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THEMA: Über Harmonie, Akkorde und Melodien

Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 11 Feb 2009 15:11 #70174

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Ich hab einen, mal gucken wie ich den hier jetzt eingebaut bekommen..

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mp3

Na, so müsste es gehen..:)

Edit: Oobs, da hat sich ein Fehler eingeschlichen.. Das ändere ich später wenn ich Zeit habe..:silly:

Edit2: So, nu is richtig.. B)
Letzte Änderung: 11 Feb 2009 21:44 von mckoi.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 11 Feb 2009 15:23 #70177

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@Markus

Danke für den grandiosen Ausschnitt. Ja, es geht halt doch immer nur um das eine!

Du hast richtig gelesen, er spielt keine Dominante, sondern den noch pathetischeren neapolitanischen Sextakkord, ein Mollgebilde auf der IV. Stufe mit großer Sexte. Ganz großes Theater, hehe.
Letzte Änderung: 12 Feb 2009 00:55 von pue. Begründung: Zuordnung meiner Antwort
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 12 Feb 2009 00:53 #70200

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Hallo mckoi,
danke für das Stück. Ich sehe, du hast keine Probleme, die Akkordfolgen zu verknüpfen und melodisch zu garnieren. Ein klassischer 32-Takter in der AABA-Form mit dem Zeug zum 'Standart'.

Ich werd das Stück im nächsten Abschnitt besprechen. Allein, ich weiß nicht, wann es weitergeht. Heute hatte ich keine Zeit und die nächsten Tage bin ich auf Tour. Bitte also um Geduld.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 12 Feb 2009 09:58 #70209

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Werkanlyse 'Ein lustiger Avatar', Tonarten I

Ein wenig Praxis kann nicht schaden, also schaun wir uns mckois "Ein lustiger Avatar" mal näher an.

Die grobe Form ist AABA. Die Melodie der ersten acht Takte wird wiederholt, es folgt ein 8-taktiger B-Teil, auch Bridge genannt, und nochmal der A-Teil. Der letzte Takt der A-Teile variiert jeweils leicht.
Eine sehr häufige Form im Jazz: der klassische 32-takter.

Das Stück steht in C-Dur, leicht zu erkennen an den fehlenden Vorzeichen und dem Schlusston.

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Der A-Teil beginnt auf der Tonika, der ersten Stufe, macht einen kurzen Ausflug auf die Subdominante, kehrt zurück zur Tonika, um dann von der Mollparallelen VI. Stufe in 3 Quintfällen wieder zur Tonika zu gelangen. Am Ende des 1. Teils fordert die Dominante zur Wiederholung.

Das Hauptmotiv der Melodie im A-Teil ist eine Aufwärtsbewegung in Terzschritten. Dieses Motiv wird melodisch und rhythmisch variiert. Es hat etwas Tanzendes und Unbekümmertes, manchmal ein wenig Vorwitzges, wenn es sich zum Beispiel wie im 3. Takt in zwei Terzen weit über die dreiklangeigenen Töne heraushebt. Das stete Auf und Ab der Melodie ist belebt und ein wenig flatterhaft.

Der B-Teil kommt abgeklärter, cooler daher, die Bewegungslosigkeit der Melodie steht in starkem Kontrast zur Lebensfreude im A-Teil. Harmonisch bewegt er sich auf der Subdominante und der VI. Stufe (Tonikaparallele) und findet über die Dominante zum A-Teil zurück. Das Umgehen der Tonika oder I. Stufe läßt den B-Teil tatsächlich wie eine Brücke zwischen den Pfeiler schweben.

Soweit die kleine Analyse. Durch das Xylophon und die über alle Dreckigkeit erhabene BiaB-Begleitung erinnert mich das Stück ein wenig an die Titelmelodie der 'Ferien des Mr. Hulot'.



