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THEMA: Ansätze

Ansätze 04 Mai 2010 07:52 #89958

  • radarmixer
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Hallo,
ich habe für mich festgestellt, dass die Ansätze für höhere Töne andere als für die tiefen sind. Das tiefe C bekomme ich schon ganz gut hin, wenn ich dann aber das hohe D, E oder F wechsle, dann bekomme ich die Töne nicht mehr so gut. Umgekehrt ist es genauso, also von oben nach unten. Wenn ich nun einen Ansatz nehme, der für beide passt, dann hören sich die Töne oben oder unten leicht schräg an.
Gibt`s da einen Tip von den Profis?
Danke und Gruß
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Ansätze 04 Mai 2010 08:46 #89959

  • coolsax
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Servus!

Der Ansatz an sich sollte sich eigentlich nicht verändern!!!
Lediglich die Lippenspannung bzw. der Lippendruck ist bei den hohen
Tönen stärker und das ist ganz normal so!
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Ansätze 04 Mai 2010 08:49 #89960

  • pue
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Hallo radarmixer,

die Töne brauchen durchaus einen anderen Ansatz. Die hohen Töne schwingen schneller. Um einen höheren Ton auf dem Mundstück zu produzieren, muss das Blatt ein klein wenig mehr an die Bahn gedrückt werden, auf das der schwingende Teil sich verkürzt. Bitte aber jetzt das Blatt nicht abquetschen oder beißen. Es ist sehr wenig und braucht Gefühl. Weil viele Anfänger quetschen, sagen viele moderne Pädagogen, man spiele alle Töne mit demselben Ansatz. Ich halte das für falsch.

Zum zweiten wird der Ton nicht nur mit Mundstück und Korpus gemacht, sondern auch in deinem Rachen- und Mundraum. Pfeife mal tiefe und hohe Töne und achte darauf, was deine Zunge macht. Die macht nämlich die Tonhöhe. Genau wie beim Pfeifen braucht es auch auf dem Sax erstmal eine Vorstellung von dem Ton, den du spielen willst. Versuche ihn vorzuhören, ihn dir zu denken, bevor du ihn spielst. Das bringt die Zunge in die richtige Lage.

In einem anderen Thread beschruben verdiente Mitglieder, dass sie tiefe Töne besser spielen konnten, wenn sie mit den Augen an die Decke schauten und umgekehrt hohe Töne besser mit Blick auf den Boden spielen konnten. Das kann dir auch helfen, nämlich dann, wenn du verkrampft versuchst, die Töne nach oben zu drücken und du dazu gar keine Basis hast. Die Basis ist dein Zwerchfell, welches du spürst, wenn du hechelst. Eine weitere Basis sind deine Beine und Füße, die geerdet sein sollten.

So hängt der ganze Körper letztendlich mit diesen Ansätzen zusammen. Kann man gar nicht alles auf einmal richtig machen. Immer mal wieder hierauf und darauf achten. Lass dir Zeit dazu, irgend wann macht der Körper das automatisch. Ist halt ein längerer Prozess.

Liebe Grüße, pü
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Ansätze 04 Mai 2010 08:59 #89961

  • antonio
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@pue
Das hast sehr schön erklärt. Ich bin ja auch der Meinung, dass sich der Ansatz doch verändert, je nachdem ob ich mich tief unten oder in den höheren Sphären aufhalte. Genau deshalb, weil das Blatt in den hohen Lagen "kürzer" werden muss, um einen höheren Ton hervorbringen zu helfen. Noch wichtiger wird ja die Arbeit des Zungenbodens bei den High Notes - wie ich gerade lebhaft erfahre (und meine Frau damit :laugh: )

antonio
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Reeds-Shop

Ansätze 04 Mai 2010 09:06 #89963

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Hallo radarmixer,

eine gute Ansatzübung sind und bleiben Mundstückübungen.

Sie sind bloß leider sehr schrill und laut. Aber dafür gibt's z.B. mit dem Silencer eine Art Schalldämpfer. Zu dem Thema wirst du über die Suchfunktion aber auch noch einiges finden.

lg
Michael
Erfolg gleich Musiktalent mal Freude im Quadrat, durch die Wurzeln von Fleiß, Energie und Begeisterungsvermögen.
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Ansätze 04 Mai 2010 09:50 #89967

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Hallo radarmixer,

mein Lehrer sagt immer, dass ich bei den hohen Tönen die Lippen "kneifen" soll. Das meint mehr Spannung auf die Lippen bringen.

Mir hat die Vorstellung von "kneifen" gut geholfen, denn das ist anders als "beißen" oder "quetschen".

LG

Dreas
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Ansätze 04 Mai 2010 11:37 #89970

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Hi,

wie schon alle geasgt habe: Tatsächlich ändert sich der Ansatz von oben nach unten und umgekehrt. Es ist kaum möglich, alle Töne mit dem gleichen Ansatz zu spielen und dabei noch die richtige Tonhöhe zu erhalten.
Denn diese geht als erstes über den Jordan, wenn man einfach nur dahinspielt. Die oberen Töne werden bei zu geriger Spannung der Lippen oder zu gerigem Druck aufs Blatt viel zu tief sein.
Manche Spieler korrigieren das erst, wenn der Ton schon angespielt ist. Das ist dann dieses unattraktive Hochziehen bei den hohen Tönen, (was übrigens auf Anhieb darüber Auskunft gibt, wie lange jemand schon spielt) :) :) :)
Und dann ist noch nichts über Dynamik, also laut und leise gesagt. Denn auch da ändert sich die Spannung (und auch die Stellung der Lippen zum Mundstück oder wie weit dieses in den Mund genommen wird).

