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THEMA: Säulchen anlöten

Säulchen anlöten 25 Mai 2010 14:06 #90935

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Am Wochenende ist es passiert, der Wind bläst ein Fenster auf und das rammt mein Barisax vom Ständer. Abgemildert wurde sein Sturz durch eins meiner Tenöre. Yeah -.-

An beiden hat sich jeweils ein Säulchen verabschiedet, zum Glück ohne sichtbare Dellen zu hinterlassen. Das Barisax geht zum Saxdoc, da trau ich mich nicht selbst ran, ist ein Vereinsinstrument und das Säulchen ist mitten in der Mechanik.

Das Tenor ist (zum Glück nur) mein Bastel-Guggen-Instrument, wenn ich die Billigkanne zur Werkstatt bringe zahle ich sicher schon fast Neupreis für die Reparatur. Abgebrochen ist das gut erreichbare Säulchen unten an der Es-Klappe. Also würd ich mich gern selbst daran versuchen. Wenns dabei verreckt hab ich nicht wirklich viel verloren.

Ich habe:
* Eine gutausgestattete Grobmotoriker-Werkstatt vom Großvater
* Einen kleinen Gasbrenner
* Eimerweise Lötzinn
* Ein paar alte Tuben Lötfett
* So eine kleine Glas-Lötlampe (die aber sicher zu schwach ist und daher keine Verwendung finden wird)
* Keine Ahnung, aber sowas von ...

Mein Vorgehen wäre:
* Benachbarte Polster in sicherheit bringen
* Säulchen und Stelle am Sax reinigen und etwas anrauen
* Lötfett drauf (weiß noch nicht wozu das gut ist, aber für irgendwas wirds ja da sein)
* Sax vorsichtig in den Schraubstock klemmen (oder auf nicht-brennbarem Untergrund platzieren)
* Säulchen mit Schraubklemme irgendwie fixieren (großes ? ob das klappt)
* Einen Ring Lötzinn drumrum legen
* Solange mit dem Gasbrenner draufhalten bis es aussieht als hätte es was gebracht.

Nun hoffe ich, dass mir einer der Profis hier sagt an welchen Stellen mein Plan scheitern wird und was ich stattdessen am besten tue :)

Gruß,
dbenzhuser

PS: Bei dem Saxophon ist schon länger die Verbindung von oberem Korpus und dem Bogen unten locker, wenn ich schon dabei bin gedenke ich auch dort ordentlich Zinn zu verlöten. Vielleicht muss ich dann den Trichter während dem Spielen nicht mehr ständig in die richtige Position drehen ...
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Säulchen anlöten 25 Mai 2010 14:38 #90937

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Hallo,

Wichtige Frage zunächst:

Ist das Säulchen denn mit dem Fußblech (meistens runde Platte) weg, oder ist die Platte noch am Korpus? (Du siehst dann eine runde Vertiefung)


Sorry, wenn ich schmunzle...im übrigen hat Deine geplante Vorgehensweise einen etwas "hufschmiedmäßigen" Touch (einen Ring Lötzinn drumlegen, etc.) :unsure:

Aber Du bist ja schlau und fragst zuerst, bevor Du etwas versaust...der richtige Weg.

Hier wirst Du sicher auch geholfen....vll. schaut ToKo bald mal rein, da hast Du dann den richtigen Mann und Oberprofi für Deine Baustelle.

Greets

Wulf / Wuffy

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Letzte Änderung: 25 Mai 2010 14:40 von Wulf.
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Säulchen anlöten 25 Mai 2010 15:03 #90938

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Wulf schrieb:
Ist das Säulchen denn mit dem Fußblech (meistens runde Platte) weg, oder ist die Platte noch am Korpus? (Du siehst dann eine runde Vertiefung)

Das Blech ist noch am Sax dran. Habe versucht ein Foto anzuhängen, aber dafür muss ich erst meine Kamera wiederfinden ... das Handy bekommt das nicht scharf hin.
Sorry, wenn ich schmunzle...im übrigen hat Deine geplante Vorgehensweise einen etwas "hufschmiedmäßigen" Touch (einen Ring Lötzinn drumlegen, etc.) :unsure:

Nun, wenn ich das Lötzinn erst dranhalte während der Brenner brutzelt tropft mir das Zeug doch sicher sonstwo hin. Daher dachte ich ich legs gleich dran und hoffe, dass es entweder ein wenig drunterkriecht, oder zumindest außen herum halbwegs abschließt. Mit dem Lötkolben ein paar Käbelchen oder Platinen zusammenlöten kann ich ... aber das bringt mir hier herzlich wenig.

