Art Pepper (1925-1982) |
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Plattentipps: The way it was! 1956
Meets the Rhythm Section 1957
Gettin’ together (!) 1960
the Trip 1976
the Galaxy Recordings (!) 1992
Friday Night at the Village Vanguard (Live) 1992
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Art Peppers Stil, seine Art zu phrasieren, sein Time, sein Ton könnten ihn fast schon als Stylisten kennzeichnen, er ist unverwechselbar und praktisch sofort herauszuhören. Pepper ist einer der Altisten, denen es gelang, aus der Charlie Parker-Schule kommend, sich aus dem übermächtigen Schatten zu lösen und einen eigenen Stil und eine eigene Aussage zu finden. Andere Spieler, die man hier noch nennen könnte, wären z.B. Lee Konitz, Paul Desmond oder Bud Shank.
Pepper machte seine ersten Schritte in der Szene von Los Angeles und blieb der Westküste sowohl musikalisch als auch biographisch die meiste Zeit seines Lebens verbunden. Er trat meistens mit farbigen Bands auf, Anfang der 40er Jahre keineswegs eine Selbstverständlich-keit. Pepper spielte bei Benny Carter und bei Stan Kenton, leistete 1944-46 seinen Militärdienst ab und war dann wieder 1947-1952 bei Kenton. Danach nahm er zahlreich sowohl als Leader als auch als Sideman auf, doch seine Drogensucht und zwei Gefängnisaufenthalte deswegen 1953-56 beeinträchtigten seine Karriere sehr.
Zwischen 1957-60 arbeitete er sehr erfolgreich (bei Contemporary), Anfang der 60er Jahre wurde der erste Teil seiner Laufbahn durch einen weiteren langen Gefängnisaufenthalt beendet. 1968 nahm er mit Buddy Rich auf und erkrankte dann schwer, was zu weiteren Unterbrechungen führte.
Womit selbst seine treuesten Anhänger nicht mehr gerechnet hatten, passierte 1975. Art Pepper gelang ein Comeback mit einer Musik von unglaublicher schöpferischer Strahlkraft und Intensität. Pepper, der ein Leben lang unter Unsicherheit und Ängsten ob der Qualität seiner Musik litt, war zu einer Persönlichkeit gereift, die all das, was er erlebt hatte und was Ihm passiert war, in seine Musik einfließen lassen konnte.
Keiner konnte ein „Over the Rainbow“ so spielen wie er, emotional mitunter quälend intensiv und doch fernab jeglicher Sentimentalität. War er während der 50er Jahre im ersten Teil seines Musikerlebens schon gut gewesen, wurde er jetzt überragend.
Seine Biographie, „Straight Life“, geschrieben von seiner Frau Laurie Pepper, ist eine der besten Jazz-Biographien und Bücher zum Thema überhaupt. Mit Art Pepper verstarb 1982 im Alter von 56 einer der größten und originellsten Saxophonisten des Jazz. Autor: Robert Langer
Buchtipp: Straight Life, von Laurie Pepper
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Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 15. Juli 2012 11:24