Habe mir 1999 in Shagnhai auch eine Chinatröte gekauft. War in 5 Musikläden (lagen zum Glück alle nebeneinander in der gleichen Straße) habe dort so ziemlich alles angespielt was es gab an Alto und Tenören. Die Tenorsaxophone waren alle nicht zu gebrauchen, die Mechanik viel zu schlapperig und weich, Klappen haben nicht gedeckt etc. Von den Altos war eines ganz brauchbar, Gute Verarbeitung, stabile Mechanik, gute stabile Messingqualität, Intonation annehmbar. Das habe ich dann für umgerechnet 480 DM gekauft.
Wenn man allerdingt bedenkt, das die Chinesen doch sehr schnell dazulernen kann ich mir schon vorstellen, dass dort unter Anleitung eines guten Saxfachmanns durchaus vernünftige Instrumente gebaut werden können....Ist halt die Frage, wie die heissen, wie gut der Vertrieb ist und wie gut die Instrumente hier nochmals eingestellt werden.

Ein JBO - Kollege hat sich ein Karl Glaser Tenor schenken lassen. ( 200,-¤) Ich war überrascht über den Sound, der mit dem beiliegendem Mundstück erreicht wird. Die Rollen der Wippen gingen nach 2 Wochen kaputt. Die hat er für 5 ¤ austauschen lassen. Seit vielen Wochen ist es jetzt in Ordnung. Er ist ein stolzer Saxophonbesitzer von 14 Jahren . Das wäre bei höherem Geldeinsatz nicht möglich gewesen.

Gruß Peter

Hallo,

bisher spielte ich ein Tenor von Keilwerth und ein Sopran von Yanagisawa. Dieses Jahr habe ich mir ein Alt-Sax beim Chinesen gekauft. Bezeichung ist Schuhmann. Der selbe Laden verkauft z.B. auch in Ebay die Eastman-Teile. Alle Instrumende für wenig Geld. Die Qual der Wahl dauert da schon was länger. Denn jedes ist anders verarbeitet und klingen unterschiedlich, ebenso in der Ansprache. Mit der Verarbeitung hapert es. Bie diesen Modellen muß man schon viel ausprobieren, bis man das Richtige gefunden hat. So, bin ich mit der Qualität und dem Klang von dem China-Alt ganz zufrieden. Wer allerdings nicht aufpaßt, erhält eins, bei dem so manche Klappe nicht ganz schließt. Ich habe dort alle ausprobiert, von Sopran bis Bariton. Alle Sorten besitzen einen warmen Klang. Intonation ist auch ok. Überrascht war ich vom Sopran und vorallem vom Bariton, welches ich mir dort noch holen werde. Aber wie schon erwähnt, man muß die Dinger erst genau ausprobieren. Hat man es gefunden, dann kann man sehr zufrieden sein damit. Das Alt gab es für 490.- spricht auf alle Töne sehr gut an. Zeit zum testen, sollte man aber mitbringen.
Hoffe, ich konnte hiermit etwas helfen.

Gruß Micha

Ich kann dazu folgendes beitragen, hier hat Klaus Dapper mal eines dieser Teile getestet.
Das Resumee liest sich nicht so schlecht.
www.saxophon-service.de/online/da030902.html
Auch bei einem Instrument wie das Selmer (Paris) „Reference 1954“ kann man durchaus Kritikpunkte finden.
Wenn ich dann den Preis des Chinesischen Instruments sehe und den mit einem Superteuren
anderen vergleiche frage ich mich ob ein 10 mal höherer Preis tatsächlich gerechtfertigt ist.
Ich zum Bleistift fahre eine Japanische Reisschüssel einen Subaru Forester. Ich hatte noch nie Probleme mit diesen Autos.
Einen Wagen fuhr ich 346000 km. Keinerlei Mucken nicht eine Rückrufaktion, keine Panne,Tüv/AU innerhalb 10 Min. erledigt.
Andere fahren Mercedes für 20 Tsd ¤ mehr, haben 3-4 Rückrufaktionen pro Jahr und Pannen und Elektronikfehler en Masse, aber dafür fahren sie Mercedes.

Ich glaube es ist eine Art Glaubenskrieg ohne rationale Argumentation. Vielmehr scheint es eine Art Fetisch zu sein oder sagen wir mal etwas abgeschwächt die alte Jäger und Sammler Mentalität.
Ein wirklich guter Musiker wird auch den billigen Instrumenten herrliche Stücke entlocken können
ohne dafür 3500 ¤ ohne Mundstück hingelegt zu haben.
Ich sehe das an meinem Amati Lignatone Classic.
Ich bemühe mich redlich und quäle mich zum Teil, mein Lehrer entlockt dem Instrument die gleichen Töne problemlos und wunderschön.
Sowas ist mein Ansporn-nämlich aus einem Billiginstrument was zu machen, denn ich höre wie am eben geschilderten Beispiel deutlich, dass es nicht am Instrument sondern am Typ dahinter liegt.

DonBue

DonBue schrieb:
Ja, das ist es. wirklich. Es wurde nämlich von Menschen gebaut, die nicht nur 30 U.S Dollar im Monat verdienen wie in China, von Menschen, die vernünftig sozial abgesichert sind und nicht, wenn sie krank werden "in die Hand der Familie" zurückgegeben werden. Von Menschen, die eine vernünftige Altersversorgung haben, die ihnen ein menschenwürdiges altwerden ermöglicht. Schau Dir das mal in China an. Bei alten Menschen, die keine Familie mehr im Hintergrund haben, die ihnen hilft. Sieht nich sehr Lustig aus.

