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THEMA: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus

Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 10:20 #46682

  • JES
  • JESs Avatar
@Nick,
das ist Quatsch. Letztlich lebst Du auch damit und davon. Schau Dich beim nächsten Einkauf, egal was, mal genauer um.
Und was macht Dein Brötchengeber??
JEs
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 10:30 #46683

  • saxtune
  • saxtunes Avatar
hi knatterton,

ich unterschreibe deinen beitrag zu 100%.
wenn man aber in korea per satelit eine zeitung mitlesen kann, die gerade von einem frankfurter auf dem marktplatz aufeschlagen wurde, da stellt sich nur noch die frage quo vadis.

wieviele artikel haben mehr kilometer unterm arsch(man verzeihe mir) wie du und ich zusammen in urlaub "erfahren" hast.

ich glaube da spielt uns die alte handarbeit noch einen streich. aber meine vintage hörner finden keinen vergleich.

ich hör mir jetzt bach goes to town von benny goodmann an, auf französich clarinet (auch wenn ich deutsch spiele) und zum schluss sing sing sing.

one tone

intune
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 10:34 #46685

  • chrisdos
  • chrisdoss Avatar
Naja, bei Saxophonen regen wir uns auf. Wie sieht es denn bei anderen Dingen des täglichen /Luxus-)lebens aus?
Der DVD-Player für 50€ bei einem Lebensmitteldiscounter ist sicher auch nicht in Europa gebaut, der sooo günstige Akkuschrauber vom Baumamrkt sicher auch nicht usw..
Und mal ehrlich: mir ist letzte Woche der Leuchtstab meines Baustrahler durchgebrannt. Ich also los einen Neuen besorgen. Und was ist: vom Markenhersteller kostet so was 6,99€, nur für 4,99€ bekommen ich einen komplett neuen Baustrahler MIT Leuchtstab. So viel Patriotismus bringe ich dann doch nicht auf, ehrlich.

JEs

Hi JEs,

für mich ist das keine Frage von Patriotismus. Die Themen sind Arbeitsbedingungen, Ökologie und Menschenrechte in China. Wenn du so willst, klebt an solcher Billigware Blut, Gift und Unterdrückung.
Ich hätte es auch dezenter formulieren können, spielt aber keine Rolle. Jeder geht bei sowas sofort in Abwehrhaltung, weil man ihm die Freude am Schnäppchen nimmt und ein schlechtes Gewissen macht.
Natürlich muss das jeder für sich entscheiden, aber jede Entscheidung braucht eine Basis.

Liebe Grüße

Chris
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 10:55 #46689

  • JES
  • JESs Avatar
Nick,
in gewisser Weise stimme ich Dir zu Deiner Haltung zu. Nur ist das weltfremd.
Unsere Gesellschaft wird gerade konditioniert, daß Qualität gleichbedeutend mit niedrigem Preis ist. Ich erinnere mal an "Geiz ist geil" etc.. Nun sind die Verhältnisse in China sicher nicht representativ für den Rest der Welt außerhalb Deutschlands. Selbst innerhalb Chinas gibt es gute und schlechte Arbeitsbedingungen, je nachdem ob der Laden einer chinesischen oder ausländischen Firma gehört. Mein Arbeitgeber ist auch in China und wendet dort die gleichen Standards an wie hier, nur zahlt er nicht den gleichen Lohn.
Ich fürchte nur China wird in absehbarer Zeit einen sehr hohen Preis dafür zahlen was da gerade abgeht. Umweltschutz ist komplett unbekannt, zumindest in chinesichen Betrieben. D.h. aber, daß sich die Chinesen gerade ihren Lebensraum vergiften.
Gleiches scheint auch im Bergbau in China zu passieren, nach den Unfallzahlen und Todesopfern zu urteilen.
Nur haben die Chinesen dazu auch eine ziemliche Scheißegalhaltung. In der chinesichen Mentalität zählt der einzelne nichts, sollange es dem Volk gut geht. Und bei 1.3 Milliarden Chinesen kommt es auf einen einzelnen nicht an (bitte nicht als meine persönliche Meinung verstehen!). Das chinesiche Volk möchte aber gerne unseren Lebensstandard erreichen, egal wie, und auch möglichst schnell. Und wir "helfen" ihnen dabei durch unsere Einstellung, möglichst billig zu kaufen. Und wenn ich ehrlich bin tue ich das auch. Uns hat der Staat besch.. mit der Einführung des Euro. Die Preise sind schön 1:1 umgerechnet worden, also was früher 1DM geksotet hat, kostet eben jetzt 1€ oder mehr. Leider sieht meine Lohntüte anders aus und die Halsabschneider in Berlin, die nicht mit Geld umgehen können, tragen durch entsprechende Steuerlasten dazu bei, daß es mit meiner Kaufkraft nicht sooo rosig aussieht. Ich denke, anderen geht es ähnlich.
Nur hat dann ein Musikinteressierte die Wahl, sich entweder ein Instrument aus China zu kaufen und seiner Leidenschaft für das Musizieren nachzugehen oder es zu lassen, weil er sich kein Inderbinen leisten kann.
JEs
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Reeds-Shop

Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 10:57 #46690

  • Knatterton
  • Knattertons Avatar
Hallo Nick, du sprichst da etwas ganz wichtiges an. Du schreibst "Letztlich lebst du auch damit und davon", das stimmt in der Form, dass man damit leben muss, weil es so allgegenwärtig ist. Du hast recht, es gibt kaum noch Geschäfte, die Ware über Herkunft oder Qualität verkaufen, der Preis ist heutzutage das ausschlaggebende Argument, leider. Aber, und das ist für mich ganz wichtig, ich muss diesen Trend nicht mitmachen. Ich habe lieber wenig, dafür aber viel Freude daran und kein schlechtes Gewissen. Ich denke auch, was ebenfalls etwas unmodern erscheint, dass ein DVD-Player und all dieses Technikfirlefanz nicht überlebenswichtig und kein muss ist. Wie gesagt, jeder muss das mit sich selbst ausmachen und sich seine eigene Meinung bilden. Was den Brötchengeber angeht, als Tischler ist man damit nicht so sehr konfrontiert, vor allem nicht wenn man in einem sehr alten Familienbetrieb mit langer Tradition arbeitet. Größtenteils, wobei es da sicher auch einige Ausnahmen gibt, legen diese kleinen Betriebe da Wert auf Qualität, auch was den Rohstoff und Werkzeuge angeht. Noch trägt es die Kundschaft, wenn sie denn kein Ikea Fan wird, weil es dort billiger ist und die Hotdogs so gut schmecken.

Ein anderer Punkt hat mich zum Thema Brötchengeber allerdings auch schockiert. Über Umwege habe ich erfahren, dass mein Brötchenverkäufer, eigentlich eine angesehene Kette, die Ware fertig gebacken aus Polen angeliefert bekommt. Dafür ist das Brötchen dann 5 Ct günstiger als bei dem traditionellen Bäcker zwei Straßen weiter, der immer noch morgens um 3 Uhr auftsteht und sich ans Teig kneten und backen macht. Deswegen habe ich ersterem die Kundschaft gekündigt und beiße mit diesem beruhigenden Hintergedanken doch viel beherzter ins Brötchen...Bei vier Brötchen ist 5CT auch nicht so schrecklich viel teurer...

Aus meiner Sicht verhält sich das mit vielen Dingen so, wenn man eben ein halbes Jahr länger spart kann man sich immer noch seine träume guten Gewissens erfüllen, man muss nur suchen und ein gewisses Maß an Selbstdisziplin mitbringen, um sie zu erreichen.