Aber danke dir schon mal :)
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Säulchen anlöten 25 Mai 2010 16:05 #90939

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OK..... nächste Runde,

dann wird's etwas kritischer und die Empfehlung naht, es zusammen mit dem Bari doch gleich in die Hände eines Saxdocs zu geben.

Das Säulchen ist nämlich mit der Fußplatte ursprünglich hartverlötet, die Platte dann aber mit dem Korpus (also das ganze Element) weich gelötet. Da hört's dann eigentlich für den Laien auf.

Es geht natürlich schon, das Säulchen in die Vertiefung nur weich einzulöten, aber da mußt Du wirklich äußerst sensibel vorgehen.

Wenn Du da gleich brutalo mit dem Brenner rangehst, schwimmt Dir Säulchen samt Platte weg.

Meine Vorgehensweise (habe sowas schon ein paar Mal ergfolgreich gemacht)kann ich gerne beschreiben:

Die Platte und nähere Umgebung mit Flammenschutz-Paste (ähnliche Konsistenz wie Knetmasse) abdecken und somit gegen Hitze schützen.
Nur die Vertiefung frei lassen.

Die untere Seite am Säulchen reinigen, erhitzen und mit etwas neuem Lot nur einen dünnen Lötfilm erzeugen.

Säulchen ins Loch stellen und Klappe mit Achse montieren, damit alles genau ausgerichtet ist.

Wenn Polster oder lackierte Teile in gefähricher Nähe der Hitze, abdecken mit Alufolie, damit nicht ankockelt.

Der wichtigste Schritt ist aber immer vor jeglicher LÖterei das verutschfreie Arretieren der gesamten Baustelle.
Ich mache das mit weichem Draht, den ich in einer Doppelschlinge von der Achse um den Saxkorpus lege und unten mit einem Hölzchen unterlege damit nichts verkratzt, dann verdrille ich den Draht und bringe das Ganze mit einem kleinen Holzkeil auf Spannung.

Dann mit einer kleinen gebündelten Flamme (diese Piezo-Gasbrenner mit Feuerzeuggas, wenn Dein Brennerflamme allerdings zu groß ist wird's evtl. kritisch)nur den Bereich wo das Säulchen in der Vertiefung sitzt erhitzen.

Wenn's gut läuft fliest dann das Lot und das Säulchen senkt sich durch die Vorspannung des Drahts etwas nach unten und sitzt an seinem richtigen PLatz.

Dann auch gleich weg mit der Flamme.

Allerdings sollte die Lötstelle zukünftig nicht mehr über Gebühr belastet werden, das bricht sonst wieder weg wie nix.

Nochmals abschließende Empfehlung....weg zum Doc, soviel wird's nicht kosten.

LG

Wuffy

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Säulchen anlöten 26 Mai 2010 01:03 #90956

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Wulf schrieb:
Das Säulchen ist nämlich mit der Fußplatte ursprünglich hartverlötet, die Platte dann aber mit dem Korpus (also das ganze Element) weich gelötet. Da hört's dann eigentlich für den Laien auf.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Chinesen die das den Malaysiern zum zusammenlöten gegeben haben, von sowas keine Ahnung hatten und es umgekehrt gemacht haben. Problem gelöst.
Es geht natürlich schon, das Säulchen in die Vertiefung nur weich einzulöten
Ich kann dort keine Vertiefung ausmachen ... sollte da tatsächlich eine Art Loch in der Fußplatte sein? (kann jetzt schlecht bei anderen Säulchen nachsehen was da so drunter ist ;) ) Alles was ich sehe ist ein kleiner Rand, der soweit ich das beurteile vom Lack stehen geblieben ist.

Wie gesagt, ist eine von den 180€-inkl.-Versand-China-Tröten. Der Saxdoc hat mich letztes mal schon so böse angeschaut als ich sie ihm gebracht habe.
Die Platte und nähere Umgebung mit Flammenschutz-Paste (ähnliche Konsistenz wie Knetmasse) abdecken und somit gegen Hitze schützen.
Nur die Vertiefung frei lassen.

Die untere Seite am Säulchen reinigen, erhitzen und mit etwas neuem Lot nur einen dünnen Lötfilm erzeugen.

Säulchen ins Loch stellen und Klappe mit Achse montieren, damit alles genau ausgerichtet ist.

Wenn Polster oder lackierte Teile in gefähricher Nähe der Hitze, abdecken mit Alufolie, damit nicht ankockelt.

