Hallo zusammen,

ich habe gerade mein True Tone Alto von 1926 zwecks Generalcheck bei meinem Saxdoc. Jetzt habe ich gehört, dass man die es-Triller-Klappe besser stilllegt, da sonst das d und das e zu schwergängig sind.

Kann mir das mal jemand genauer erklären, ich steh nämlich gerade ziemlich auf'm Schlauch ...

Danke sieben Millionen Mal!

Achim

Hi sacksovon,

es nicht nicht zwingend notwenig diese Klappe still zu legen.
Es ist Fakt, dass die Einstellung dieser Klappe nicht ganz einfach ist und so mancher schon daran verzweifelt ist.
Aber Dein Saxdoc wird sicher in der Lage sein, diese klappe zum decken zu bringen.
Sie muss eben gleichzeitg mit den besagten Klappen schliessen. Eigentlich kein Problem.

Viele aber stecken diese Klappe mit Hilfe z.B. eines Korkens zu.

Dieser Eb Triller wird von wenigen nicht gespielt, bzw. genutzt. Daher machen sich diejenigen keinen Kopf darüber und verbringen auch nicht die Zeit das System miteinander zum decken zu bringen. Daher wird es eben von einigen nicht genutzt und zugesteckt. Ansonsten hat das keine Bewandnis.

Von einem muss ich aber dringen abraten. Es gibt eben einige Genies :-x , die glauben sie müssten das Tonloch zu löten, etc.
Ich rate, Polster rein, zustecken und fertig, wenn man die Klappe nicht nutzen möchte.

Sollte das Instrument wieder verkauft werden, kann der nächste Besitzer selbst entscheiden, wie er das haben will.

Liebe Grüße,

ToKo

Joou, danke erstmal, ToKo. Er wird die Klappe keinesfalls zulöten, das wär ja grässlich!!! Er hat nur gemeint, dass er die Feder auf die andere Seite legen wird und die dann die Klappe zuhält. Jederzeit wieder umkehrbar, oder?

Gruß, Achim

Hi sacksovon,

genau richtig, dass mit der Feder ist eine oft genommene Version.
Ich habe übrigens auf meinem Alto Rene Guenot die Eb Klappe auch durch Feder und Kork geschlossen.
Ich nutze diese Trillervariante nicht und deshalb, zu damit .

Bei meinen Kunden lasse ich es immer offen, es sei denn, es wurde gewünscht sie zu schliessen.

Liebe Grüße und 8 millionen mal bitte :-D

ToKo

Warum eigentlich findet man immer wieder den "Tipp", die Es-Trillerklappe stillzulegen oder den Gis-Triller-Hebel abzusägen ???

Kennt Ihr nicht den Satz: "Das ideale sax hätte vintage-sound mit einer modernen Applikatur" ?

Die Applikatur der alten Hörner (vor Selmer SBA ?) läuft tatsächlich nicht so geschmeidig wie bei den modernen Instrumenten. Das merkt man deutlich bei den physiologisch schwächsten Fingern, d.h. kleiner Finger li. u. re. Hand --> da liegen genau die Hilfskonstruktionen, die man stilllegen will. Probier mal auf einem alten Horn mit normalem Griff einen Es-Triller (kl.Fi.re.Hd.) oder Gis-Triller (kl.Fi.li.Hd.) - ist tatsächlich nicht komfortabel und vor allem übertragen sich die Mechanikbewegungen bis ins Mundstück/obere Schneidezähne und stören damit den Ansatz. Jetzt spielt mal mit dem Gabel-Es bzw. dem zusätzlichen Gis-Triller-Hebel (liegt zw.f- und e-Klappe re.Hd.). Das geht butterweich, am Mundstück spürst du nichts, Klassik-Spieler freuen sich über einen ungestörten Ansatz.
Die zusätzliche Es-Klappe stört die Gesamt-Intonation des Instrumentes nicht. Da sie nur als Trillerklappe gedacht ist, machen auch leichte Abweichungen in der Intonation gegenüber dem "langen" Es nichts. Die Klappe dicht zu kriegen sollte eigentlich nicht mehr Probleme bereiten als bei den anderen geschlossenen Klappen oder ? (s.TOKO)

mein FAZIT: bei den neuen Hörnern sind diese Hilfskonstruktionen überflüssig, bei den alten sind sie dazu da, konstruktionsbedingte Schwächen zu umschiffen, die alten Instrumentenbauer wussten sehr wohl, warum sie sich da zusätzliche Arbeit machten!

-bspw. auch bei der Anordnung der Becherklappen für B (dt. H) und Bb auf verschiedenen Seiten:
die beiden größten (=größte Masse) Klappen mit gr. Klappenaufgang (=langer Weg) übertragen beim Bb zusammen einen hohen Impuls auf den Korpus, liegen sie auf verschiedenen Seiten kompensiert sich das gegenseitig, der Ansatz bleibt ungestört. - Gus Buescher & Co hatten's wirklich drauf !

Nachsatz (nicht ganz ernst gemeint): Puristen sagen, die Selmer Mark VI ohne diese neumodische Hoch-Fis-Klappe intonieren besser, und doch hat sie (die fis-Klappe) eigentlich jedes neue Horn serienmäßig (und die Hersteller schreiben sie als besonderes Feature in die Prospekte; "ohne Hoch-Fis" gibts bei den Spitzenmodellen auf Kundenwunsch gegen Aufpreis) . . .

Gruss
Thomas

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<em>editiert von: TBsax, 28.03.2006, 13:35 Uhr</em><!-- end editby -->