xXDaveXx schrieb:Ich benutze Blattstärke 1,5 von Rico Royal. Ist das in Ordnung? also ich komme mit dieser Stärke ganz gut zurecht als mit Stärke 2. Aber vielleicht kennst du ja ein Blatt, dass besonders für Anfänger geeignet ist.
Es gibt keine "Anfängerblätter". Grundsätzlich sind alle Blätter gut genug für Anfänger und Profi Spieler. Die Blätter unterscheiden sich einerseits in der Härte, andererseits in der Art, wie sie geschnitten sind. Das entscheidet dann - neben der Qualität des Materials natürlich - wie das Blatt in etwa klingt.
Jeder Hersteller hat da seine eigenen "optimalen" Verfahren und jeder Hersteller hat Kundschaft, die damit total zufrieden ist.
Es ist also gerade am Anfang das Blatt ideal geeignet, mit dem Du Dich wohl fühlst und mit dem Du die Töne möglichst streßfrei und sauber heraus bekommst. Rico ist eine Marke die schon viele Jahre erfolgreich am Markt ist und die Rico-Royal Blätter werden allgemein sehr gerne gespielt. Damit kannst Du gar nichts falsch machen.
Du wirst wahrscheinlich in einigen Wochen feststellen, dass der Ton zunehmend schepperiger klingt und dass Du beim Spielen manchmal gar keinen Ton heraus bekommst, weil das Blatt beim Blasen die Mundstück Öffnung einfach zu macht. Dann ist Dir das Blatt zu leicht, bzw. hat sich Deine Lippen Muskulatur gestärkt und Du brauchst mehr Widerstand. Dann solltest Du auf ein Blatt 2 oder 2.5 umsteigen.
Ich nehme mal an, Dein Mundstück hat eine verhältnismäßig kleine Öffnung. Das ist ganz in Ordnung und hilft Dir, die Tonhöhe gut zu treffen. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Bahnöffnung und Blattstärke. Weiter geöffnete Bahnen verlangen nach einem weicheren Blatt, das dafür dann weiter schwingen kann. Mit so einer Kombination kann man durch verschiedenen Lippendruck den Ton recht weit "ziehen". So etwas wird im Jazz und Blues gerne gemacht. Es erfordert aber sehr gute Kontrolle, damit ein Ton der nicht gezogen werden soll, auch auf Anhieb getroffen wird. Das wird gerne kombiniert mit Blättern, die recht "holzig" und "kernig" klingen. Bei mir klingen etwa die Rico-Royal schön kernig.
Engere Bahnen verlangen nach einem steiferen Blatt, das weniger weit schwingt. Unterschiedlicher Lippendruck verändert die Tonhöhe nicht so gravierend und man trifft den Ton leichter. Das ist besonders auch in der klassischen Richtung gefragt. Das wird gerne mit Blättern kombiniert, die eher einen neutralen Ton erzeugen und nicht nach "verrauchtem Keller" klingen, etwa die "Vandoren Classic".
Fragst Du aber 10 Saxophonisten nach Mundstücken und Blättern, dann bekommst Du etwa 40 verschiedene Antworten und alle sind irgendwie richtig. Am Ende kommt dann heraus:
Spiel mit der Kombination, mit der Du Dich wohl fühlst und mit der Du Deinen Idealen Klang am leichtesten verwirklichen kannst.