Hallo Saxwelt
ich lese schon eine Weile mit und habe schon viele Antworten gefunden, deshalb erst einmal herzlichen Dank für das super Forum!
Aber diesmal hab ich leider keine Antwort gefunden ...

In letzter Zeit habe ich zunehmend ein Problem: nach einer Weile Spielen (ca. 20 min) fangen sich die Blätter an in der Mitte zu biegen, so dass das Mundstück undicht wird. Die Biegung ist quer zur Länge und dort, wo der Tisch schon plan ist – deshalb entweicht dort die Luft seitlich! Nach längerem Neujustieren und Fluchen bleibt mir nix anderes übrig als ein anderes Blatt zu nehmen.
Da ich erst ab Montag wieder einen neuen Sax-Lehrer habe, versuche ich es hier und hoffe, dass einer von euch das Problem evtl. kennt oder einen Ferndiagnose-Tipp hat!

Ich spiele seit 1 Jahr Tenorsax und habe das Standard Yamaha 4C Mundstück mit Rico Jazz Select 3M Blättern dazu. Heute waren die neuen Blätter schnell „undicht“ und mein ältestes Blatt hat als einziges durchgehalten. Das Blatt ist schon nen halbes Jahr alt! Also kann es eigentlich nicht an „ausgeleierten“ Blättern liegen.

Ich weiß echt nicht mehr weiter!

Ich hoffe auf euere Hilfe

Hallo, gggoliath,

sei gegrüßt im Forum.

Dein Blattbiegeproblem hat mit Sicherheit nichts mit einer mangelhaften Beschaffenheit der von Dir benutzten Blätter zu tun.

Für mich deutet alles darauf hin, daß Du Dich mit Deiner gewählten Blattstärkr etwas überforderst.

Dafür spricht, daß das Auftreten der von Dir genannten Probleme erst nach einer gewissen Spieldauer auftritt (Nachlassen der am Ansatz beteiligten Muskulatur) und weiterhin, daß Du mit Deinem "weichgespielten" alten Blatt diese Probleme nicht hast.

Vielleicht lässt sich Dein Problem alleine dadurch lösen,daß Du eine geringere Blattstärke spielst.

LG
Michael

Hallo gggoliath

Das ist ja eine eigenartige Geschichte...so hab ich das eigentlich noch nie angetroffen. Dass sich die Blätter in Längsrichtung, zur Bahn hin krümmen, ja, (auch mühsam!) aber quer so stark, dass sie undicht werden - komisch! Woran merkst du das? Hast du das Blatt auf Planheit hin überprüft? Wieviel ist es? Es gibt einen amerikanischen Saxophonisten, welcher empfielt, das Blatt in der Mitte etwas zu schaben, um einen möglichen "Buckel" abzutragen und das Blatt besser aufliegen zu lassen. Wer das war kann ich aber nicht mehr sagen. Bei dir scheint es ja krass zu sein, wenn das Blatt "undicht" wird. Aber wie soll das gehen? Es gibt ja auch noch die Blattschraube, welche das Blatt unten hält. Welche verwendest du dazu? Und tritt das jetzt bei allen neuen Blättern auf?
Möglicherweise ist wie riosax schon meint wirklich deine Blatstärke zu hoch, so dass die ansprache sehr schwer wird und du dann den Fehler bei der Blattdichtigkeit vermutest. Wie wird denn der Sound, wenn ds Phänomen auftritt. Etwas mehr Info bräuchten wir schon

Gruss
antonio

antonio

Hi, danke schon mal für eure Antworten! Hatte ja gehofft: "ach das, mach die Blattschraube nicht so fest und dann ist das weg" aber scheint wohl ungewöhnlich zu sein.

Hier mal mehr Infos:

Zu riosax – Blätter zu hart?
Dass die Blätter evtl. zu hart sind, kann ich nicht grundsätzlich ausschließen, doch spiele ich täglich damit zwischen 1 und 1 1/2 Stunden und mit dem letzten Blatt gestern habe ich noch eine halbe Stunde weitergespielt ohne dass das Problem Auftrat. Dieses Problem habe ich auch erst seit letzter Zeit, in der mein Ansatz um einiges kräftiger geworden ist (Silencer Übungen und viel Üben) und ich immer länger spielen kann ohne zu ermüden.
Dünnere Blätter klingen schrecklich auf dem 4C, weil die einen heftig knatternden Sound erzeugen, den ich schrecklich finde!

Würden sich Blätter denn verbiegen (wie in meinem Fall), wenn sie für mich zu hart wären oder würde nur der Sound schlecht werden? Weil den Sound finde ich mit den 3M gut – zumindest für mein derzeitiges Können.

Zu antonio – Planheit?
Neue Blätter schleife ich nach dem leichten einspielen immer mit 400er Nassschleifpapier plan. Mehr bearbeite ich sie nicht.

- wie viel verbogen?
Die Blätter sind halt sichtbar verbogen. Als ich sie auf meinen Glastisch gelegt habe konnte ich in der Mitte leicht runterdrücken und es federte immer wieder in den Bogen zurück. Wie viel das genau ist, ist ne gute Frage, kann mal nachher versuchen zu messen, aber es ist kein cm .Es ist jedoch klar sichtbar und auf dem Glastisch, sowie am Mundstück eindeutig fühlbar.

- wie habe ich es gemerkt?
Gemerkt habe ich es dadurch, dass der Sound ganz stark abflacht und „klein“ wird. Dann kann ich nur noch leise spielen und es rauscht. Auch wenn ich richtig kräftig puste, wird’s nicht mehr laut, sonder bleibt leiser und flach. Es tritt beim Spielen seitlich aus dem Mundstück die Luft austritt und es „rauscht“.

