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THEMA: Mundstück-Kriese - wer kann helfen :)?

Mundstück-Kriese - wer kann helfen :)? 15 Sep 2014 09:36 #115589

  • Frenchsax
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Hi,

ich habe eine kleine Mundstück-Kriese :) Ich habe auf einem Alt Yamaha-YAS 280 gelernt und spiele auch darauf seit zwei Jahren. Hab natürlich mit dem beiliegenden Yamaha 4c begonnen. Irgendwann wollte ich mal andere Probieren und habe mir einfach mal das 5c und 7c kommen lassen. Ich bin dann beim 5c geblieben in der Kombination mit Rico Royal 2er womit ich ganz zufrieden war. Irgendwann jedoch waren die "Klaus Dapper - Lehrbuch" Zeiten vorbei und ich befinde mich jetzt bei diesen ganzen Dirko Juchem - Songbüchern. Ich wollte dann so Songs wie Autum leaves, Time goes by oder Mood Indigo spielen. Es sollte schön warm klingen mit viel Tonvolumen. Ich hab mir also das Meyer G in Größe 6 auf Anraten eines sehr kompetent und nett wirkenden Mitarbeiters eines größeren Musikhauses gekauft. Eine Katastrophe: Röcheln, Pfeiffen, viele Blätter ausprobiert - geht absolut nicht (hab das auch mal hier im Forum gepostet, leider haben die Tipps nicht geholfen). Bevor ich jetzt nochmal 120 Euro sinnlos ausgebe, wollte ich euch mal fragen, was muss man generell beachten, wenn man eher so warme Töne a la (ich weiss ist sehr hoch gegriffen und der Ton kommt vom Spieler selbst usw...) Paul Desmond spielen möchte. Lange Bahn/kurze Bahn 6 - 7 - 8er Mundstück ?!? (Ich dachte schon mal an ein Otto Link Tone Edge 7) Ich hab mir die ganzen Guides durchgelesen und bin iwie immer noch verwirrt. Deshalb schon mal vielen Dank für sämtliche Tipps!

Liebe Grüße und guten Wochenstart!

Chris
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Mundstück-Kriese - wer kann helfen :)? 15 Sep 2014 10:29 #115591

  • Steviesax
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Hi Chris,

das ist ja blöd und kann einem den Spaß am Spielen verderben. Zu Deiner Frage:

die ganz grundlegende Antwort ist wohl die, dass die Gestaltung des "Innenraums" des Mundstückes des größten Einfluss auf den Sound hat. Eine große Kammer macht eher den von Dir gewünschten vollen und warmen Sound als eine kleine Kammer. Wichtig ist auch, ob das Mundstück eine "Stufe" (baffle) hat oder nicht und wie diese gestaltet ist. Je ausgeprägter die Stufe, desto eher wird das Mundstück "aggressiv" klingen.

Die Bahnöffnung ist für den "Grundsound" eines Mundstückes nicht so wichtig. Eine größerer Bahnöffnung gibt Dir aber mehr Möglichkeiten, den "Grundsound" zu gestalten, da Mundstücke mit großer Öffnung flexibler sind (daher - sehr verallgemeinernd - im Jazz eher große Öffnung in der Klassik eher kleine Öffnung).

Du solltest also nach einem Mundstück mit großer Kammer und wenig Stufe schauen. Da ist das OL Tone Edge höchstwahrscheinlich schon ganz gut, das Meyer sollte aber eigentlich auch ok sein.

Du sagst, dass Du schon viel mit Blättern experimentiert hast - deshalb will ich jetzt nicht sooo viel dazu sagen. Mir ist nur aufgefallen, dass Du ein Yamaha 5 c mit einem Rico 2er Blatt gespielt hast. Da denke ich, dass das Blatt vielleicht doch zu leicht ist. Wenn Du diese Tendenz zu leichten Blättern auch bei dem Meyer fortgesetzt hast, könnte da schon ein Teil des Problems liegen.

Das Mundstück selbst muss natürlich auch ok sein. Das heißt die Bahn muss absolut gerade sein, insb. die rails, also der "Rand" des Mundstückes, wo das Blatt über der Öffnung an den Seiten verläuft (habe ich das verständlich ausgedrückt?).

