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THEMA: mehr Gefühl!?

Re: mehr Gefühl!? 16 Nov 2008 13:55 #65601

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Auf dem Klavier kann man Pseudogefühl spielen lasse: Ein wenig Pedal, zwei drei Maj7 Akkorde, und der Schmalz ist da. Geht das aufm Sax auch? Wo ist das Pedal?

Was fällt Euch dazu ein?

Ein bisher unbeantworteter Aspekt:
Ich wäre sehr vorsichtig damit, das Pedal als Gefühlsbringer zu bezeichnen! Ein Pedal ist nur zur Unterstützung da, aber nicht zur Erzeugung von Gefühl!
Ein Dozent von mir meinte mal: "Ist die Not am größten, ist das Pedal am nächsten!" Ein Pedal kann mehr zerstören, als dass es nützt, wenn man nicht damit umzugehen weiß!

Und wo könnte denn nun das Pedal des Saxophones liegen? Fällt dazu jemandem was ein?
Selmer SIII Alto und Yamaha 82 ZBP Alto, Phil Barone NY 5M, Hemke/Grand Concert 3 Reeds
Yamaha Custom EX Soprano, Link 5, Hemke 3,5/Grand Concert 3 Reeds
System 54 Superior Class Pure Brass Tenor, Link 6*, Hemke 3 Reeds
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Re: mehr Gefühl!? 16 Nov 2008 15:22 #65604

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Also ich kann ja nur von meiner persönlichen Erfahrung sprechen und mir wurde von Anfang an gesagt, ich solle so viel Gefühl wie möglich in mein Spiel legen - egal ob es eine blöde Etüde oder ein leichtes Jazz-Duett war. also lieber mal etwas unsauber spielen, dafür mir Herz dahinter (und glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche. Ich kann vieles "genau" vom Blatt spielen, nur klingt es scheiße, weil ich keine Emotionen hineinstecke!).
Meines Erachtens ist der wichtigste Aspekt zum Erreichen dieses Ziel das Arbeiten mit der Dynamik - sprich Melodiebögen (die machen glaube ich 90% bei mir aus - wenn se gut gelegt sind, klingts plötzlich 50mal besser also vorher!), Lautstärke variieren, Anstoß (harter, weicher -> staccato, legato,...) und auch Tempovariationen. Spiele zur Zeit ein nettes Concertino vom Singelee, an dem sich diese Aspekte wunderbar verknüpfen lassen. Klar, anfangs übe ich vlt schwierigere Folgen, aber sobald diese halbwegs flüssig gehen, muss ich mich fragen, wo mein Ziel ist. Auf diese hinspielen, das Stück oder eine Phrase aufbauen, etc.
Wie lang ist meine kommende Phrase, wo ist ihr Höhepunkt und wie wirkt sich das aufs gesamte Stück aus???

Dies ist super zu erlernen, wenn man einfach mal einen Lehrer neben sich stehen hat, der einem vlt verschiedene Variationen auch vorspielt und man kann selber mal zuhören und mit sich vergleichen, was anders ist, was einem gefällt, etc.

Vielleicht hilfts ein kleinwenig?!


und zum Thema Pedal -> Longtones :-D

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Re: mehr Gefühl!? 16 Nov 2008 15:42 #65605

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Und wo könnte denn nun das Pedal des Saxophones liegen? Fällt dazu jemandem was ein?
[/quote]

Eine etwas heikle Angelegenheit. Wenn Du Schmalz auf die Schnelle willst, dann hilft Dir auf dem Saxophon das Vibrato. Wenn Du allerdings ab sofort jeden langen Ton mit sattem Wawawawa spielst, dann wirkt das kaum eleganter als wenn Du beim Klavier einen Ziegelstein aufs rechte Pedal legst. Außerdem verdeckt das gerade bei weniger fortgeschrittenen Spielern leicht Intonationsprobleme.
Wenn"s nicht fließt, woran liegt es denn: sprechen die Töne nicht an, ist eine Ferder rausgesprungen, ist das Horn irgendwo nicht dicht, ist das Blatt zu trocken?
Wie findest Du Dich selbst denn, wenn Du spielst? Versuch" Dir doch einmal vorzustellen, wie es eigentlich klingen soll - dann kommt man der Sache beim Spielen meist gleich viel näher.