Der wichtigste Schritt ist aber immer vor jeglicher LÖterei das verutschfreie Arretieren der gesamten Baustelle.
Ich mache das mit weichem Draht, den ich in einer Doppelschlinge von der Achse um den Saxkorpus lege und unten mit einem Hölzchen unterlege damit nichts verkratzt, dann verdrille ich den Draht und bringe das Ganze mit einem kleinen Holzkeil auf Spannung.
Sehr schön, vielen Dank! Damit kann ich schon eine Menge anfangen ... und wenn es mich vielleicht doch zur Entscheidung bringt das nem Profi zu überlassen.
Dann mit einer kleinen gebündelten Flamme (diese Piezo-Gasbrenner mit Feuerzeuggas, wenn Dein Brennerflamme allerdings zu groß ist wird's evtl. kritisch)nur den Bereich wo das Säulchen in der Vertiefung sitzt erhitzen.
Konnte in Tokos Videos einen Blick auf seinen Brenner werfen, dagegen ist mein Teil hier halt ein Flammenwerfer (ich übertreibe, aber zumindest ist da nix mit gebündelter Flamme). Grobmotorikerwerkstatt eben. Könnte mit den Teilen die mein Großvater angehäuft hat den Eiffelturm flicken, für ein Sax war das Zeug nie gedacht.
Allerdings sollte die Lötstelle zukünftig nicht mehr über Gebühr belastet werden, das bricht sonst wieder weg wie nix.
Wenn ichs einmal hinbekommen habe ist das ja kein Problem. Klebeband und Stuhlbeinfilzpolster zum Klappen-Not-Verschließen hab ich bei Gugge-Auftritten immer dabei ...

PS: Das darf nachher ruhig so archaisch aussehen wie ich meinen Plan beschrieben habe. Auf den Lack brauche ich keine Rücksicht zu nehmen - nur bespielbar sollte es anschließend halt doch sein.
Letzte Änderung: 26 Mai 2010 01:13 von dbenzhuser.
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Säulchen anlöten 26 Mai 2010 10:18 #90962

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dbenzhuser schrieb:
Alles was ich sehe ist ein kleiner Rand, der soweit ich das beurteile vom Lack stehen geblieben ist.

Vielleicht sind die Böckchen ja "hochwertige" Gussteile :woohoo: , ich meine irgendwo muss ja schließlich gespart werden.
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Säulchen anlöten 26 Mai 2010 12:29 #90967

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Zwar ist meine echte Kamera noch nicht wieder aufgetaucht, aber ich habe der Webcam beigebracht ihren Fokus zu benutzen:

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Säulchen anlöten 26 Mai 2010 13:16 #90970

  • gordon.shumway
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@dbenzhuser

ist das nur ein führungssäulchen oder hat es viel
oder sogar sehr viel auszuhalten?

für so eine stelle benutze ich einen metallkleber.
stellen abschleifen,
metallkleber dünn (ca. 1mm dicke oder einen großen tropfen)einschmieren,
dann säulchen drauf und fixieren (kleine schraubzwinge),
heissluftgerät mit punktdüse auf 100° einstellen,
ca. 6-8 min auf die klebestelle halten, fertig.
diese kleber werden bei automotoren eingesetzt und halten wirklich was aus.
kleine tube in gutem werkzeugladen ca € 8-10,-
gibts mit unterschiedlichen metallmischungen.

lg
gordon
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Säulchen anlöten 26 Mai 2010 13:30 #90971

  • gordon.shumway
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ok, wer lesen kann, ist klar im vorteil...

Eb klappe. hat nicht so viel auszuhalten.
ich würds mal mit kleben versuchen.

sollte es wider erwarten nicht funktionieren,
kannst du danach immer noch den schweißbrenner ansetzen.

lg
gordon
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Säulchen anlöten 26 Mai 2010 14:34 #90972

  • dbenzhuser
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Hmm … das mit dem Kleben ist eine gute Idee. Insbesondere das Risiko es total zu verhunzen dürfte deutlich geringer sein. Wenngleich ich bei Kleber immer noch etwas skeptisch bin, bisher hat noch keiner so richtig gehalten was er versprach.

Bevor ich nun in den Baumarkt stiefle und mir das falsche raussuche(n lasse), kannst mir einen konkreten Kleber empfehlen?

Eine kurze Google-Suche liefert wie üblich eine überwältigende Fülle an allertollsten Produkten, jedes besser als die anderen.

Tut es ein „UHU plus endfest 300“ (2-Komponenten-Epoxidharzkleber, wärmsten empfohlen auf ciao.de von einem „ehemaligen Bezirksleiter bei der Firma Uhu“ – was ein Zufall) für 4€ oder fährt man da besser spezialisiertere Geschütze auf?
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