Aber irgendwie komme ich jetzt an den Punkt, an dem die Diskussion doch wieder ausufert, deshalb wäre es mir ganz lieb, wenn meine Argumentation jetzt nicht Wort für Wort auseinanderklamüsert wird, um vielleicht doch noch einen Ansatz für ein Contra zu finden. Ich möchte hier nicht polarisieren, sondern nur einen Anstoß zum Nachdenken geben.

In diesem Sinne werde ich mich jetzt auch aus der aktiven Diskussion raushalten und passiv weiterverfolgen, ich bin gespannt, wie sie weiterverläuft...
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 11:02 #46691

  • Happi
  • Happis Avatar
Es gibt mittlerweile Artikel, da haben wir keine Alternativen zu den in Fernost oder sonstwo hergsetellten. Bei den Saxen ist das ähnlich. Ich verweise auf die Herkunft von Keilwerth-Saxophonen ("made in germany, deutsches Saxophon!"). Die stammen auch nur z.T. aus Deutschland bzw. Europa (ST). Der Rest (Evette) kommt angeblich aus Indien. Wenn ich dann aber die Qualität der Schüler- oder Mittelklasseinstrumente mit Selmer oder Vintage-Hörnern ("reinrassig" aus D oder USA) vergleiche, ist das ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Unfair. Und doch lässt es tief blicken. Es ist über den langen Zeitraum von, sagen wir 80 Jahren, kaum eine deutliche Verbesserung festzustellen. Im Gegenteil. Da man Produkte über den günstien Preis jedermann zugänglich macht, geht vieles, was Qualität kennzeichnet, verloren.


Ich persönlich bin mit der von manchen so gepriesenen Aldi-Qualität bei technischen Artikeln sehr häufig auf die Schnauze gefallen. Wenn man diese Dinge wirklich benutzt, stellt sich raus, dass sie 1. der Belastung nicht standhalten (Akkuschrauber, E-Sägen,...) oder 2. technisch veraltet sind (TV-Sets, mp-player, Router,....)




@JES: Also, Qualität als Produkteigenschaft ist natürlich was ganz anderes als ein günstiger Preis!

@JES: Ach so, die Umweltzerstörung bleibt wohl in China, weil die Luft z.B. nicht raus darf. Haha!

Genau wie bei Ökoprodukten kann man das Angebot nur über eine gezielte Nachfrage steuern, wenn kein Lobbyismus betrieben wird!

be Happi
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 11:08 #46692

  • JES
  • JESs Avatar
O.k., auch mal ein Extrembeispiel:
Nehmen wir einen normalen Arbeitnehmer, Einkommen vielleicht 1500€ netto, mit Frau und zwei Kindern. Dieser möchte nun mit Saxophonspielen anfangen (oder eines seiner Kinder).
Nun hat er die Wahl, für vielleicht 500€ ein Chinasax zu kaufen, für 1500€ ein Sax, an dem zumindest Teile in China produziert wurden, oder 2500€ für ein Selmer auf den Tisch zu legen.
Also wenn ihr mal normale Lebenshaltungskosten von dem Einkommen abzieht wird der arme Mann etwa 1Jahr auf Chinasax, 3 Jahre auf das Mischinstrument und 5 Jahre auf das Slemer sparen müssen. Was macht er wohl???
JEs
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 11:12 #46694

  • Knatterton
  • Knattertons Avatar
Naja ganz einfach, er kauft sich für 1400€ ein gebrauchtes SX 9o R und bekommt ein Super Sax, an dem er lange Freude haben wird...muss ja nicht immer Fabrikneu sein
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 11:43 #46699

  • chrisdos
  • chrisdoss Avatar
Wie konnten wir überleben ohne den chinesischen Markt?
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Re: Die Globalisierung des Blasinstrumentenbaus 31 Okt 2007 12:12 #46702

  • Happi
  • Happis Avatar
@chrisdos:
Indem vielleicht die Raffgier, Geltungssucht und das Statusdenken begrenzt war? ???

Meine Meinung dazu: Wenn man alles auf 1 priorisiert, muss man an der (Lebens)qualität Abstriche machen. ;-)
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