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THEMA: Arrangieren für Dummies …

Re: Arrangieren für Dummies … 06 Jan 2009 01:57 #68359

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Hi,

dass Quintparallelen verboten sind, bezieht sich lediglich auf konventionelle, funktionale und zudem einfache Harmonik. Ansonsten gehen spätestens seit Hindemiths "Unterweisung im Tonsatz" wieder ganz andere Sachen. Ich persönlich finde beispielsweise Schusterterzen grauenhaft.
next time you see me...
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Re: Arrangieren für Dummies … 06 Jan 2009 03:29 #68360

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wie wärs mit der frage :

warum wurden quint- / quartparallelen ab einer bestimmten entwicklungsstufe der europäischen mehrstimmigkeit gemieden ( was später zu einem lediglich befolgten gesetz verkam ) ?

wieder was leckeres für experten ...

das lesen der einleitung von schönberg´s harmonielehre könnte dahingehend interessant sein . ( die doofe lösung steht da natürlich nicht ! )

;-)
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Re: Arrangieren für Dummies … 06 Jan 2009 10:28 #68366

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Oktav- und Quintparallelen werden in bestimmten Musikstilen gemieden, weil sie hohl, leer und öde klingen. Dieses Klangergebnis tritt am prägnantesten im mehrstimmigen Satz auf, in denen die einzelnen Stimmen eigenständigen Melodielinien folgen.

Ein Verbot haben die Theoretiker draus gemacht. Im Jazz gelten die Gesetze der Herren nur bedingt. Auch hier eher bei unabhängig geführten Stimmen, wie ich meine.
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Re: Arrangieren für Dummies … 06 Jan 2009 15:28 #68379

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hohl leer und öde ...


...sind zu subjektive wertäußerungen, die nichts bringen. außer vielleicht private gedanken zu zeigen , da wo sie nicht hingehören.

das polyphone geflecht der abendländischen musik einer bestimmten epoche funktioniert aber in der tat nicht mir parallelen fortschreitungen .

daher haben auch die erwähnten musiksimulationsprogramme schwierigkeiten, außer formalistisch richtig erscheinenden lösungen gut klingende ergebnisse oder gar musik auszuspucken.

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Reeds-Shop

Re: Arrangieren für Dummies … 06 Jan 2009 21:25 #68413

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hohl leer und öde ...
...sind zu subjektive wertäußerungen, die nichts bringen. außer vielleicht private gedanken zu zeigen , da wo sie nicht hingehören.

Wie klingen Quintparallelen denn deiner Meinung nach?

Die Komponisten haben sie aus genau dem Grunde nicht benutzt, weil sie der subjektiven Annahme waren, dass sie Sch.. klüngeln. Die Theoretiker haben danach ihre Gesetze aufgestellt. Physikalisch wird es an der einfachen Struktur der Schwingungsverhältnisse liegen. Das kann man sicher errechnen, aber genau das nutzt mir objektiv nicht die Bohne.
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Re: Arrangieren für Dummies … 07 Jan 2009 01:22 #68426

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Wie klingen Quintparallelen denn deiner Meinung nach?

Die Komponisten haben sie aus genau dem Grunde nicht benutzt, weil sie der subjektiven Annahme waren, dass sie Sch.. klüngeln.


also wie sowas nach meiner meinung klingt ist ja hier völlig egal.

woher man wissen will warum komponisten sehr früherer epochen irgendwas gewollt gehabt hatten ist doch sehr spekulativ, wenngleich es einige fingerzeige aus der praxis der versuche gibt , ebensolche werke aufzuführen ( wir reden hier vom 12./13. bis ca. 15. jahrhundert )

die dominante form der musik war die gesungene , oftmals in sakralem umfeld.
sowohl in den entsprechenden räumlichkeiten als auch auf dem markt kam es vermutliich auf die stabilität des klanges an. das kollabieren des als wohlklang empfundenen tönens hat wohl auch seelische bereiche berührt , die unbedingt stabil bleiben sollten. ( religiöse vorstellungen , allgemeine mythen etc. )

wieso genau sich aus vorpolyphonen formen die heutige kadenz herausbildete ist jedoch nicht schlüssig nachzuweisen , die untersuchungen von z.b. roland eberlein über die abendländische kadenz ( dieser begriff steht hier als synonym fürs parallelverbot ) ergeben eher historische zufälle als die reine empfindensäußerung eines komponisten als ursache.

