Ich hab sehr lange nur Kunstoffblätter gespielt, bin aber seit einiger Zeit wieder auf Holz umgestiegen, garnicht mal so sehr wegen des Tons, sondern vor allem wegen der besseren Verträglichkeit wegen. Die Fibracell Blätter sind wunderbar unproblematisch, sie klinhgen immer gleich egal obs feucht oder trocken, warm oder kalt ist, aber ich ruinier mir mit den Dingen meine Unterlippe. Sie sind so scharfkantig und hart, das geht mir auf die Lippen, mittlerweile hasse ich die Dinger. :-o
Ich spiel zur Zeit am liebsten die Rico Jazz Select 3S. In 2 Wochen hab ich einen Gig, die Band spielt 12 Stücke wobei ich bei 8 Stücken mittröte. Zwischendurch gibt es immer mal Pausen (bis zu 10 Minuten), und davor habe ich Schiss. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Holzblätter, wenn sie nicht in einem Stück gespielt werden, plötzlich nach einer längeren Pause die erste halbe Minute ziemlich zickig sind, vor allem bei den tiefen Tönen. Lange Rede kurzer Sinn, jetzt meine Frage, wie kann ich ein Holzblatt in den Pausen spielbereit halten, so daß diese Anlaufphase wegfällt. Gibts da Tricks? :-\

moin

ich stelle in so einem Fall das Mundstück mit S-Bogen vorsichtig kopfüber für 1-2 Minuten in ein Glas Wasser
(geht vielleicht auch mit Gin) O0

Grüße
Christoph

Ich mache das Gleiche - allerdings ohne aufgesteckten S-Bogen, also nur das Mundstück mit aufgespanntem Blatt.
Alternativ kann man in den Pausen auch tonlos auf Mundstück spielen, d. h. nur Atem durchleiten. Aber ich sehe immer wieder Profis, die sich ihr Sax mit aufgestecktem Mundstück einfach schnappen und dann losspielen, als sei nichts gewesen. Offenbar haben die keine Probleme mit trockenen Blättern. Würde mich mal interessieren, wie die das machen ...

Hallo zusammen,

ich spiele in der Band Tenor-/Alt-/Sopransax und Klarinette. Klar, manchmal steht eine Kanne für eine lange Zeit unbenutzt auf der Bühne. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn ich die Blätter zwischendurch immer mal wieder kurz mit Speichel etwas " bei Laune" halte.

Wichtig finde ich, dass danach die Mundstückkappe aufgesetzt wird, das hält die Feuchtigkeit im Blatt. Erst ganz kurz vor dem Einsatz nehm ich das Instrument in die Hand und blase bei geschlossenen Klappen ohne Ton zu geben nur Luft rein. Damit kommt zusätzlich Feuchtigkeit an das Blatt und das Instrument bekommt die richtige Betriebstemperatur.

Klappt seit langen Jahren sehr gut bei mir.

Liebe Grüße,

Josef

ein glas wasser in der nähe ist nicht schlecht, einen schluck trinken und das mundstück anspülen - übungssache, is ja nur wasser und wer was anderes "trinkt" - seine sache.
ansonsten alle klappen zu und durchhauchen (hatten wir ja schon). .mit der lippe das blatt etwas anheben und "massieren".
falls es zu viel ist habe ich gute erfahrungen gemacht, dass man einen kleinen notizztettel (grundausstattung . auch zum klappen putzen) dabei hat und ihn hinter dem blatt einmal durchzieht.
wenn man sehr aufgeregt ist und ein solo ansteht -hm tja, zu adolf sax beten!

gruss

intune

von FL gibt es es eine Kappe, in die man vorne ein kleines Schwämmchen mit platzieren kann...
guckst du hier...http://www.francois-louis.com/smart.html
mit etwas Geschick kann man das sich aber auch leicht aus einer Plastikkappe selbst bauen, als dünnen und relativ feinporigen Schwamm empfehle ich ich einen "Lötschwamm" aus dem Elektronikzubehör dazu.

Die Rigotti Queens funzen übrigens fast trocken auch sehr pächtig, die verwende ich beim Altsax live ausschließlich. Da hab ich gerade mal 3 Stücke in 2,5h....eingespielt, dann jeweils nur kurz angeleckt...funktioniert...

Gruß
rupi

moin,

die Smart Cap von FL ist genau das richtige für dein Problem.

Es gibt aber auch Reeds, die die von dir angesprochenen und sicher bei jedem Saxer bekannte Zicken erst gar nicht haben.

z.B. AW-Reeds. Ich habs selbst nicht glauben wollen, aber es ist tatsächlich so. Die Dinger brauchst du noch nicht einmal zuhause einzuspielen. Nagelneues Blatt aus dem Etui, aufgespannt und los gehts.

Die Reeds gehen ab wie Schmidts-Katze, quitschen nicht, haben einen hohe Konstanz und bleiben auch nach längerem Spiel stabil.

Ich habe mich auch vor ca. 2 Jahren für Kunststoffreeds entschieden (legere), aber seit dem ich AW kenne, spiele ich auch sehr gerne wieder Holz.

da ist ja einiges zusammengekommen, danke allen für die Anregungen.

Am besten gefällt mir das mit einer geeignete Kappe (der geringste Aufwand), mal sehen.

Die AW Blätter spiel ich auch des öfteren. Die sind gut, aber leider nicht so obertonreich.

Die Plasticover hat komischerweise keiner erwähnt, scheinen nicht so beliebt zu sein.

Hi,

zehn Minuten Pause sollten eigentlich bei einem gut warmgespielten (warmgespielt = feucht) Blatt kein Thema sein. Wenn es sehr warm ist und die Luft sehr trocken (beispielsweise bei sehr intensivem Bühnenlicht in geringer Höhe), kann man das Blatt immer wieder einmal mit der Zunge anfeuchten. Ist einfach die praktikabelste Lösung. Thema Plasticover: Ich habe die Dinger jahrelang professionell bei Gigs gespielt. Machen deutlich weniger Ärger als beispielsweise Vandoren, Esser Solo oder früher Selmer Omega. Abgesehen davon mag ich den Klang. Aber auch die wellen sich, wenn sie austrocknen. Nur weniger eben.

Hi Bluemike,
wie sind deine Erfahrungen mit Plasticover bezüglich Härte, zB verglichen mit Vandoren Blättern, und mit Haltbarkeit der Blätter?. :-\