun?

Lieber Weso,

auch wenn die Kerzen aus Kohlenwasserstoffen sind wie die Lösungsmittel, sind darin bestimmt keine drin. Kerzen sind absolut frei davon.

Nein, ich benütze Wachse, dass ich in Testbenzin gelöst habe. Warum? Ich will die Schichtdicke minimieren, dadurch ändern die Blätter kaum noch ihre Klanglichen Eigenschaften zu normalen Blätter.

Ich suche etwas: recht weiche Blätter, mit denen ich die Töne ziehen und fallen lassen kann, je mehr Wachs drauf ist umso härter wird ein Blatt und umso weniger kann ich den Ton ändern.

Vielleicht ist das ja auch der Punkt wieso oYoY seine Methode für alte Blätter genommen hat. Ich nehme die Wachssalbe für neue Blätter.

Habe heute mal wieder ein Blatt von Rico Plasticover gespielt. Ich finde diese sehr gelungen, sie geben einen brillianten Sound mit dem richtigen Mundstück - toll, ABER ! das ist nicht alles! Ich möchte nicht immer einen solch kristallenen Klang, ich will auch mal etwas Verruchtes, vielleicht auch mal etwas Zährliches.

Ich kann mir schon vorstellen, wie meine Händeler vor Ort mich anguckt, wenn ich dem klarzumachen versuche, wie sich dat Dingen anhören soll: der hält mich dann für verrückt.

Also habe ich keine andere Chance, als mir das Blatt selber einzuschleifen, wie ich das haben will und da darf der Überzug, mir nicht alles wieder durcheinanderschmeissen.

Beim Malen gibt es den Schlussfirnis, wenn man sich damit nicht auskennt, ruiniert man das schöne Bild von eben, weil der Firnis alle Farbwerte, alle! verändert! Also müssen Malweisen her, wie ich - sozusagen - auf den Firnis hin male. - Sind Maler unter euch, die mit Kasein als Binder Erfahrung haben??? Auch solche Bilder kann man firnissen, aber ...

Und so suche ich nach Techniken, Klang zu bilden ohne das ich Unsummen an Geld für irgendwelche Instrumentebauer ausgebe oder mich auf Blatt-Hersteller einschieße.

Was ich will: mein handwerkliches Können erweitern.

Ja und da bin ich einfach gespannt, wie du das machst. Egal wie weit du mit deinen Experimenten gekommen bist. Du sagtst du willst den Austausch - ich auch - deshalb möchte ich auch, dass du mir wenn die Zeit gekommen ist auch ein Blatt behandelst. - Ich bin ernsthaft gespannt, denn was du schreibt hört sich für meine Ohren sehr durchdacht an und das ist doch was!

Lieben Gruß
daskli

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Blattbearbeitung 30 Mai 2007 14:07 #37551

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Hi Leute,

ich kann mit vielen Beschreibungen, wie man ein Blatt leichter macht nichts anfangen, es fehlt mir einfach ein Stück weit die Phantasie, die Anleitungen nachzuvollziehen.

Ich habe es deshalb selber versucht eine Kurzbeschreibung anzufertigen:

freenet-homepage.de/daskli/Rohrblatt_leichter_machen.doc

Gruß daskli
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Blattbearbeitung 04 Jun 2007 16:01 #37770