es kann also sehr schwer begründet werden , aus reinem wollen einer subjektiv mit heutigen maßstäben kaum vergleichbaren werteformel eines hochmittelalterlichen menschen sei eine entscheidung für oder gegen ein stilmittel gefallen.

praktisch ist eine kleine sängergruppe mit wenigen spezialisten ohne parallelen jedoch viel eher in der lage , einen größeren raum zu erfüllen als eine größere gruppe mit parallelen satztechniken , und daher dürften auch wirtschaftliche argumente eine rolle gespielt haben.

und das nachdenken über sowas ist objektiv nützlich :

da veranstalter nunmal ihr budget haben , verdient man z.b. im trio mehr pro nase.

wer die hilliards mal als quartett hörte , weißßwieischmeinn !

;-)
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Re: Arrangieren für Dummies … 07 Jan 2009 02:17 #68427

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ach ja , um mal in etwa beim thema zu bleiben , selber ausprobieren z.b. mit klavier und zither und dann irgendwie notieren und es ggf. anderen menschen mitteilen ( wie ist egal ) ist ein prima weg des arrangierens. sog. niveau ist beim klangschöpfen erstmal egal.

haben die beatles z.b. auch so gemacht .

für den heutigen kunstmenschen ist sein eigenes gehör und empfinden maßgeblich , nicht der historismus ( incl. akademischer jatz neo - historismus )

:-ß
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Re: Arrangieren für Dummies … 07 Jan 2009 08:58 #68429

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ergeben eher historische zufälle als die reine empfindensäußerung eines komponisten als ursache.

Du willst mir nun verkaufen, dass die Wissenschaft heraus gefunden hat, dass das Quintverbot das Ergebnis eines Zufalls ist und weniger vom Gehör der Komponisten abhängig ist? Sehr komisch!

Ich persönlich halte sehr wenig in der Musikgeschichte für Zufall. Oktave und Quinte, bzw. deren einfachen Schwingungsverhältnisse spielen als stilbildendes Element in sagen wir mal 87% der Weltmusik die maßgebende Rolle. Tonleiter und Kadenz sind aus reinen Quintverhältnissen entstanden und es ist kein Zufall, dass Quintparallelen etwas öde klingen. Ich halte es auch nicht für eine Mode, sondern genau so gesetzt, wie der Eindruck, den Komplementärfarben ausüben. Wie man mit den Farben umgeht, ist Stilsache, ihre Wirkung aber ist immer gleich. Man kann die Wirkung zweier Komplementärfarben anders deuten, einmal farbenfroh, ein andermal grell. Das ändert aber nichts an dem Verhältnis der Farben zu einander. Das Gleiche gilt für die Quinte.

Damit das gemeine saxwelt-Mitglied die Chance hat, zu hören, worum es geht, habe ich ein kleines Beispiel geschrieben.

Acht Takte, zwei mal die gleiche Melodie. In welchem Takt ist die Quintparallele?
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Re: Arrangieren für Dummies … 07 Jan 2009 12:57 #68446

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wahrscheinlich im vierten Takt, weil das Ende öder ist 8-)

Mir fällt dazu einer der Lehrsätze für Gestalter ein: Symmetrie vermeiden!

Wenn man ein wenig (mehr) Aufmerksamkeit benötigt, legt man Spannung hinein, will man Entspannung, nimmt man sie hinaus, vielleicht ist die Quintparallele eher etwas für Wiegenlieder?

In der Literatur schaut man, woher ein Text seine Lesespannung bezieht, fehlt die, klappt der Leser das Heft zu -- zu Recht. Fotos, bei denen der Horizont genau in der Mitte liegt, werden als langweiliger empfunden, natürlich sind das keine Gesetze, aber Regeln, die die Sache erleichtern ;-)

... so ich die Sache mit der Quintparallele überhaupt richtig verstanden habe :"(

Hier wird die Sache für ganz gemeine Gemeine ganz gut erklärt: de.wikipedia.org/wiki/Kontrapunkt
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Re: Arrangieren für Dummies … 07 Jan 2009 13:01 #68447

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wahrscheinlich im vierten Takt, weil das Ende öder ist

Ne, das war nur ne Spielerei. Die erste Variante endet auf Moll, die zweite auf Dur. Das war nicht gemeint.
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