I.) Neue Literatur soll erarbeitet werden

1.) Auswahl geeigneter Stücke:
Hierfür sind verschiedene Kriterien beachtenswert, wie z.B. die Zusammensetzung des Ensembles, die stilistische Ausrichtung und die Spielstärke(n) der Mitglieder.

Immer wieder kommt es vor, dass das Ensemble in Noten investiert, weil die Stücke bekannt sind und als spielbar eingeschätzt werden. Die Spielstärkenangaben der Verlage, Komponisten und Arrangeure sind hierfür nicht immer hilfreich.

Es erfordert unter Umständen großer Anstrengungen, das Material zu erarbeiten. Die Mitglieder sind tendenziell gehemmt, ein erworbenes Stück in die Schublade zu verbannen, falls die Erarbeitung von Schwierigkeiten begleitet wird. Sich einzugestehen, dass das ausgewählte Stück – aus unterschiedlichen Gründen – für die Gruppe doch nicht oder nicht ideal geeignet ist, bedarf einer großen Portion Selbstkritik sowie der Fähigkeit, eine gewisse Distanz zum Gesamten herzustellen und die entscheidende Meinung zu bilden sowie zu äußern.

Eine Über- aber auch eine Unterforderung auf musikalischer und spielerischer Ebene bringt das Ensemble nicht weiter und eher nicht zu den angestrebten Erfolgen. Sicherlich ist jede Gruppe bestrebt, sich im Gesamten zu verbessern und sich weiter zu entwickeln, doch jede Person hat ihre individuellen Grenzen.

Hier kann der distanzierte Blick eines Coachs unterstützen. Er ist zwar nicht „objektiv“ im engen Sinne, doch wesentlich objektiver als jede/r Beteiligte.

Auf die Passung ins vorhandene Repertoire und auf Popularität sowie Exotik möchte ich näher eingehen.

Oft ist das Erst-Kriterium bei der Stückauswahl der Geschmack der Gruppenmitglieder, seltener der vermutete Geschmack des potenziellen Publikums oder gar des Markts.

Mir erscheint Folgendes wesentlich: „Einerseits muss der Wurm dem Fisch schmecken, doch auch der Angler muss Spaß dran haben“.

Dieser veränderte Spruch aus der Werbe- und PR-Branche trifft für mich das Spannungsfeld. Der Angler sei das Ensemble, der Wurm das Musikstück und der Fisch das Publikum.

Ob die neue Nummer ins bisherige Repertoire passt, kommt eben wieder auf die Gruppe und deren Ausrichtung an; ebenso ist es eine individuelle Entscheidung, ob man sich für Popularität („Mainstram“, Massenkompatibilität der Musik, Trend, Modegeschmack) oder Exotik entscheidet.

Schlussendlich sollten sich die Gruppenmitglieder über die Passung ins Repertoire Gedanken machen und darüber diskutieren. Aus meiner Sicht gibt es keine unpassenden Stücke, man sollte nur darauf achten, wie und wo in der Chronologie eines Auftritts zum Beispiel sie präsentiert werden.

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(C) jogi_music 2007
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