Ein feines Stück, was sich hervorragend als Improvisationsgrundlage eignet, da ja wirklich nur C-Dur-Tonleitereigene Töne benutzt werden. Ohne sich um irgend welche Vorzeichen zu kümmern kann man sich ganz auf das Fühlen der einzelnen Stufen konzentrieren. Auch hierbei rate ich wieder, sich vorher den Bassverlauf des Stückes einzuprägen und auswendig zu lernen.
Das Wissen um (die hier fehlenden) Vorzeichen und der Bass sind die wichtigsten Grundlagen der Improvisation. Mit den beiden Informationen könnt ihr aus dem Stand und auswendig alle Akkorde des Stückes generieren. Da der A-Teil dreimal kommt, braucht ihr nur einmal die acht Grundtöne der Stufen zu lernen. Dazu kommen die 4 Grundtöne der Bridge, macht 12 Töne, deren Folge ihr lernen müsst. Damit habt ihr das gesamte Harmoniegerüst des Stückes im Kopf, bzw. in den Fingern.
Mckoi, vielleicht kannst du zwei Playalongs daraus basteln, einmal für Bb- und einmal für Eb-Instrumente. Dann bekommen wir die ganze Theorie besser in unsere Finger und den Bauch.



Natürlich ist es bedingt durch meine Vorgaben ein harmonisch einfaches Gerüst und selten begegnet uns in der Praxis ein Stück in C-Dur ohne eine einzige Modulation. Das meiste der bisher gelernten Theorie habe ich der Übersichtlichkeit halber in C-Dur entwickelt. Das ist allerdings etwas praxisfern und wir sollten schleunigst lernen, auch mit anderen Tonarten umzugehen. Also los.

Die Durtonleiter hatten wir erhalten, indem wir 5 Quinten aufeinanderstapelten c-g-d-a-e-h und noch eine unten ans c hängten: f-c-g-d-a-e-h. Herausgekommen ist dieses Gebilde:

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Farblich abgesetzt wird deutlich, dass wir die Durtonleiter als zwei identische, durch einen Ganztonschritt verbundene Teile sehen können. Jeder Teil besteht aus Ganzton-Ganzton-Halbton. Es liegt nahe, den schon fertigen oberen Teil der C-Dur-Leiter zur Konstruktion der nächsten Leiter zu benutzen. Schaun wir mal:

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Das sieht doch schon ganz gut aus. Der untere Teil stimmt. Nur da oben, um das f herum, stimmt das System nicht ganz. Da haben wir Ganzton-Halbton_Ganzton. Wir müssen uns also etwas einfallen lassen, um den Halbtonschritt nach oben zu versetzen. Gut geeignet dafür ist ein Kreuzchen, dass aus dem f ein fis macht. Nun ist der obere Halbtonschritt an der richtigen Stelle und wir haben eine perfekte Durtonleiter auf dem Grundton G erhalten:

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Voila: G-Dur, die erste Kreuzchentonart. Das Vorzeichen schreiben wir demnächst direkt hinter den Violinschlüssel, so dass es fürs gesamte Stück gilt.

Eigentlich nicht so schwer, oder?


Letzte Änderung: 09 Jul 2012 20:50 von pue.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 12 Feb 2009 13:45 #70229

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Hey pue,
du bist ja doch schon dazu gekommen. Das finde ich klasse! (und is mal schön zu lesen, was jemand über die "Eigene Komposition" meint!) Dummerweise kenne ich die Serie 'Ferien des Mr. Hulot' nicht, und konnte auch die Titelmusik auf YouTube nicht finden. Falls da jemand einen Tipp hat, wäre ich dafür sehr dankbar..

pue schrieb:

Mckoi, vielleicht kannst du zwei Playalongs daraus basteln, einmal für Bb- und einmal für Eb-Instrumente. Dann bekommen wir die ganze Theorie besser in unsere Finger und den Bauch.

Ja das ist kein Problem. Die beiden mp3s habe ich hier bereitgestellt:

www.mydrive.ch

Name: saxophon4u
Passwort: saxwelt

Da kann man sich Einloggen, das SaxWelt-Verzeichnis öffnen, und das Playback in der Gewünschten Tonart anhören oder downloaden.