Alles ein bisschen viel für den Anfang. Viele Parameter und viele Kombinationsmöglichkeiten. Aber hier sollte erst mal das ökonomische Prinzip gelten, dass man mit 20 % Aufwand 80 % eines möglichen Ergebnisses erzielen kann. Der Rest kommt von selbst. Der beste Tipp ist sowieso der: ausprobieren, was das Zeug hält. Und je länger man spielt, desto eher weiß man schon bevor der Ton erklingt, WIE er erklingen wird. Also bei den Hohen ruhig ein klein wenig mehr Druck aufs Blatt geben. Wie viel das ist, wirst du rausfinden.
next time you see me...
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Ansätze 04 Mai 2010 16:52 #89982

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Kennt Ihr die Geschichte von dem Skarabäus und dem Tausendfüßler?

Es war einmal ein Tausenfüßler, der sich wunderbar gleitend über den Boden bewegte. Dies sah ein Skarabäus und wollte heruasfinden, wie es zu dieser wunderschönen, gleitenden Besegung kam.
Also beobachtete er den Tausenfüssler über viele Wochen, machte Berechnungen, entwarf Skizzen, beobachtete neu, berechnete neu und so fort.

Nach sieben Monaten angestrengten Beobachtens und Berechnens, in denen der Tausendfüßler unbeschwert über den Boden gleitete überbrachte der Skarabäus ihm das Ergebnis.

Es war eine lange, komplizierte Formel die beschrieb, in welcher Reihenfolge der Tausendfüssler seine 1000 Beine bewegte, um so schön zu gleiten.
Der Skarabäus hatte aber auch herausgefunden,das der Tausendfüßler noch schöner gleiten könnte, wenn er bestimmte Änderungen an seinem Bewegungsablauf vornehmen würde.

Der Tausendfüßler war erstaunt und begeistert und fin nunmehr an, den neuen Bewegungsablauf zu üben.
Baer es funktionierte natürlich nicht auf Anhieb. Und so beobahtete er sich selbst, was denn so seine Beine machten, wenn er ging. Was vorher einfach ganz von alleine gut, leicht und schön war, wurde zur anstrenden Arbeit. er setzte bewusst jedes Bein so, wie der Skarabäus es beschriebne hatte, stolperte, fin von neuem an, stolperte und verknotete am Ende seine 1000 Beine.



Mein Fazit: Spielt mit dem Ansatz, mit dem ihr schöne Töne produziert. Ohne zu beobachten, was denn nun die Lippe, der Gaumen, die Zunge oder sonstwas macht. Die machen nämlich von ganz alleine das richtige.


Cheerio
Keep swinging!
I believe you should try to make music as beautiful as you can. It should not be done with ugliness.
There's so much hate in the world; you should counteract it with loveliness(Stan Ge
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Ansätze 04 Mai 2010 17:03 #89986

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Hi,
Was vorher einfach ganz von alleine gut, leicht und schön war, wurde zur anstrenden Arbeit. er setzte bewusst jedes Bein so, wie der Skarabäus es beschriebne hatte, stolperte, fin von neuem an, stolperte und verknotete am Ende seine 1000 Beine.

das beschreibt den Unterschied zwischen prozeduralem Gedächtnis und dem bewussten Abrufen dieser Inhalte recht anschaulich. Keiner weiß so genau, wie er am Morgen ins Bad gegangen ist, wie er eine Türe öffnet, wie er Auto fährt etc. Sich diese Vorgänge bewusst zu machen, heißt sie zu stören, weil sie ihrer Automatik entrissen werden. Das ist schon klar.
Aber zuerst einmal muss man diese Vorgänge erlernen, wenn man sie nicht im Genom fest verdrahtet mitbekommen hat.
Da gibt es diesen Spruch: "Wenn man eine Sache 21 Tage lang getan hat, dann hat man sich daran gewöhnt." Ich weiß nicht, wer auf die zahl 21 gekommen ist. Aber grundsätzlich ist da was dran. :whistle:
next time you see me...
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Ansätze 04 Mai 2010 20:32 #89999

  • pue
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Schöne Geschichte, 50tmb,

Sie gilt zum Beispiel, wenn man sich mit seiner Atmung beschäftigt. Da ist es tatsächlich so, dass, wird sie umgestellt, es zu extremen Problemen kommen kann. Eben weil ein Automatismus plötzlich bewusst gemacht wird.

Oft ist es aber so, dass man tatsächlich etwas falsch macht oder ein Tipp genau der Puzzlestein war, der einem gerade fehlte.

Wer schon mal Musikunterricht gegeben hat, weiß, dass man mit sich mit noch ganz anderen Problemen beschäftigen muss, auch wenn es 'nur' um den richtigen Ansatz geht. Zum Beispiel Psychiologische, denn Musik ist so nah am Menschen, dass sich in ihr sein ganzes Wesen offenbart. Oft Seiten, die der Schüler bisher an sich gar nicht kannte und plötzlich Beachtung finden wollen.

Deshalb bleiben gut gemeinte Vorschläge immer nur ein Versuch und vielen bringt es wenig, sich selbst zu reflektieren, die machen das am besten spielerisch, genau wie du. Ist bestimmt die ganzheitlichste Methode (wenn's klappt).
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