Mein erster Sax Workshop.
Ich kannte früher nur Lehrgänge bei Lufthansa, da wurden auch Kollegen aus aller Welt nach Seeheim eingeflogen und lebten dort für 2-4 Wochen, oben abgeschottet von der Zivilisation, auf einem Berg. Das war aber bei weitem nicht so schön wie dieser Workshop.
Ich habe noch nie einen Sax WS mitgemacht und war auch die letzen 14 Jahre nie mehr alleine ein Wochenende unterwegs. Man könnte also glaube ich sage, ich war etwas aus der Übung.
Die Aufregung war groß. Die Kinder und den Hund bei der Oma unterbringen, alles was sonst am Wochenende gemacht wird schon Mittwochs oder Donnerstags machen. So, habe ich noch was vergessen. Nee, ich glaube nicht. Letzte Instruktionen morgens: “Seid brav!, Geht mit dem Hund! Fütterte den Hund Helft der Oma!....... Hallo, hört mir überhaupt jemand zu?!“ Verzweifelung! Nun gut, Augen zu und durch!
D-Day! 7.10.2005 das Abenteuer kann beginnen. Es fing ja schon damit an, dass ich mich für die Bahnanreise entschieden habe und seit ca. 25 Jahren nicht mehr mit der DB gefahren bin, im Vertrauen, es hat sich auch so gut wie nichts geändert, außer vielleicht die Uniformen.
Nun ja, extra früh los damit ich auf gar keinen Fall den Zug verpasse. Also 8 Uhr in die Straßenbahn, 8:20 am Bahnhof, dann aufs Gleis und dann Warten. Eigentlich sollte der Zug um 9:11 Abfahren, ging aber nicht, da er erst so gegen 9:30 ankam. Wo ist mein Waggon? Wie, nicht dran? Leichte Panikattake!!!!! Kein Problem, wurde in die 1.Klasse umgesetzt, auch gut.
In Dortmund stieg ein anderer Saxweltler ein, och guck mal, den kenne ich, * freu*. Das ist ja Baddy, alias GeBo alias Georg. Die Fahrt ging mit so netter Begleitung sehr schnell um, nur leider haben wir durch die Verspätung unseren Anschluss nach Bremerhaven verpasst. Alleine wäre das wieder eine leichte Panikattake wert gewesen mit Georg nur ein müdes Lächeln. Er ist Bahnfahrprofi! Kann ja nichts mehr schief gehen.
In Bremerhaven angekommen, erstmal geschaut wo Smaty ist. Hm, Smaty ist noch an der Fähre ca. 2 Stunden entfernt. Was tun? Taxi? Zu teuer! Überlandbus fährt in ca. 1 Stunde, auch gut. Also Überlandbus nach Bad Bederkesa, Fahrer hat auch vorher noch schön den Bus ausgekehrt. Lobenswert! Angekommen, kleinen Kaffee getrunken und auf Smaty gewartet. Schon da! Super.
Endlich so gegen 15:30 Gut Ankeloh. Neue Panikattake, leider ein Pferdegut und ich bin total allergisch gegen die Gäule und Katzen, keine guten Voraussetzungen für mich. Hat aber gut geklappt.
Jaaaaa, da sind sie, meine Teamer! Endlich lerne ich Smaty, Hans, ToKo und Willex mal kennen. Das alleine wäre schon die Reise wert gewesen.
„So, ihr schlaft im roten Haus!“ „Wie rotes Haus? Hier sind alle Häuser rot!“ „Da müssen wir etwas gehen!“ Etwas?! Mindestens 800-1000 Meter.
Zimmer angeschaut, etwas erschrocken. „Neee, die Kränze auf Matratzen und Bettdecke sind vom Reinregnen und wenn sich die Kinder mit nassen Badeanzügen aufs Bett setzten.“ Klar * zwincker* . Jetzt noch mit Spannung meine „Blind Date Zimmernachbarin“ erwartet (Welches Herzblatt darf es denn sein?). Feuchte Hände, Nervös; schon Ewigkeiten nicht mehr mit mir Unbekannten im gleichen Zimmer geschlafen.
Entwarnung super nette Bettnachbarin! Jederzeit gerne wieder. Sehr unterhaltsame „Gute Nachtgeschichten“ vor dem Schlafengehen.
Essen: Boah, ist das viel! Wer soll das alles Essen? Ups, fast alles weg. Man sind die alle nett. Ist so als würde man sich schon ewig kennen..
Jammen: Ich kann aber lauter als du! Meins ist aber größer als deins! Meins ist aber silbern! Was ist das für eine Tonart? Egal, spiel einfach, fällt eh nicht so auf, wenn wir alle zusammen spielen. Man, das macht ja richtig Spaß. Ups, ich glaube ich werde Taub!
Schon 00:30, so wir gehen jetzt mit Willex ins rote Haus, das ist der Mann mit der Taschenlampe. Witz! Es war so stockedunkel, man konnte die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Sehr langsam, aber in die richtige Richtung immer geradeaus. Ups, ihhhh, weich. Mist, Pferdehaufen, tja, Landleben.
