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THEMA: Petition zur Künstlersozialkasse

Petition zur Künstlersozialkasse 01 Aug 2013 18:23 #113324

  • DMSax
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Hallo Saxhornett,

aufrichtigen Dank für diesen Artikel, der versucht, ausgleichend zu wirken.
Genau so eine Reaktion hätte ich mir von Moderatoren/Verantwortlichen gewünscht...
Ich hatte bereits auf Seite 1 dieses Threads gepostet:
"...Im Interesse dieses Thema bitte ich Sie, dem Anliegen dieses Threads vor Ihren Ansichten und Postings den Vortritt zu lassen...Das Thema ist nicht ´was sind meine wie auch immer gearteten (Nicht)Erfahrungen mit der KSK´ oder ähnliches, das Thema ist ganz klar beschrieben..."

Dies wird mir von Smatjes als von mir erteiltes Redeverbot ausgelegt...was ich hiermit ausdrücklich zurückweise.

Unabhängig davon bin ich aber nicht so optimistisch wie Saxhornett:
es gab - mehr oder weniger zwischen den Zeilen - aus offensichtlicher Unkenntnis doch jede Menge Ressentiments bzw. Vorurteile, ich zähle mal einige auf, und die sicher auch zu Missverständnissen geführt haben:

- der Bäckermeister, der 12 Stunden arbeitet und dem keine KSK-vergleichbare
Institution zur Seite steht... hier sind gleich zwei Sachen drin, nämlich dass andere Selbstständige offensichtlich soviel arbeiten, wie es ein "Künstler" wohl nicht tun würde (wieso würde man sonst die Arbeitszeit beim anderen erwähnen?) und dass sie es im Gegensatz zum Künstler auf eigenes Risiko tun.
- es wurde behauptet,dass Künstler so "genial" seien, dass für sie extra eine KSK geführt wird
- es wurde gesagt,dass die KSK "elitär" wirke
- es wurde kaum/erst spät zur Kenntnis genommen, dass KSK-Abgaben Sozialversicherungsbeiträge sind!
- es wurde behauptet, dass die KSK "Abzocke" betreibe
- es wurde behauptet,dass Künstler selbst dann versichert seien, wenn Sie Ihre eigenen Pflichtbeiträge nicht zahlten!!!
- es wurde nicht einmal positiv von der "Gegenseite" angemerkt, dass es die KSK als Einrichtung überhaupt gibt.

usw., usw.,

Einiges hat Saxhornett ja auch noch an "Missverständnissen" klären können.
Ich hoffe, dass einige wenigstens ein Hauch von Schamgefühl angesichts mancher Äusserung zu diesem Thema hier entwickeln...

Für meinen Teil muss ich sagen, dass ich ernsthaft - angesichts eines solchen Klimas, wie es in diesem Thread zutage kam - mir ernsthaft Gedanken mache, wie und ob ich hier noch posten kann. Denn ich hätte nicht gedacht, dass in einem Forum, das sich mit einem Aspekt von "Kunst" beschäftigt, die Belange der professionellen Künstler in dieser Form relativiert werden.

Gruss David
Letzte Änderung: 01 Aug 2013 18:24 von DMSax.
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Petition zur Künstlersozialkasse 01 Aug 2013 20:16 #113326

  • AfterEight
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Auch ich hatte gehofft, dass nach saxhornets Beitrag, den ich für sehr konstruktiv und objektiv halte, dieser thread nun ruhen könnte.
Jetzt kommt David wieder mit Unterstellungen, die - sofern sie Aussagen von mir betreffen - völlig haltlos und aus der Luft gegriffen sind.
Z.B. Das Beispiel mit dem Bäckermeister. Ich zitiere mich selbst aus post#113373:

„In meinem Post #113262 habe ich gefragt, weshalb es keine Grundsicherung für ALLE Selbständigen gibt. Wenn ich nur hier in meinem beschaulichen Kurort sehe, welche Einzelhandelsgeschäfte in den letzten Jahren verschwunden sind, tränen mir die Augen.

Was ist mit dem Bäckermeister, der täglich 12 Stunden geschuftet hat und jetzt vor dem Nichts steht?“

Wie kommst Du darauf, mir zu unterstellen, dass ich den Künstler für faul halte und dass ich denke, dass der selbstständige Künstler nicht auf eigenes Risiko arbeitet?

Du schreibst: „hier sind gleich zwei Sachen drin, nämlich dass andere Selbstständige offensichtlich soviel arbeiten, wie es ein "Künstler" wohl nicht tun würde (wieso würde man sonst die Arbeitszeit beim anderen erwähnen?) und dass sie es im Gegensatz zum Künstler auf eigenes Risiko tun.“

Völlig absurd!

