Oh pue ...small brother is watching you...

Echt! Vielen Dank für die Deine Mühe! Ich lese sehr begeistert mit und arbeite es auch für mich nach. Manchmal geht es mir wie chrisdos...es dauert ne Weile bis ich"s drinn hab, aber dann der Klick kam bis jetzt immer. Irgendwie hab ichs schonmal "gelernt", oder sagen wir "gesagt" bekommen...aber die Gabe des Lehrens ist eben auch eine besondere Gabe....

Gruß
Rüdiger

moin pue,
ja, es ist doof, wenn man sich hier einen abstrampelt und es kommt wenig feedback. Das hat aber, glaube ich zumindest, eher was mit Faulheit (Bequemlichkeit) zu tun, bzw. es fallen einem keine passssenden Fragen dazu ein.
Ich finde es sehr gut, was du hier machst, auch wenn ich aus Zeitmangel und "Matsch in der Birne" (manches ist ja schon sehr theoretisch) nicht alles so auf Anhieb verstehe und nachvollziehen kann. Ich habe als Späteinsteiger halt erst nach meinem fünfzigsten mit Notenlesen begonnen...
Jedenfalls sind die Zusammenhänge sehr spannend -Alles (das meiste) nur Physik :-\ .
Ich habe mir deine Beiträge bisher alle zusammenkopiert und werde sie mir sicher nochmal alle in Ruhe reintun.

Danke schön, das motiviert, weiter zu machen.


Intervalle III

Ich habe das kleine Musikbeispiel mal mit Akkordsymbolen und den Bezeichnungen für die Stufen versehen.

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Die Reihe II-V-I in den letzten drei Takten kommt vielleicht bekannt vor. Das ist eine der gebräuchlichsten Harmonieverbindungen im Jazz. Gleich ein Beispiel: "My Little Suede Shoes" von Charlie Parker. Hier die Stimme für das Eb-Alt-Saxophon:

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Wenn ihr die Noten anklickt, könnt ihr den Meister hören. In den Noten wird der D-Moll-Mollakkord hier mit einem Minuszeichen geschrieben. Die 7 hinter dem G7 ist eine Erweiterung des G-Dur-Dreiklangs, die ich später erklären will.

Wir sehen und hören eine Aneinanderreihung von II-V-I-Verbindungen. Wenn ich die drei Akkorde anders notiere, fällt uns eine besondere Eigenschaft auf:



Die Abfolge Dm-G-C oder II-V-I besteht aus drei Akkorden, die in Quintsprüngen auf die Tonika zuhüpfen. In der Quinte ist der untere Ton der stärkere und somit strebt die Abfolge Dm-G-C zur Entspannung. Anders ausgedrückt: die Grundtöne der drei Akkorde stehen im Verhältnis 12:9:6 (jeweils 3:2). Die Schwingunsverhältnisse vereinfachen sich also in diese Richtung. Das ganze Gebilde nennt sich Quintfall.

Schaun wir auf die letzten drei Takte im A-Teil von "My Little Suede Shoes", dann finden wir weitere Akkorde:
E- A7 D- G7 C

Spielen wir die Grundtöne der Akkorde von oben nach unten, so hören die Quinten ordentlich purzeln. Immer das gleiche Spiel und wieder wird deutlich, wie sehr die Quinte das Gerüst unserer Musik bestimmt.


Nun haben wir in unserem Stufenmodell noch drei leere Stellen. Also gehen wir zur Stufe III und stapeln unsere Terzen auf das E. Wir erhalten E-G-H. Wieder befindet sich in der unteren Terz ein Halbtonschritt der Durtonleiter und wiederrum sind zwischen G und H zwei ganze Tonschritte zu finden. Das ergibt einen weiteren Molldreiklang mit kleiner Terz unten und großer oben:



Und gleich hinterher die fehlende IV. Stufe:



Auch ein Molldreiklang, in unserem Fall A-Moll.

Und nun kommen wir zum peinlichen Teil unserer Konstruktion, der Stufe VII.



Ja, das ist eine unschöne Sache, aber was soll das drumherumreden, es kommt nichts Gescheites bei raus. Wir haben zwischen H und D eine kleine Terz und haben zwischen D und F noch eine. Das ergibt einen sogenannten verminderten Dreiklang, der zwischen H und F keine reine Quinte hat. Ich erinnere an unsere Quintstapelei: F und H sind jeweils die Enden des Stapels gewesen und somit kaum noch verwandt, vielleicht gerade noch gute Bekannte. Ich möchte auf diesem etwas unschönen Aspekt der VII. Stufe deshalb auch nicht allzu lange rumreiten und vermache euch ein komplettes Stufenmodell der Dur-Tonleiter mit drei Dur-Dreiklängen, drei Moll-Dreiklängen und dem schwarzen Schaf Nr. VII:




So, das war viel Stoff für heute aber keine Angst, wir werden uns noch näher mit den Stufen befassen, sie besser verstehen und lernen, mit ihnen umzugehen.

pue schrieb:
Mir kommen die ersten vier bekannt vor: "klassische" Kadenz;
die letzten vier kenne ich als II - V - I - Verbindung, aber bislang nur vom Namen her...

Gruß
Saxolina

Und: Danke für diesen Thread!


Edit:
Sorry, erst jetzt beim Öffnen des Forums werden mit die Notenbeispiele angezeigt - als ich diesen Beitrag schrieb, sah ich nur die Frage - die ja eigentlich gar keine war...

Saxolina

Der Stufenspieler

Fürs Wochenende gibt es was zum Spielen. Ich habe meinen Harmonizer modifiziert und erweiter. Unten seht ihr nun unsere 7 Stufen und könnt sie durch Anklicken auch hören. Aber Achtung, ich habe die Akkorde etwas anders arrangiert. Es sind aber immer die Töne des jeweiligen Dreiklangs, die man auch sieht.

Spielt mit den Akkorden rum und probiert, welche Zusammenstellung gut klingt. Probiert die II-V-I- oder sogar eine III-VI-II-V-I-Verbindung aus. Wenn ich auf dem Ding rumspiele, kommen mir unweigerlich verschiedene Lieder in den Sinn. Zum Beispiel: "Es ist ein Ros' entsprungen". Wie könnte man das denn harmonisieren?
Wenn ihr die Flashanimation direkt aufruft, wird sie größer und hat auch alle Notenlinien:

Stufenspieler

Geiles Dings!

Für den Gaul tippe ich auf I IV I VI II V IV I (aber ohne Gewehr)

Klingt gut dein Gaul!

Nach ein bischen rumspielen bin ich auf eine Möglichkeit gekommen allerdings hat mir was gefehlt deshalb hab ich im Internet nachgeschaut ^^ und wir kommen fast hin fehlt nur wenig wie man hier sieht.

pue schrieb:
Auha, darauf schenke ich mir nachher einen ein. Das ist nämlich der total graue Fleck auf meiner Landkarte..

Hier meine Rose,

wie ich sich von meiner Weihnachtsklimperei noch im Ohr habe:

Es ist ein Ros entsprungen
C Hdim C F Em G Am

aus einer Wurzel zart.
Dm Am Dm G G7 C

Und hat ein Blümlein bracht
Am G Em F Dm G

Mitten im kalten Winter
C Hdim C F Dm G A

wohl zu der halben Nacht
Dm Am Dm G G7 C

So ungefähr jedenfalls.

Grüße
Saxolina