Geschaff! Mein Zimmer, mein Blind-Date, mein eigenes Bettzeug, mein Bett. Erzähl, Erzähl. Gähn, gute nacht Johnboy, gute Nacht Elisabeth, gute Nacht Mary Ellen. 2:00. Tiefer Schlaf senkt sich über das Lütte Zimmer in Ankeloh.
Samstag 08.10.2005
7:30 so langsam wird das Lütte Zimmer wach! So, jetzt schnell ins Bad und dann die Wanderung zum Frühstück rüber. Öhm? Wieso ist den hier heiß und kalt Wasser vertauscht? Sind wir in England, fahren wir auf der falschen Straßenseite, rechnen wir nicht mehr im Metrischensystem? Das kann jemanden morgens ganz schön aus der Bahn werfen! Nachdem ich dann das Wasser im Griff hatte, alles Bestens.
8:30 Uhr Hunger! Boah, ist das auch wieder viel. Ups, schon wieder alles weg. Die Katze frisst aber auch viel! Man, die sind ja immer noch alle so nett! Selbst mit wenig Schlaf! Profis! (Smaty, Petra, keine Fotos! Ich muss mich erst entknittern, das dauert.)
9:30 es wird ernst! Mein erster Kurs war Tokolino. Sehr interessant und lehrreich. Könnte jetzt fast mein Sax selbst Überholen * wer’s glaubt wird selig . Nun gut, zumidest perfekt Putzen, das würde ich dann hingekommen. (Hi Smaty, * knips * * film *) Polster, Federn oder Kork austauschen muss nicht unbedingt sein. Mein Shadow ist da etwas schüchtern und stellt sich nicht freiwillig zur Verfügung. ( Hi Petra, * knips * * film *) Lass ihn doch sein Sax kaputt machen * hi,hi,hi *
12:30 Jaaaaa, Mittagessen. Wie, schon wieder Essen, wir haben doch gerade erst gefrühstückt. ( Hi Smaty, hi Petra * knips * * film * ) Boah, ist das viel (wiederhole ich mich etwa?!) Na gut, eh es schlecht wird.Was weg muss, muss weg. Hmmmm, lecker!
13:30 Hans, mein Mundstückguru! Ahhh, nette Bildchen! Das wandelnde Lexikon! (Hi Smaty, * knips * * film *) Unglaublich, wie man soviel über Mundstücke etc. wissen kann. Das hat mich schon von dem Tag an fasziniert, als ich Hans virtuell kennen gelernt habe.
Der heilige Gral, die Mundstücksammlung von Hans. * tief beeindruckt * „Darf ich das mal anfassen? * ehrfurcht * „ „ Ja klar, Mönsch, darfst du auch drauf Spielen „ *ungläubig guck, fall in Ohnmacht * Da liegen unzählige Schätzchen und jedes für sich ein kleines Vermögen wert und wir dürfen sie Anfassen und drauf Spielen. * tiefe Verneigung* ( Hi Petra, * knips * * film * )
15:30 Uhr Kaffeepause. Hmmmmmmm, frischer selbstgebackener Butterkuchen, noch warm! Ein Gedicht! Tja, die Klevemanns wissen, wie man Gäste ans Haus bindet!
16:30 Uhr * Gong* letzte Runde Harmonielehre oder Rhythmik. Oh Mann, das ist so gemein. Ich möchte bitte beides (Hi Smaty, * knips * * film *). Ich muss aber Harmonielehre besser rein kriegen. Sorry Willex! Oh gut, Willex macht seinen Kurs für uns dann noch zusätzlich morgen früh. Fein!. I III- IV V , ich glaube ich werde ohnmächtig. Könnten wir noch mal bei I Anfangen? Biiiiiitttttteeeeee! Ah, ein kleiner Lichtschein im dunkeln. Danke Christian! Kann man dich Buchen? Da kapiere selbst ich die Harmonielehre. Nun ja, zumindest bei den 4 Takten *hih, hih, hi *
Ich kann nicht mehr, mein Kopf dröhn, meine Augenlider erliegen der Schwerkraft, mein Körper gehorcht mir nicht mehr. STREIK!
19:30 Uhr Ahhh, endlich Abendessen! Boah, das ist ja immer noch soviel. Wo nehmen die das alles her? Nachher mal die Pferde und Katzen durchzählen. Macht mich langsam stutzig.
(Hi Smaty, * knips * * film *)
Jaaaaaaa, Feierabend. Nach einem total anstrengenden aber überaus lehrreichen Tag ist jammen angesagt.