Mit den anderen Aussagen, die die Worte „genial“, „elitär“ „Abzocke“ enthalten, meinst Du glücklicherweise nicht mich, da ich diese Begriffe in diesem thread nicht verwendet habe.

Und dass ich ein Schamgefühl entwickeln soll, weil ich der möglicherweise irrigen Ansicht bin (war?), dass der Künstler auch dann Krankenversicherungsschutz genießt, wenn es seine Beiträge nicht bezahlt, sehe ich auch nicht ein. Da sollte sich lieber die KSK schämen, wenn sie auf ihrer eigenen Homepage Aussagen macht wie:

„Mit der Künstlersozialversicherung sind seit 1983 die selbständigen Künstler und Publizisten in den Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung einbezogen worden.“

Ist er nun in der gesetzlichen Sozialversicherung oder nicht?

Hierzu Folgendes von einer Fachanwältin: „Der weitaus größte Teil der Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung sind die Pflichtversicherten. Hierzu gehören Arbeitnehmer, Auszubildende, Praktikanten, Rentner, Studenten, sog. ehemalige Nichtversicherte mit Bezug zur GKV, selbstständige Landwirte und Künstler, bestimmte behinderte Menschen und Bezieher von Arbeitslosengeld, Arbeitslosengeld II oder Unterhaltsgeld, Übergangsgeld oder bestimmter anderer Entgeltersatzleistungen.

Alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung können ihre Mitgliedschaft nach dem Ende der Versicherungspflicht grundsätzlich freiwillig fortsetzen. Die freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung kommt grundsätzlich nur durch eine Beitrittserklärung des Mitglieds zustande. Sie endet durch den Eintritt einer Versicherungspflicht, durch Tod oder durch Kündigung; ein Zahlungsverzug führt seit 01.04.2007 nicht mehr zur Beendigung der freiwilligen Mitgliedschaft. Für den Beitritt gilt eine gesetzliche Ausschlussfrist von drei Monaten.

Die gesetzliche Krankenversicherung endet, wenn keine Versicherungspflicht mehr besteht oder die Voraussetzungen für eine Familienversicherung weggefallen sind. Eine anderweitige Möglichkeit der Beendigung der Pflichtmitgliedschaft besteht nicht. Insbesondere ist die gesetzliche Krankenkasse nicht berechtigt, wegen etwaiger Obliegenheitsverletzungen, das Krankenversicherungsverhältnis zu beenden.

Was stimmt nun?

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd
Letzte Änderung: 01 Aug 2013 20:19 von AfterEight.
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Petition zur Künstlersozialkasse 01 Aug 2013 21:22 #113329

  • grosskopf
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Also ich kenne das nun von einem Kollegen so: er konnte seine KSK-Beiträge nicht mehr zahlen. Sein Versicherungsschutz ruhte dann, sodass eben z.B. die Kosten für einen Arztbesuch nicht mehr von der KV übernommen wurden und er einen Arztbesuch hätte selbst zahlen müssen. Er hatte Glück und wurde in dieser Zeit nicht krank. Als dann die Zahlungsrückstände ausgeglichen waren, bestand der Versicherungschutz, wie zuvor weiter.

Wahrscheinlich liegt hier das Missverständnis vor, dass man nicht aus der Krankenkasse fliegt, also zwar Mitglied ist, aber die entsprechenden Kosten nicht mehr übernommen werden. Korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege. Die Paragraphen habe ich nicht studiert, kenne das nur aus der Praxis bzw weiß es aus Erfahrung (anderer).

Ich denke mal, wir sind uns einig, dass so ziemlich alle Selbständigen nicht mit 4 Stunden Arbeit am Tag über die Runden kommen. Ich kann David insofern verstehen -auch wenn du, Bernd das so nicht geschrieben hast- als dass Du Dich als Musiker (meine Erfahrung...schon wieder ;-) ) öfter rechtfertigen musst für alles, sobald du in irgendeiner Weise Geld verlangst für Deine Arbeit, denn es ist ja keine Arbeit. So nach dem Motto: Wofür willste Geld? Musik machen macht doch Spaß! Da bin auch ich manchmal etwas dünnhäutig...je nach Wetterlage.

