Man muss das ganze auch einmal in seiner Verhältnismäßigkeit sehen. Gesetzt den Fall, ich schicke pue den Radio-Mitschnitt von Lilliputz und posaune das hier lauthals heraus.
Kann mir die generische Seite bitte einmal den Schaden auflisten, der dadurch entsteht?
Ich bin mir bewusst, dass ich gegen das Urhebergesetz verstoße, doch ab welchem Schaden wird es für die geprellte Partei lohnend, der Sache nachzugehen?
Nun, wenn ich für das illegal mitgeschnittene Hörspiel in ein schickes CD-Cover bastele, hundertmal eine CD davon presse und diese meistbietend bei eBay oder sonstwo feilbiete, dann wird"s doch wohl wirklich ungemütlich. Zu Recht, wie ich meine. Alles andere ist zwar auch zu Recht (wie gesagt, ich handele wirklich strafbar ...), aber der Schaden wird zu gering sein, um damit einen Anwalt und das Gericht zu beauftragen (mal abgesehen davon, dass man meinen PC beschlagnahmen müsste, dafür braucht"s widerum "nen richterlichen Beschluss, etc. wer stößt denn so etwas an -- wegen ein paar vermeintlicher Kröten?)
Also muss man hoffen, dass der Einzelne ein empfindsames Rechtsbewusstsein hat (dazu ihm oft genug einhämmern, dass Raubkopieren illegal ist). Aber ich finde in unserem digitalen zeitalter, in dem jedwedes Gedanken- und Kulturgut per Mausklick verkarnickelt werden kann, darf man einfach nicht sagen (Zitat Dexter): "Wenn von einer bestimmten Sendung/Sendereihe keine DVD produziert wird, zieht die Einzelanfrage natürlich eine Einzelanfertigung nach sich - das ist naturgemäß teuer."
Das ist nicht dein Ernst, Dexter, wir leben im Downloadzeitalter und seit es e-cash gibt, kann man beinahe alles überall online kaufen, warum nicht irgendwelche WDR-Dokus oder sogar nur Minuten-Snippets davon?
Schuld an diesem Anachronismus haben
imho diejenigen, in deren Vorstellung von An- und Verkauf eine Ladentheke nötig ist. Ich frage mich schon seit Jahren, warum man Songs (ggf. Videos) nicht im Internet downloaden kann und das zu einem Preis, den man im real life für ein Einzelstück auf einen CD-Sampler zahlen würde. Dadurch, dass Material-, Vertriebs- und Versandkosten entfallen (diese machen schlappe 30 Prozent des Verkaufspreises aus, schätze ich), könnte man sogar deutlich preisgünstiger verkaufen, aber was machen sie? -- alles noch teurer. das turnt total ab. Irgendwann, so denke ich, spekulieren sie, haben sie sowieso das Monopol auf dem Digitalmarkt und da geben sie von ihren Pfründen lieber beizeiten nichts ab.
ich meine, jeder Mensch hat ein gesundes Preisempfinden, das stammt noch aus Zeiten, wo man für fleißig Arbeiten Lohn erhalten hat, von dem man sich Sachen kaufen konnte, die man selbst nicht produziert hat. Und, nun ja, bits und Bytes hin oder her, sie sind halt nicht so griffig wie eine CD oder ein Buch in der Hand. Das weiß inzwischen jeder, aber die Kunden sind ja inzwischen auch bereit, Geld für Downloads zu opfern. Doch ein ganz klein wenig muss es in einer gesunder Relation zum gesunden Einkommen stehen.
Kurzum, ich sehe nicht ein, einen Euro pro WDR-Sendeminute hinzublättern. Da frage ich mich, wie hat man das früher gehandhabt? Ah, ich erinnere mich: Sendezeit in den Rekorder programmiert, Videokassette eingelegt ...
So long, allen einen schönen Feiertag,
wünscht wallenstein