Öhm, was knistert denn da so? Und wo kommt die Musik aus dem Wald her? Uiiii, was für ein großes Feuer. Kenne ich nur von St. Martin, hier hat aber keine eine Laterne sondern Saxe. Nun gut, spielen wir was. Och neee, die Playalongs sind aber nicht mein Fall. Na gut, kommt der Schatten ins Bett und ich ans Feuer. Auch gut. So, FERTIG! (Hi Smaty, * knips * * film *)
Wie, warum sind jetzt die schönen Playalongs da. Och nöö, jetzt hole ich mein Sax aber nicht wieder raus. Eine unglaubliche Atmosphäre. Stundenlanges Chill-out am Lagerfeuer. Unbeschreiblich. Unvergesslich. Einmalig. Wahnsinn.
00:45 Uhr Diesmal waren wir schlauer! Wir haben uns eine Mitfahrgelegenheit besorgt um ins rote Haus zu kommen. Keine Lust auf Nachtwanderung. Sascha als Cheaufeur missbraucht, obwohl ich auch noch hätte sitzen bleiben können. Aber die Angst vor dieser dunklen Wanderung war einfach stärker.
1:00 Uhr Geschaff! Mein Zimmer, mein Blind-Date, mein eigenes Bettzeug, mein Bett. Erzähl, Erzähl. Gähn, gute nacht Johnboy, gute Nacht Elisabeth, gute Nacht Mary Ellen.
2:00. Tiefer Schlaf senkt sich über das Lütte Zimmer in Ankeloh. Neee, stopp! Licht an! Petra hat Besuch in ihrer Schlafanzughose. IIIIHHHHHHH was ist das? Klein. Schwarz. Moment, so und jetzt tot! Ohrenpitscher! Schade, dumm gelaufen. Hättest noch leben können. Also, auf ein Neues. Gähn, gute nacht Johnboy, gute Nacht Elisabeth, gute Nacht Mary Ellen. 2:05. Tiefer Schlaf senkt sich über das Lütte Zimmer in Ankeloh
09.10.2005 Sonntag.
7:30Uhr. Das Erwachen war doch schon deutlich träger als am Tag zuvor. Waschen, ha, ha, du blöder Wasserhahn verarschst mich nicht mehr! Bin ja lernfähig! 24 Stunden kann ich mir Dinge merken! Packen! Mitfahrgelegenheit suchen! Frühstück!
8:30 Uhr Oh schon alle da und immer noch so nett! Unglaublich. Die sind bestimmt alle geclownt anders geht das nicht. Tiefe Schlafringe unter den Augen. Aufmunternde Worte: „ Das Entknittert sich bestimmt in den nächsten Stunden“ Hm, vielleicht doch nicht mehr so nett? Nee, war doch nur Spaß! Klar, immer noch so nett. Lecker Frühstück. Nee, nee, diese Klevemanns! Einmalig! Hmmm, lecker. (Hi Smaty, untersteh dich! Nein! Doch! * knips * * film *)
GRUPPENFOTO!!!! Wie, wo? Ups, heute ist aber kühler als gestern und nieseln tut es auch. Egal. Alle auf die Wiese. Hey, Niesel ist weg! Klasse. Alle in Position! Jetzt die Saxe hoch und........... Minuten später, erste Schwächeerscheinungen, mein Arm tut weh, ich kann das Sax nicht mehr hochhalten. Kann doch nicht soooooo lange dauern. Boah, die knipsen ja immer noch. Die haben doch das ganze Wochenende geübt, das sollte jetzt aber schneller gehen! Fertig! Gut!
Na, dann spielen wir doch mal ein paar Jupis und Vintages an. Bin ich gestern nicht zu gekommen. Ohhhh, Playalongs sind auch ganz viele da. Wie Alto! Ich brauche Tenor! Wie nicht da! Glück gehabt, Geld gespart * hi, hi *
Na gut, dann eben Jupis quälen. Oh, auch einen guten Sound aber die günstigere Jubiläums Edition gefällt mir um Längen besser vom Klang. Handling sehr angenehm, aber ein meinen Schatten kommen sie zum Glück nicht ran. Jau, ein paar C-Melodys spielen, das macht Spaß!
Wie Essen! Oh, Essen! Schnell rüber!
12:30 Uhr Essen Boah ist das viel. Hmmmmmm, lecker. Schade, ab heute abend heißt es wieder selber kochen, abwaschen etc. etc. Vorbei das schöne Leben. * heul *
Und jetzt ALLE! Unser Abschlusskonzert. Wiedererwartend sehr überzeugend und gut. Die Probleme mit dem Playalong haben wir glatt überhört. Gut so.
14:15 Uhr. Jetzt heißt es für Georg und mich Abschied nehmen. Wir müssen unseren Zug bekommen. Schnell noch Verabschieden. Ich hasse so was! Bei Aart in den Jeep und auf nach Bremerhaven.
16:54 Abfahrt Bremen. Oh, pünktlich kann doch wohl nicht wahr sein! Ist auch nicht. Bis Köln schaffen wir dann eine Verspätung von knapp 40 Minuten aufzubauen. Eins muss man der Bahn ja lassen, das können sie gut.
20:00 Uhr Totmüde in Köln angekommen. Traurig, dass es vorbei ist und freudig, dass es wieder einen geben wird.
Danke Smaty!