Du arbeitest zwar Tag & Nacht, machst auch Vieles, was nix mit Deiner eigentlichen Arbeit zu tun hat (wie alle anderen Selbständigen auch) und musst dir dann halt diese blöden Sprüche reinziehen.
Dann geht's weiter, dass an der GEMA gerüttelt wird, dass es Gagen praktisch nicht mehr gibt und nun auch noch der KSK die Abschaffung drohen soll (zwar nicht in der aktuellen Petition, aber das Thema liegt immer in der Luft) Wenn dann mal Honorare oder Gagen fällig werden, rennst Du Deiner Kohle hinterher (da sind wir Musiker leider nicht die einzigen)

Aber auch wenn's so klingt, ich liebe meinen Job und mache auch in meinem nächsten Leben nichts anderes....evtl. mache ich das Eine oder Andere anders.

So und nun genieße ich noch eine laue Sommernacht auf meinem Balkon!
Viele Grüße,
Andy
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Petition zur Künstlersozialkasse 02 Aug 2013 09:52 #113336

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Moin!

Gelegentlich wird das Schwert der großen Gleichmacherei gezogen, was aber leider den eh knappen und knapper werdenden öffentlichen Mitteln für Kunst und Kultur sehr abträglich ist. :(

Jeder der in der KSK ist, und z.B. 6 Stunden auf einer Vernissage spielt gibt das an, und der Veranstalter hat dann ca. 5 % Sozialkosten an die KSK abzuführen, also ähnlich einem Arbeitgeberanteil nur weitaus geringer.

Dieses gleich zu machen, ähnlich dem Selbstständigen, bedeutet was?

Schon seit frühesten Tagen genossen Künstler und Musiker in Sippschaften wie auch bei Fürsten, Königen etc. eine besondere Stellung, es ist die Stellung des *Kulturellen Gesellschaftsauftrages* !

Wer also meint man müsse die Künstler einbinden bei den `Versorger u. Beschaffungsbeteiligten`, also ein wirtschaftlicher Punkt der einfachen Selbstständigkeit, muss es sich gefallen lassen, das dies kein guter Grund und besonders abträglich ist, um die besondere Stellung der Künstler und Musiker noch einmal zu schwächen.

Die Lage ist so fatal, das einige Musiker diese vorgeschlagene volle Selbstständigkeit schon angenommen haben, und überhaupt nicht in der KSK sind, um einen scheinbaren Wettbewerbsvorteil zu erringen.

Das sie bei selbst getragener Sozialabgabenlast, dem Veranstalter vom „Arbeitgeberanteil“ entbinden, ist in Wirklichkeit ein verpuffender Wettbewerbsvorteil, welcher viele schon an den Rand von Hartz IV gebracht hat, oder z.B. einige ältere Filmschauspielerinnen (Berlin, München) die als `Freie` auf Rentenvorsorge verzichtet haben und nun Hartz IV beziehen.

Ich möchte den *Kulturellen Gesellschaftsauftrag* stärken, auch die besondere Stellung der Künstler und Musiker, und deshalb habe ich die Petition unterzeichnet!

LG HWP
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Petition zur Künstlersozialkasse 02 Aug 2013 10:55 #113338

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Dieses gleich zu machen, ähnlich dem Selbstständigen, bedeutet was?
Ich zahle die Künstler diese 5% direkt, indem das Honorar entsprechend höher ist
der Künstler leitet meinen Arbeitnehmeranteil zusammen mit seinem Arbeitnehmeranteil an die KSK weiter, der Staat legt seine 25% drauf

- ich muss nichtmal wissen, dass es die KSK überhaupt gibt
- die KSK muss mir nicht hinterherrennen, wenn ich nicht zahle
- wenn der Künstler seine Sozialversicherung nicht über die KSK regeln will oder kann, dann kriegt er meinen Arbeitgeberanteil trotzdem

Ich seh hier echt nicht, was das Problem sein soll?
Ich zahle das gleiche, die KSK kriegt das gleiche. Es fallen lediglich irgendwelche Verwaltungsvorgänge weg.
Remember Joe Cocker
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Petition zur Künstlersozialkasse 02 Aug 2013 13:39 #113339

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Moin!

Bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen…zitieren!

Ich meine den `normalen` Selbstständigen, der alles selber zahlt!

Versuche das in die Richtung zu drücken, sind offensichtlich!

Verbesserungsdinge, och die kann es immer geben, nur nicht die AUFGABE
der besonderen Stellung gegenüber den übrigen Selbstständigen!

Ich habe keine Lust Kultur zu genießen, die sich nach dem rigorosen Markt ausrichtet!

@rbur

Ja, aber extra Thread, sonst wird alles Mögliche vermischt. :S

Und, Versicherungsgesetzgebung KSVG bitte lesen, bevor ihr dann in einem Extra Thread weitere Vorschläge macht!

LG HWP
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