Hallo Zusammen,
ich habe mir aus Neugierde und aufgrund der sehr ermutigenden Videos von Toko zur Restaurierung eine Metallklarinette bei ebay geschossen.... Die sah schon auf den Bildern absolut fertig aus, da ich aber das Ganze als Saxmann eher in die Sparte Bastelobjekt stecke, hat mich das nur noch mehr gereizt.
Gestern ist also das gute Stück angekommen und Sie sah wirklich schlimm aus... Hat bestimmt 30 Jahre in einer Kneipe über der Tür gehangen...
Also, sofort ran und auseinandergebaut. Ich dachte eigentlich die Klarinette wäre so runter, dass die alte Versilberung weg wäre und deshalb so mattgelb wie angelaufenes Messing daherkommt... Aber weit gefehlt, nach einigem Schrubben, Salzbad usw. kam tatsächlich eine intakte Versilberung zum Vorschein...
Ich bin noch mitten drin aber so langsam wage ich zu hoffen eine schöne Böhm am Ende in Händen zu halten....
Jetzt aber zu meiner Frage....

Weiss jemand was von dem Instrumentenbauer oder der Marke "Karl Schubert"?

Das ist auf die Glocke mit sehr schönen Blumenverzierungen graviert. Ansonsten steht da nicht mehr viel...
Eine 309 (könnte die Seriennummer sein) und ein Bb....
Im Netz habe ich bisher nichts gefunden ausser einer Info, daß es eine Posaune gibt mit der selben Gravur
Wahrscheinlich aus Tschechien ohne Altersangabe....
Ausserdem wurde bei ebay USA letzten Monat eine ganz ähnliche Klarinette verkauft leider ohne hilfreiche Infos.
Also jeder Hinweis ist willkommen und würde mein kleines Bastelabenteuer noch spannender machen...
Viele Grüße
maclatz

Hallo Maclatz,

Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte immer den Traum, Klarinette zu lernen, und da lie mir vor Jahren bei Ebay so eine absolut schrottige schwarzekligverklebte Metallklarinette über den Weg- damals gabs die noch selten (war so Mitte/Ende der 90ger) und sie war-.... der Instrumentenbauer sagte, die würde NIE mehr spielen. Tja. Dann lag sie ewig herum. Und irgendwann hatte ich mal einen soooooo schlimmen Liebeskummer, daß ich UNBEDINGT Klarinettieren lernen wollte- und ich habe völlig ohne Anleitung und ohne zu wissen WAS ich da eigentlich tue angefangen dranrumzuschrauben- hab mir das abphotographiert, bevor ichs auseinandernahm. Ich hatte ja keine Ahnung, wie das funktionierte- ich konnte ja gar nicht spielen!! Und dann fehlte da ein Teil- aber ich hatte soweit alles geputzt und wieder verschraubt, irgendwelche Polster gekauft und reingeklebt (nein, Bastelleim hält NICHT! ) .... jedenfalls hat mein Opa (Uhrmacher) das fehlende teil für mich gefeilt, und schlußendlich spielte sie doch. Das war das Ende des Liebskummers-und der beginn der vintagefanatischen Klarinetten- und sax"karriere", selbsterkämpft und selbstbeigebracht. und an allem sind die männer schuld :-*

Aber nun zu deinem Klarinettchen. Egal wie der zustand ist: ES LOHNT SICH!!! Metallklarinetten sind einfach klasse.

Und zur Marke: Schwerpunkt des deutschen Metallklarinettenbaus war der Musikwinkel im Böhmisch-sächsischen Vogtland. Und da gab es auch mal einen Musikinstrumentenhändler namens Schubert, der hat Instrumente anfertigen lassen und unter seinem Namen verkauft. das würde auch zu der Posaune passen und räumlich hinkommen- ich weiß daß er Zittern oder wie die Dinger heißen und Geigen nebst Bögen und Zubehör im Programm hatte. Die Dinge wurden alle von kleinen Handwerksbetrieben angefertigt (oft gute Qualität!!) und unter seinem Namen etikettiert und vermarktet. Ob das nun der ist, weiß ich nicht- frag mal genauer beim musikinstrumentenmuseum markneukirchen nach- einfach ne nette liebe Email...

Viel Glück auf der Infosuche! :-ß und: DRANBLEIBEN!!!

maclatz

hi, du hast deine chance gehabt und den ganzen winter dran arbeiten können. was gibt es neues zu der metalltröte

intune

Hi,
alos gibt es noch mehr so Wahnsinnige, die sich aus Spaß an der Freude eine Metallklarinette schießen. Willkommen im Club.
Bei mir ist das jetzt ca. ein Jahr her, daß ich aus einem Zusatnd der geistigen Umnachtung bei 1-2-3 bei einer Metallklarinette zugeschlagen habe. Und dann auch noch mit Boehmmechanik, die ich noch nie gespielt habe. Meine stammt von einer Firma Brevette (nie gehört und nix dazu gefunden).
Tja, auseinandergebaut habe ich sie noch selbst, eine Achse war so festgegammelt, daß ich mit einer Säge dranmußte. Nach dem Putzen (3 Tage mit allen mögliche Mittelchen) strahlte sie wieder. Nur neu Polstern, zusammenbauen, Achse ausbohren und neue anfertigen, Justage, daß habe ich dann doch in ToKos Hände gelegt. Der hat dann auch noch ein Mundstück besorgt.

Erster Eindruck: geht das Ding schwer. Ich habe noch nie so einen hohen Gegendruck gehabt wie dem Ding.
Zweiter Eindruck: wenn man mal kräftig reinpustet, dann kommt auch ein toller Klang raus.

Jetzt nehme ich gelegentlich bei meiner Saxlehrerin mal ne Stunde auf Boehmklarinette. Reizt mich ja doch das zarte Teil:))
JEs

@ JES

Also, meine (naja, die eine der beiden... ) spielt sich absolut leicht-leichter als meine Schreiber "Normalklarinette". Hast du schon andre Mundstücke/Blätter usw ausprobiert? :-\

Hi Frankenstein
beides eher Nein. Bei mir rangiert die Klarinette eher unter den "Nice to have"-Instrumenten und wenn ich schon Zeit finde Musik zu spielen greife ich doch eher zum Sax, zumal ich mit dem Boehm-system nicht so wirklich klar komme.
Was für ein Mundstück hast Du denn drauf und mit welchen Blättern?
JEs

Blätter meist so zwischen 2 und 2.5 (Rico), und die Mundstücke... alles Noname, auf Flohmärkten zusammengesammelt, hab da diverse unterschiedlichen Alters.. Und je nach Mundstück-Blattkombination gehts besser, schlechter oder auch gar nicht. Ein paar Mundstücke spielen sich super mit 1.5er Blättern, andere gehen damit gar nicht, für die brauch ich dann 2.5er oder 3er... jedenfalls an der Klarinette liegts nicht, die funktioniert super.