Ich bin unwahrscheinlich glücklich, dass es uns gelungen ist einen der ganz Großen für ein Interview zu gewinnen.

Charlie Mariano zählt zu den ganz Großen der internationalen Jazzszene. Es ist kaum zu glauben, dass er schon seit mehr als 50 Jahren erfolgreich dort mitmischt, wenn man heut zu Tage Karrieren sieht, die gerade mal ein paar Monate dauern. Eine seiner Besonderheite ist, dass er offen für viele Musikrichtungen und Stile ist. Er lebte lange in Japan und Indien, dies musikalischen Einflüsse finde in seinen Kompositionen wieder.

Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür, dass es für diesen Thread keine Deadline gibt. Wenn so ca. 20 Fragen zusammen gekommen sind, wird der Thread geschlossen.

Wie ist es möglich, so viele verschiedene Stilrichtungen unter einen Hut zu bringen?
Hat er vorlieben? Und wenn ja, welche?

Mich würde interessieren, ob es in seiner langen Karriere bestimmte Abschnitte gab, die er am liebsten hatte?

Wie sich das Profileben in dieser langen Zeit verändert hat. Ist es heute härter als früher?

Wie er sich erklären kann, dass es in der Jazzmusik eigentlich kein Alterslimit gibt. In den anderen Genres ist es ja leider so, dass man ab einem bestimmten Alter keine Aufträge mehr bekommt. Im Jazz kann man 100 sein, solange man gut ist, ist man auf der Bühne.

Seit wann spielen Sie?
Was ist ihr erstes Saxophon gewesen und was hat es gekostet?
Glauben Sie, dass es Männer leichter haben als Frauen Erfolg mit dem Saxophon zu haben?

wie entstand seinerzeit die verbindung zu DIETER ILG und was bedeutet dir diese verbindung ?

was macht dir besonders viel spaß ( und was verärgert dich...) wenn du heute für aufnahmen in ein studio gehst ?

Welches Alto spielst du zur Zeit mit welchem Mundstück und Reed ?
Warum gerade diese Altomodell.

Wieviele Saxophone und welche Modelle hast du ?

Wieviel Zeit verbringst Du täglich damit, Deine - für mich - rasende Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten. Oder verselbstständigt sich das irgendwann? Ich mag, wie Du Standards interpretierst und wenn Du "en passant" spielst, also z.B. für ein oder zwei Stücke bei Konstantin Wecker mitmachst...
Viel Spaß noch weiterhin und Danke für das Interview,
Thomas

Sehr verehrter CharlieMariano! Du bist vor rund 25 Jahren mehrmals auf der ehemaligen Studiobühne des AStA der Universität in Köln gestanden, hast uns Studenten, die wir damals ganz bestimmt kein Geld für Eintrittskarten in die Philharmonie Köln oder andere große Veranstaltungsräume hatten, den Jazz der Oberklasse geboten, besser gesagt geschenkt. Ich bin froh, so viele Jahre danach noch einmal DANKE für diese tollen Konzerte und diese sympathischen Begegnungen mit Dir sagen zu dürfen.

Meine Fragen an Dich hängen mit diesen Erlebnissen zusammen:

Wie wichtig ist es für so großartige Künstler und deren musikalische Weiterentwicklung (die hört ja nie auf) im kleinen Rahmen aufzutreten, die Nähe zum Publikum, zur Basis zu haben?

Was nimmt ein erfolgreicher Musiker, der Säle füllen kann, mit, wenn er vor kleinem Publikum gespielt hat?

Kann man sagen, Konzerte in kleinen Lokalitäten oder vor kleinem Publikum, sind eine Art "Mission in Sachen Jazz"? Auf Deutschland bezogen ...

Und ... spielst Du persönlich gerne vor kleinem Publikum? Oder sind es eher die großen Konzerthallen, die Du magst?

Es gibt wenigstens hierzulande viele Menschen die Jazzmusik kategorisch mit dem Kommentar "Katzenmusik!" ablehnen: Woran liegt es Deiner Meinung nach, dass hierzulande immer noch nicht bekannt ist, dass Jazz so unendlich viele Facetten bietet ... von smooth bis free ... eigentlich "für jeden etwas dabei ist".

Noch tausend Fragen habe ich. Klare Sache;-)
Erst einmal: Alles Gute, auf dass es noch ne Menge Konzerte mit Dir geben mag! Gabi

Was haben Sie als nächstes vor?