Cannonball

Canonaball Die Geschichte von Cannonball Saxophonen ist eigentlich noch eine sehr junge: Sheryl und Tevis Laukat lernten sich 1982 kennen. Sheryl war Leiterin der Millercreek Junior High School Band in Bountiful, Utah, und Tevis unterrichtete dort als Gastdozent, gesponsert durch ein ortsansässiges Musikgeschäft. Tevis ist ein ausgebildeter Profimusiker und auch Sheryl hat Musik studiert. Beide spielen diverse Instrumente, aber am liebsten und häufigsten Saxophon. Sie heirateten 1983, kurz nachdem sie sich kennen gelernt haben. Mittlerweile haben sie drei Kinder, die alle mit in der Firma involviert sind.

Beide spielten ursprünglich auf teuren Vintage-Saxophonen. Eines Tages bekamen sie ein neues Modell in die Hände. Da das Instrument nicht so klang und spielbar war, wie sie es sich wünschten, begannen sie zu experimentieren. Sie stellten alles Mögliche mit diesem Instrument an. Das erstaunliche Ergebnis war, dass man soundmäßig so gut wie keinen Unterschied mehr zu ihren teuren Modellen hören konnte und die Intonation des neuen Models bedeutend besser als die der Vintages war. Mit diesem Saxophon wurde der Cannonball Traum geboren. Sie riskierten alles, beliehen ihr Haus und fingen an, nach einer geeigneten Produktionsstätte zu suchen, wo sie ihre Instrumente herstellen lassen konnten. Sie suchten auch nach einem geeigneten Exporteur der „Rohlinge“.

Die Suche brachte sie nach Taiwan. Sie besuchten sehr viele Saxophonhersteller, die in Taiwan bekanntlicherweise keine Mangelware sind. Was allerdings Mangelware ist, sind gute Hersteller. Sie entdeckten eine kleine Firma, die einem jungen Unternehmer gehörte. Sie sahen sein Talent und seine handwerklichen Fähigkeiten. Er war auch bereit, Sonderwünsche der beiden an den Instrumenten umzusetzen. Dies war den beiden sehr wichtig. Sie wollten keine 08/15-Instrumente kaufen, sondern Instrumente, die genau nach ihren Wünschen angefertigt wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt stellte die kleine taiwanesische Firma lediglich ein paar Sopransaxophone für den europäischen Markt her.

Ehepaar canonballDie Produktion wurde von Grund auf geändert. Die verwendeten Materialien wurden sehr hochwertig, die Modelle und die Mechanikanordnung wurde anhand von Laukats Ideen umgesetzt, die Legierungen und die Anzahl der Finishes wurden ebenfalls geändert. Dies alles verteuerte den Preis für das Saxophonmodell, aber Laukats wollten Qualität, und Qualität hat ihren Preis. Sie wurden Handelspartner und die Firma Cannonball wurde geboren. Eine große neue Cannonballfabrik entstand in Taiwan.

Laukats wollten mittelalterliche Motive und Namen mit diesen Saxophonen verbinden. Das kann man an den sehr auffälligen Gravuren und Namen der ersten Modellreihen sehen.

1996 kamen die ersten Cannonball-Saxophone auf den amerikanischen Markt.

Nachdem die Saxophone in Taiwan gebaut und fertig gestellt werden, werden sie zu Cannonball nach Sandy in Utah/USA ca. 22 km von Salt Lake City geschickt. Dort steht der neue 1200 qm große Firmensitz von Cannonball in USA. Hier passiert das Wichtigste mit den Saxophonen. Hier wird jedes Instrument einzeln in Handarbeit perfekt eingestellt. Es durchläuft mehrere Qualitätskontrollen, bis es perfekt ist. Vorher verlässt kein Saxophon die Firma. Laukats legen sehr großen Wert auf die Endeinstellung und das Qualitätsmanagement.