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Hier nun kurz mein Bericht zu dasklis „Blätter-Kur“:
Ein wenig später als geplant, da ich dummerweise statt meiner normalen Stärke Esser Gold 3,5er hingeschickt habe. Diese Teile sind eh schon stärker als normale 3,5er. Natürlich wurden sie durch die Behandlung eher noch nen Tick schwerer. Fazit: ich konnte nicht genau beschreiben wie sie sich im Vergleich zu meinen normalen spielen.
Allerdings:
ich hatte 4 Varianten bekommen:
a) nur gewässert und geschliffen
b) dto. + gewachst
c) wie a) zusätzl. mit Schellack behandelt
d) wie c) zusätzl. noch gewachst
Egal, ob Ihr Euch zu einer der 3 unteren Varianten entschließen könnt, solltet Ihr zumindest die Variante „gewässert und geschliffen“ ausprobieren. Das Blatt ist gleich sehr viel angenehmer im Mund beim „anlutschen“. Mein Favorit allerdings war die Schellack-Version. Obwohl für mich ein rechter „Balken“, spielte es sich am homogensten.
Die gewachsten „müffelten“ leider noch kräftig nach; Tip: achtet auf das Lösungsmittel für das Wachs und laßt die Teile hinterher noch kräftig auslüften. Die gesamte Bearbeitung hatte daskli nur 7 Minuten gedauert, also warum nicht mal ausprobieren???
Aber es gab ja noch einen 2. Versuch:
diesmal mit Gonzalez 3ern, Hemke 2ern und einem Plasticover 4er. Letzteres wurde nach der von daskli veröffentlichten Anleitung „erleichtert“ und spielt sich nun wirklich hervorragend. Keine Bange, zwar entfernt man sofort die schwarze Oberfläche, aber der Kunststoff ist tief in die Poren eingedrungen und hat sie TIEF geschlossen und obwohl die schwarze Oberfläche weg ist, behält das Blatt seine Eigenschaften.
Diesmal wurden bei den Holzblättchen 3 Versionen erprobt:
a) gewässert, geschliffen und gewachst
b) wie a) zusätzl. mit Schellack behandelt
c) wie b) zusätzl. noch gewachst
Diesmal hatte daskli bei den gewachsten darauf geachtet, daß nichts „müffelte“.
Natürlich wird das Blatt ein wenig härter, ca. knapp ne halbe Nummer – so vom Gefühl her. Alle 3 lassen sich sofort anspielen, ohne nuckeln oder warmspielen.
Was also das „handling“ angeht, sind die behandelten Blättchen 1a.
DANKE DASKLI!!!
Ach so, und der Klang?
Wie soll man das halbwegs objektiv beschreiben (wärmer, zentrierter, focussierter, offener)? Mein Vorschlag: selbst ausprobieren und nach eigenem Gehör entscheiden. Da geht es mir wie beim Wein: voller, fruchtiger, erdiger … was soll´s … ob er mir schmeckt, kann ich an solchen Vokabeln auch nicht entscheiden. Probieren geht über …
Also: selber machen!!
Daskli hat gezeigt wie´s geht!
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Wolfgang 26
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Blattbearbeitung 09 Jun 2007 15:35 #37941

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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine Testfreude, -bereitschaft und den ausführlichen Bericht!

Es war natürlich ein beinahe unlautereres Experiment von mir, dir dein neues Rico-Plasticover-Blatt, Härte 4, einfach blindlinks auf die Härte 2 runterzuschleifen und dann auch noch zu erwarten, dass das klappt, aber ich wollte einfach mal wissen,ob es funktioniert oder eben nicht.

Du und ich hatten Glück, es hat funktioniert und das freut mich, was läßt sich jetzt an Info für andere daraus ableiten:
1. Die Plasticover-Blätter sind wirklich nachbearbeitbar!
2. Man bildet mit diesem Nacharbeiten wirklich eine Routine aus und ...
... 3. gebt euch doch nicht mit den Halb-und-halbfertigen Blättern der Firmen zufrieden, einfach nur einmal nachwässern und nach schleifen bringt schon sehr viel.

Mir geht es wie Wolfgang26, die Schellackblätter sind auch meine Favoriten! Sie sind für meinen Geschmack am nächsten den Eigenschaften eines unbehandelten Blattes.

Gut! Ich würde mich übrigens freuen, wenn hier noch mehr Berichte erscheinen würden. - Vielleicht sogar fast so viele, wie ich Mails von Anwendern bekomme? ;-)

Grüße
daskli

<!-- editby -->

<em>editiert von: daskli, 09.06.2007, 16:40 Uhr</em><!-- end editby -->
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Blattbearbeitung 10 Jun 2007 12:27 #37957

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daskli schrieb:
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deine Testfreude, -bereitschaft und den ausführlichen Bericht!
Es war natürlich ein beinahe unlautereres Experiment von mir, dir dein neues Rico-Plasticover-Blatt, Härte 4, einfach blindlinks auf die Härte 2 runterzuschleifen und dann auch noch zu erwarten, dass das klappt, aber ich wollte einfach mal wissen,ob es funktioniert oder eben nicht.
Aber gern geschehen, schließlich hast Du ja die Arbeit gehabt ;-)
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Wolfgang 26
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@ Jürgen - Blattbearbeitung 06 Jul 2007 17:51 #40065

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Hallo Jürgen,

die Blätter sind wieder auf dem Rückweg.

Die Zahlen auf der unteren Bahn sagen es:

1. gewässert und geschliffen,
2. mit Schellack behandelt,
3. mit Wachs behandelt.

Viel Spaß damit.

Wenn Du so nah an Duisburg wohnst, dann sprich mal einen Gruß in den Rhein. ;-)

daskli

P.S.: Die Anleitungen zum Erstellen von Rohrblättern und zur Blattbehandlung sind ja nicht mehr im Saxophonforum verfügbar. Unter freenet-homepage.de/daskli/index.htm findet ihr die Originale.

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