Für Bb Instrumente (Tenor, Sopran) AvatarBb.mp3
Für Eb Instrumente (Alt, Bariton) AvatarEb.mp3

Ich habe die Mitspielplaybacks ein wenig langsamer gemacht.


Interessant wie du das mit den verschiedenen Tonarten angehst.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 13 Feb 2009 01:50 #70254

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Messieur Hulot ist keine Serie. Die Ferien des Messieur Hulot sind ein filmisches Muss! Hier ein Ausschnitt:

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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 13 Feb 2009 08:33 #70259

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Ja,
der Film ist klasse - besonders die Szene auf dem Friedhof :silly:
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 13 Feb 2009 12:59 #70273

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Ich kann ohne Vorbehalt jedweden Film von Jaques Tati empfehlen.

Tonarten II

Heute hab ichs eilig, deshalb nur ein paar Zeilen.

Nun gibt es nicht nur C- und G-Dur, sondern noch 10 weitere Durtonleitern. Schauen wir uns an, was passiert, wenn wir ausgehend von der G-Dur-Leiter einen weiteren Ganzton-Ganzton-Halbton-Block dran setzen:

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Wieder musste ich am Ende der Leiter ein wenig fummeln, um den Halbtonschritt zwischen den 7. und 8. Ton zu bekommen. Scheint also immer der vorletzte Ton zu sein, der erhöht werden muss, um die Sprossen der Durleiter zu richten.
Wie es weitergeht, könnt ihr euch denken. Es folgt A-Dur und wir wissen nun, dass der Ton unter dem a, also das g, erhöht werden wird. A-Dur wird also mit f#, c# und g# gespielt. E-Dur hat dann 4 Kreuzchen und es ist das d, welches zum d# wird. Und so geht es weiter.

Woher kommen nun aber die B-chen und ihre Tonleitern? Die finden wir, wenn wir unseren G-G-H-Block unten an die C-Dur-Leiter anhängen.

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Hier ist folgerichtig auch wieder ein Halbtonschritt an der falschen Stelle. Um das zu korrigieren, müssen wir den 7. Ton erniedrigen und brauchen unser erstes B-chen:

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Das ist also F-Dur mit einem B-chen. Auch hier setzt sich das Prinzip fort. Durch Erniedrigung des e zum eb entsteht die Bb-Durtonleiter mit zwei B-chen und so weiter.

Auf diese Weise können wir nun 12 Durtonleitern konstruieren. Eine Übersicht des Systems gibt es das nächste Mal.

Soviel für heut, maadet joot, le pü
Letzte Änderung: 09 Jul 2012 20:51 von pue.
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 13 Feb 2009 15:32 #70281

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pue schrieb:


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Das A jeweils im vierten Takt des A-Teils muss aber ein A- (A-Moll) sein, oder?

Dazu habe ich auch gleich eine Frage. Bei vielen Liedern ist es ja so, dass die Würze gerade darin liegt, dass aus einem diatonischen Dur mal Moll gemacht wird und umgekehrt. Ich finde es aber unheimlich schwer sich dann zu merken, wo es Moll ist und wo Dur. Gibt es da Regeln oder ist das einfach sture Auswendiglernerei?
Kaufst du noch oder spielst du schon?

Tenor: YTS 62C, McHeinlein 9*, Rigotti Queen 2,5
Sopran: Cannonball Big Bell Stone Curved, Steamer, Rigotti Queens 2,5
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Aw: Über Harmonie, Akkorde und Melodien 13 Feb 2009 21:39 #70289

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Raggae schrieb:
Das A jeweils im vierten Takt des A-Teils muss aber ein A- (A-Moll) sein, oder?

Da hast du Recht! Mir war mir schon kurz nach dem Hochladen aufgefallen dass ich da aus A Dur einen Moll Akkord gemacht hatte. Ein paar Stunden später hatte ich das auch schon richtig gestellt. Pue war allerdings wohl sehr schnell mit dem runterladen der Noten, sodass er noch die alte fehlerhafte Version eingebaut hat.

Diese Version ist die berichtigte und auch in den Playbacks ist es ein Moll Akkord.
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