Diese Instrumente werden unter Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen produziert und nicht in sinem Staat, in dem regelmässig die Wasserversorgung von Grosstädten abgestellt werden muss, weil der Fluss, aus dem das Trinkwasser entnommen wird wiedermal mehr Gift als Wasser führt.

Lege mal so ne China -Tröte neben ein Selmer SA 80 Serie II. Habe das letztens mit SanDO's Expression gemacht und mit ner China - Tröte, die ein Bekannter von mir vertreibt. Da kansste Teile von in das Selmer einbauen--- passt! Eine (fast) exakte Kopie. Das heisst, die Entwicklungskosten, Die Kosten für Prototypen und Versuchsmodelle, Vorserien für Versuche, Testmodelle für das Tonlochnetz u.s.w. für diese China - Tröte sind bei Selmer angefallen. Bei einer Kopie brauche ich das alles nicht zu machen. Motto: man nehme ein erprobtes, international anerkanntes Qualitäts - Sax.......

Wir waren einmal weltweit führend z.B. in der Unterhaltungselektronik. Und in der optischen Industrie. Heute wird so was in Deutschland nicht mehr produziert. Und wo die dazugehörigen Arbeitsplätze sind kannst Du monatlich in der Arbeitslosenstatistik nachlesen.

Das Dumme ist, die Entscheidung, dass diese Arbeitsplätze vernichtet werden, treffen wir, die Verbraucher. Mit unserer Entscheidung für solche Produkte.

Uff, jetzt is es mit mir durchgegangen....
wollte Dich nicht persönlich angreifen.

Viel Spass mit euren China - Tröten.....


SlowJoe

slowjoe schrieb:
ich habe das auch nicht persönlich gesehen-hoffe du auch nicht!
wir sind erwachsene menschen die auch mal meinungsverschiedenheiten haben können
ohne sich angegriffen zu fühlen aber deine sachargumente wiegen nicht sonderlich schwer.

DonBue

nee, nehm ich auch nich persönlich, aber schau mal, wenn ein Instrument in Deutschland oder Frankreich zum Chinesen - Preis produziert werden soll, müssen hier Chinesen - Verhältnisse herrschen. Das ist (zum Glück!!!!!!!!!) heute noch nicht der Fall. Ein Arbeiter hier, in Frankreich und auch in den U.S.A. kostet nun mal fast hundert mal mehr im Monat als einer in China. Das ist nicht aufzufangen und muss sich im Preis niederschlagen.
Und wenn der nur 10 mal so hoch ist.....
Ist dann doch sein Geld wert, oder?
Meiner Meinung nach jedenfalls.....

:-D

SlowJoe

@slowjoe
Ich bin deiner Meinung.

Aber mal zurück zum Thema. Die China Saxophone mögen vielleicht eine Kopie der Selmer Saxe sein, dass haben auch schon andere Hersteller gemacht (yana z.B.). Was mich interessiert ist die Qualität die dahintersteckt. Kann man an ihnen auch mal eine Klappe biegen ohne das gleich alles auseinander geht. Würde ein Sax-Doc überhaupt so ein Teil versuchen zu reparieren? Oder ist es sowieso nur ein Wegwerfartikel? Dann fehlt nur noch der grüne Punkt, und ab zum Sondermüll!
NEIN DANKE! Das muß ich nicht noch unterstützen!

slowjoe schrieb:
Mal eine Nachfrage, etwas aus dem Zusammenhang gerissen: bezieht sich das jetzt auf die ungenannte China-Troete, das Expression oder auf beide? Wie wuedest du die beiden im Vergleich zueinander einschatzen, sowohl technisch als auch ethisch?


Gruss, Bernd

gut der anfangs etwas bissige ton hat sich gelegt-prima

ich wollte eigentlich nur darauf hinaus das man wirklich keine verallgemeinerungen machen sollte.
das die lebensbedingungen in china sicherlich anders sind als bei uns ist irgendwo jedem klar.
das sie in frankreich auch nicht doll sind ist seit den unruhen ebenfalls jedem klar
ob man die amis unterstützen will lass ich mal dahingestellt.rassenproblme haben die ebenfalls genug und mit der demokratie nehmen sie es auch nicht so genau.


fakt ist: reichtümer verdienen wir alle nicht-oder?
ich bin ein kleiner beamter mit haus zum abbezahlen und familie. ich für meinen teil denke
das auch günstige artikel gut sein können.
gerade die letzten jahre haben gezeigt dass die grossen markennamen in deutschland alle herbe einbussen am image hinnehmen mussten.
vor 20 jahren waren es verpönt im aldi einzukaufen
das taten nur die asseln.
und nun? die schlangen vorm aldi sind enorm wenns was abzustauben gilt. aldi ist längst salonfähig geworden.
ob medion eine rein deutsche produktion ist vage ich mal zu bezweifeln.
was ist wenn aldi nächste woche saxophone anbietet, die auch noch gut sind?

ich denke wenn jemand wie klaus dapper ein modell [size=small](jetzt hätte ich bald model geschrieben-freud lässt grüssen)[/size]testet
und zum resumee kommt das so ein teil nicht schlecht ist dann vertraue ich dem erstmal.
wenn ich später aus jedwelchen gründen was anderes nehme so ist das okay.

gruss donbue