- welche Blattschraube?
Ich verwende die Standard Blattschraube vom 4C Mundstück und ziehe die recht stark in der Hoffnung an, das Problem dadurch zu verhindern.

Vielleicht findet ja jemand darin die Lösung. Ich werde heute noch spielen gehen und wieder feedback geben.

Gruß, gggoliath

Das Problem kenne ich sehr gut . Hier ist der [url=http://http://www.youtube.com/watch?v=WfDhaeePf6w&feature=related]Link[/url]
Ich hatte das auch mal sehr stark vor ein paar Jahren, aber dann später die Blätter auf einem Glastisch getrocknet und es wurde besser. Hier ist der entsprechende Thread im anderen Forum.

gggoliath scchrieb:

Ach so, dann habe ich dich doch falsch verstanden, das Blatt ist also der Länge nach krumm, nicht in seiner Schmalseite, also quer zur Längsrichtung. Das ist mehr oder weniger normal. Gibt allerdings Blätter, die scheinen in dieser Beziehung anfälliger zu sein, als andere Sorten. Bei mir werden vor allem Marca Jazz und einige Ricos krumm, letztere hatten aber auch wirklich "wenig Holz". Bei Vandoren Jazz und den Gonzales, welche ich zur Zeit vor allem spiele, ist es weniger ausgeprägt. Wenn das auftritt ist das Blatt lahm geworden. Ich biege es einfach zurück, dann geht es wieder eine zeitlang. Aber undicht...ne, als das könnte ich diesen Effekt nicht bezeichnen.

antonio

Moin!

A) Du beißt oder presst zu doll, bei einer 4C Bahn leiert das Blatt im nu aus!

B ) Keine Blätter plan schleifen, so genau wie ein Titanmesser der Reedplaner bekommst du es nicht hin, eher krum!

C)Wenn du es auf eine Glasplatte legst, und es hat minimal Luft in der Mitte so das es federt, das ist i.O., machen alle Blätter!

D) Nein, nicht weichere Blätter, das verstärkt evtl. den Effekt!

E) Blattschraube nicht anballern, das richtet das Blatt erst recht auf!

F) Rigotti Barre Blätter in 3 bis 3,5 !

LG Hans

Wenn das Blatt sich der Biegung der Bahn anpasst, wird es eher dichter. Allerdings wird die nutzbare Öffnung dadurch kleiner und die Bahn kürzer.
Damit das Mundstück nicht ganz "zu" macht, musst du dann den Lippendruck stark zurücknehmen. Soweit, dass du nicht mehr in der Lage bist die Seiten abzudichten.
Dort entweicht dann die Luft und nicht zwischen Blatt und Mundstück.

Lösung wäre einfach ein etwas offeneres Mundstück und dafür leichtere Blätter.

Vielen Dank für eure Antworten!

antonio schrieb:also das habe ich gestern auch versucht … das war nicht so gut. Danach konnte ich keine vernünftigen Töne mehr rausbekommen und habe es weggelegt

hwp schrieb:meinst du, dass ich zu fest beiße/presse und deshalb das Blatt auf der kleinen Bahn im nu ausleiert? Müsste der Effekt auf ner großen Bahn nicht schneller beim Beißen ausleiern? Auf der 4C ist ja ein ganz kleiner Bewegungsraum für das Blatt...
Meinst du aus ich sollte versuchen weniger zu beißen? Den Oktavklappentest a'' zu a' klappt gut.

hwp schrieb:Danke solche Hinweise helfen mir immer. Mir fehlen da die Erfahrungen, da ich noch nicht so viele Blätter hatte.

hwp schrieb:danke für den Hinweis. Es wurde gestern zwar durch lockeres anziehen nicht besser, aber auch nicht schlechter. Und fürs Blatt ist es bestimmt gesünder!

hwp schrieb:Dein Blatttipp? Ich habe jetzt 4 neue Alexander DC Blätter in 3 bekommen und wollte die ausprobieren und nach möglichkeit nicht weiter rumprobieren.
Da ich eigentlich nur ohne Probleme (also ohne zusätzliche ) üben will, werde ich keine extra Experimente machen, da gibt es noch genug zu verbessern, was nicht primär mit dem Equipment zu tun hat!!!

astipasti schrieb:naja, es passt sich ja nicht der Bahn an, sonder biegt sich dort, wo die Bahn aufhört - deshalb ja undicht und nicht zu dicht sonst hätte ich ja jetzt kein Problem.
Das ich zu fest presse kann evtl. sein, das werde ich ja am Montag erfahren, wenn ich einen neuen Lehrer habe. So kann ich da nicht viel zu sagen. Werde es aber genauer ausprobieren ob es vielleicht auch dazukommt.

Ich habe Mundstücke getestet (Meyer Kautschuk 6*, Otto Link Tone Edge 6 und ein paar andere) und fand es zwar sehr ungewohnt am Anfang, konnte jedoch auch mit den 3M Blätter ganz gut spielen. Um einiges einfacher natürlich mit 2H Da der Soundunterschied für mich zwar da, aber nicht wie erwartet ausfiel, wollte ich nicht 100E+ ausgeben. Dafür habe ich das Yamaha 7C in der Bucht für 16,50 ersteigert und habe dann zumindest eine etwas offerene Bahn. Alles andere kommmt später

gruß, gggoliath