LG
Stefanie
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Re: mehr Gefühl!? 16 Nov 2008 16:42 #65607

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Der Schwerpunkt solltre mehr auf dem Teil:
Ich rede mich raus mit dem Argument, Gefühl kann man erst fließen lassen, wenn man ein Instrument beherrscht. Ich frag mich nur: Ist das so? Ab wieviel Spielpraxis denkt ihr, dass man "mit Gefühl Musik fließen" lassen kann?

Oder etwa von Anfang an?
liegen. Das mit dem Pedal war nicht wirklich ernst gemeint. Falls der Thread allerdings beim Pedal interessanter ist, bitteschön :-ß, aber mir ist der erste Teil wichtiger.

Also ich verstehe Euch bisher so, dass meine Ausrede tatsächlich nur eine Ausrede war und nicht wirklich zieht. Ich also tatsächlich "fließender" spielen kann, also einfach beim üben die Prioritäten etwas verschieben sollte.

Gruß

Roy
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Re: mehr Gefühl!? 16 Nov 2008 19:58 #65614

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Ein belibter Klassiker hierzu ist "summertime".

Den kann man exakt nach Noten spielen, lehrbuchmäßig halt.

Womöglich hat man Noten ohne Dynamik- und Artikulationszeichen und spielt jede Note angestoßen und alles in der selben Lautstärke.

Das klingt sch doof, langweilig, mechanisch. So würde man das niemals singen!!

Holt man sich mal den Text in den Kopf und "interpretiert" die gedruckten Noten (so wie der Sänger den Text) ein wenig (Als Solist darfst Du das allemal) kommt "Gefühl" dazu.


Zur Frage der Spielpraxis:
Wenn Du bei einem Stück froh bist, überhaupt halbwegs fehlerfrei durch gekommen zu sein, alle Konzentration darauf liegt, die richtige Note mit dem richtigen Notenwert zu treffen, hast Du wenig Chance "feeling" einzubringen.
Will sagen, es kommt weniger auf die allgemeine Spielpraxis an, als darauf, wie Du Dich in einem Sück "zu Hause" fühlst.

Cheerio
Jürgen




Keep swinging!
I believe you should try to make music as beautiful as you can. It should not be done with ugliness.
There's so much hate in the world; you should counteract it with loveliness(Stan Ge
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Re: mehr Gefühl!? 16 Nov 2008 21:33 #65621

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Moin.

Als Spieler in gleicher Lage (1.5 Jahre sind"s nun doch schon, recht wenig Zeit - definitiv zuwenig), kann ich dir nur mal meine Erfahrung und Schlußfolgerung darbieten:

1) Üben: viel, möglichst regelmäßig und in möglichst kurzen Abständen. Kurz vielleicht: täglich mindestens 1x. ;-)
Es ist mir absolut klar, wie unrealistisch das sein kann - eben wie bei mir. Aber dennoch bin ich überzeugt, dass das wirkt wie WD40. Grund -meiner Meinung nach- ist, dass man wesentlich schneller wieder "reinkommt", nicht erst lange "rumtasten" muss nach dem Motto "wie ging das nochmal?!" und das Spielgefühl (jetzt im Sinne von: wie fühlt sich mein Sax an, wie kommt der Ton) sehr viel vertrauter ist. Man kann sich einfach drauf freuen.

2) Langsam: zum einen langsamer spielen. Zu viel Geschwindigkeit sorgt bei mir einfach nur gehetzte, unsaubere Töne - soweit bin ich einfach noch nicht und die Seele geht irgendwie verloren. Zum anderen: vielleicht nicht zu schnell im "Lernstoff" vorwärts gehen. Klar, man will ja vorwärts kommen. Aber es kann auch dazu führen, dass man sich nicht genug Zeit läßt - um auch mal was auszuprobieren. Und gerade das finde ich inzwischen sehr wichtig. Mein aktuelles Beispiel: Pink Panther. Ich liebe dieses Lied - und habe mich zu Glück noch nicht satt daran gehört, wenn was mal so oder mal so aus meinem Sax kommt. Schnell, langsam, laut, leise....immer wieder. Und das führt mich zum letzten Punkt:

3) Phrasierung: was mich wirklich beeindruckt hat, ist der Unterschied zwischen einem runtergeleiertem Lied und dem gleichen Lied, welches dann mit "Betonung" (so würde wohl ein Deutschlehrer beim Gedichtaufsagen es nennen) gespielt wird. Wahnsinn. Deshalb ist das für mich im Moment (also noch ganz unten am Berg des Musikkönnens) ein irre wichtiges Element. Erst wenn ich laut und leise, schnell und langsam, crescendo, drescendo, tenuto etc. spielen kann....dann kann ich es tatsächlich auch benutzen.