Die Instrumente werden kontinuierlich verbessert. Die ersten Modelle waren eher gute Studenten-Modelle mit außergewöhnlichen Gravuren und Finishes. Mit der Big Bell Serie stieg Cannonball allerdings in die Riege der oberen Saxophonhersteller auf. Die Qualität kann sich durchaus mit Selmer, Keilwerth oder Yanagisawa messen.

Canonball Firmensitz Was ist das Besondere an diesen Instrumenten? Sie werden noch nach alter Tradition hergestellt. Der Korpus wird während der Produktion mehrfach erhitzt und langsam abgekühlt. Das erhöht die Flexibilität des Materials während des Herstellungsprozesses und es gibt den Instrumenten zusätzlich einen wärmeren und ausgeglicheneren Klang.

Danach werden sie nicht - wie bei vielen anderen Herstellern - maschinell geformt, sondern nach alter Tradition mühevoll von Hand gehämmert. Diese Behandlung wirkt sich sowohl positiv auf den Klang als auch auf die Stabilität des Instrumentes aus, das Messing wird dadurch härter und widerstandsfähiger. Durch diese Handarbeit bekommen Cannonball-Saxophone ihre wunderbaren Klangeigenschaften.

Eine weitere Besonderheit ist, dass die Achsböcke mit Metallbändern auf dem Korpus befestigt werden. Sie sitzen also nicht direkt auf dem Korpus wie bei den meisten Herstellern, sondern sie werden auf Metallbänder gelötet und diese werden dann auf dem Korpus befestigt. Dies gibt dem gesamten Instrument eine größere Festigkeit. Es kann sich nicht so schnell verziehen, verstimmen und ist nicht so empfindlich, wenn man mal irgendwo aneckt.

Die verwendeten Materialen für Korpus und Mechanik sind hochwertigste Grundstoffe. Eine Besonderheit dabei ist, dass für die Mad Meg und goldlackierten Instrumente eine andere Metallzusammensetztung für das Messing gewählt wurde, als für die vernickelten oder versilberten Instrumente. Bei den vernickelten und versilberten Instrumenten ist es unter anderem ein veränderter Kupferanteil. Man wollte bestimmte Klangeigenschaften mit den verschiedenen Finishs verbinden, und diese wurden dann unter anderem durch die geänderte Zusammensetzung des Grundmaterials erreicht. Beide Materialien sind von Top-Qualität.

Technische Besonderheiten dieser Instrumente sind: Doppelarmbefestigungen an Tief C, H und Bb Klappen; Stabilisierungsteile für die linke kleine Fingermechanik; ergonomische Anordnung der Mechanik; Stellschrauben und 16 Halbedelsteine. Die Halbedelsteine sind optisch dem jeweiligen Finish angepasst und auf jedem Drücker anstelle von Perlmutt verwendet worden. Die Palm- und Seitendrücker haben auch Halbedelsteine. Jeder S-Bogen hat einen Halbedelstein an einer bestimmten Stelle, diese Steine haben einen positiven Einfluss auf den Sound und das Spielverhalten. Man kann es nicht nur hören, es ist auch wissenschaftlich nachweisbar. Cannonball hat ein Patent dafür beantragt, das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Canonball Firmensitz 2 Eine weitere Besonderheit ist, dass die Saxophone alle mit zwei verschiedenen S-Bögen ausgeliefert werden. Diese sind in verschiedenen Finishes, die sich nach dem bestellten Saxophonfinish richten. Mit jedem Bogen klingt das Saxophon anders. Beim Sopransaxophon sind die Bögen allerdings immer im gleichen Finish, da die Form der S-Bögen schon einen klanglichen Unterschied macht (wärmerer Sound mit dem gebogenen).

Die Entwicklung, die Cannonball in den vergangenen neun Jahren genommen hat, ist schon sehr beachtlich. Innerhalb kürzester Zeit sind sie zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten aufgestiegen. Wir werden in den nächsten Jahren noch viel von Cannonball hören. Sie arbeiten immer wieder an Verbesserungen und Neuerungen, die das Spielen und das Hören angenehmer machen.

 

Zuletzt aktualisiert am Montag, 16. Juli 2012 18:49

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