2) + 3) zusammen machen richtig Spaß, wenn du dir ein Lied nimmst, welches du magst und das düdelst du hoch und runter. Zwischendurch natürlich immer mal wieder bewusst üben, einen Ton genau so zu spielen, wie du ihn haben willst. Ein Vorteil von 2) ist: du brauchst dich nicht mehr auf die Noten konzentrieren oder die Griffe....das klappt so. Nun hast du viel Zeit, dir beim Spiel zu überlegen, wie du es gerne hättest: laut - mit Nachdruck vielleicht? Also volle Kanne! Oder eher zärtlich...leise, gedämpft, gebunden, langsamer. Oder fragend? Oder piepsig. Probiere alles aus.

Viel Spaß dabei! :-s

TechNix
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Re: mehr Gefühl!? 17 Nov 2008 09:18 #65644

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Ich will mal ein Beispiel von mir liefern


(die Soundqualität ist leider ziemlich schlecht, also bitte kein Urteil über meinen Sound von dieser Aufnahme machen)

Das ist einer meiner Lieblingsballaden. Der Notentext an sich, gibt gar nichts her. Es fängt mit 5 cis vierteln an. Sowas klingt normalerweise total kacke. Ich habe an dem Teil wirklich lange gespielt und gerade weil es mir so "am Herzen liegt" stecke ich da sehr viel "Gefühl rein".

Es ist sehr frei gespielt, mit sehr viel Vibrato, einer deutlichen Steigerung im 2. Teil und einem Rückgang zum Schluß.

Mein Tipp, such dir eine leichte ballade und versuch sie richtig klingen zu lassen. Am besten mal ganz solo ohne Äbersoldgedudel.
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Re: mehr Gefühl!? 17 Nov 2008 20:19 #65669

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Hallo RoyRogers,
spiele längst nicht so lange, wie du. 8 Monate nur.
Aber meine Erfahrung ist:
Sobald ich ein Stück ohne Noten lesen zu müssen spielen kann, entwickelt sich bei mir eine andere Dynamik.
Ich achte jetzt auf Technik und Sond. Steht die Technik, achte ich nur noch auf Sound. Den entwickle ich dann immer weiter.
Es ist in meinen Augen wie mit dem Gleitschirmfliegen: Erst achtest du auf die Schnüre, Haltung, Anlauf, Absprung. Hast du das aber verinnerlicht, dann interessieren dich ganz andere Dinge und vor allem, du beginnst zu geniessen....
LG
Maskottchen
Was du heute kannst besorgen, dass vergiss nicht, nur weil du es verschieben musstest, auf Morgen.
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Re: mehr Gefühl!? 18 Nov 2008 07:59 #65692

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OK,

dann spiel ich ab jetzt mit mehr Gefühl und lasse die Musik mehr fließen :-ß.

Tobias sprach in verschiedenen Threads immer wieder die Bedeutung eines gleichmäßigen Luftstroms an.(?)

Kann ich mir das etwa so vorstellen, dass mein Rumpf wie der Korpus eines Dudelsacks wikren soll, nur dass ich halt einatmen muss zwischendurch und zusätzlich eine Zunge zum Töne trennen habe? :-\

(Jetzt verspiele ich wahrscheinlich den letzte Rest an Seriösität in diesem Forum und werde von allen nur noch fragend angeschaut) ???

gruß

Roy


Ps Bevor es mir ergeht wie Raggae werde ich wohl demnächst mal was spenden müssen
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Re: mehr Gefühl!? 18 Nov 2008 09:16 #65697

  • JES
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Moin,
aus meiner Erfahrung hat TechNix das sehr gut zusammen gefaßt.
Stell Dir vor Du liest einen Text laut vor. Wenn Du den nicht ohne Änderungen in der Stimmlage, in der Betonung und oder Lautstärke liest, schläfst Du ein (oder hör Dir mal gute und schechte Vorträgen an).
Mit der Stimme weißt Du aber von Klein an, was geht und wie. Das mußt Du auf dem Sax erst lernen um es bewust einsetzen zu können. Und da hilft nur Üben!!!

JEs
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