Bei einigen Händlern kann man Mundstücke (so 2 - 4) auch zum Probespielen bestellen. Man muss dann Vorkasse leisten und man zahlt eine geringe Extragebühr für das Reinigen des Mundstückes, wenn man es zurücksendet. Das Mundstück darf natürlich keine Gebrauchsspuren aufweisen, wenn man es zurückschickt.

Das ist eigentlich eine Supersache. Man kann dann so 3 - 4 Tage probieren und hat eine ganz gute Entscheidungsgrundlage wegen des direkten Vergleiches. Bei Mike Duchstein in Berlin läuft das eigentlich immer problemlos.

Ich hoffe, dass Dir das ein bisschen hilft. Lass Dich nicht unterkriegen ...

Beste Grüße

Steviesax
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Mundstück-Kriese - wer kann helfen :)? 15 Sep 2014 10:56 #115592

  • Steffen1967
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Hallo Frenchsax,

ein warmen, sanften Ton wie Paul Desmond auf dem Alto zu erzielen, ist tatsächlich hoch gegriffen, aber als Zielsetzung sicherlich nicht verkehrt.

Dein Meyer Mundstück ist eigentlich sehr gut, nur bist du als relativer Anfänger mit einer 6er Öffnung evtl. überfordert. Allgemein: Eine kleinere Öffnung (5 oder sogar kleiner!), dafür ein härteres Blatt, bringt dich dem Ziel näher. Bei der Kombi offenes Mundstück/leichtes Blatt wirst du so einen Sound nie erreichen.
Erst das härtere Blatt lässt sich so blasen, dass du die für die Sound nötigen Luftgeräusche bekommst (ein leichtes Blatt springt viel zu schnell an, klingt zu hart usw.), je härter dein Blatt umso näher kommst du deinem Ziel, das bedeutet aber Übung! Die kleinere Öffnung des Mundstücks macht die Intonation zudem stabiler (dafür sind extreme bendings nicht mehr so möglich, für deine Soundvorstellung aber auch nicht wichtig). Und dann: Lang gehaltene Töne üben :)

Bahnlängen usw. müssen eher zu deinem Kiefer, deinen Lippen passen. Ich habe einmal gelesen, dass die Bahnlänge zunehmen sollte, je dicker die Unterlippe ist, keine Ahnung, ob das Unsinn ist. Da hilft nur ausprobieren.

Otto Link halte ich für Alto und dein Klangideal für keine gute Idee, da ist das Meyer G schon richtig. Das original Desmond Mundstück (Gregory Master) ist kaum zu bekommen und viel zu teuer gehandelt (ca. 1000,- $). Es gibt aber gute Kopien, z.B. "Phil-Tone: The Solstice" oder die bei Mike Duchsteins Saxophon Service erhältliche Kopie von Pillinger (Gregory Kopie).

Ich bekomme einen Desmond-artigen Klang am ehesten mit dem klassischen Vandoren Blatt hin (blaue Verpackung), sie sind aber recht anspruchsvoll zu spielen. Wenn der Klang auch Richtung Art Pepper gehen darf, probiere mal ein Rico Jazz Select.

Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter.
Pierret Bari & Alto
Yardbird Alto
Martin C-Mel
Letzte Änderung: 15 Sep 2014 10:57 von Steffen1967. Begründung: Korrektur
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Mundstück-Kriese - wer kann helfen :)? 15 Sep 2014 12:08 #115593

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Hallo Chris!
Mache Dir nicht so viele Gedanken.
Der Ton bist Du, nicht das Mundstück.
Desmond-Ton auf dem Alto, Ben Webster-Ton auf dem Tenor - Ansatzsache.
Wenn Du den falschen Ansatz hast, kannst Du hundert Mundstücke ausprobieren, es wird nicht funktionieren.
Du wohnst in Bonn. O.K.
Falls Du mal nach Mainz kommst, kannst Du mich ja mal besuchen.
Ich denke mal, dass wir zusammen in ca. einer Stunde Deinen Ton hinbekommen.
Nicht verzweifeln. Du bist Du, und nicht Paul Desmond.
Beste Grüsse
Otto
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Mundstück-Kriese - wer kann helfen :)? 15 Sep 2014 14:21 #115596

  • saxhornet
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Frenchsax schrieb:
Hi,

ich habe eine kleine Mundstück-Kriese :) Ich habe auf einem Alt Yamaha-YAS 280 gelernt und spiele auch darauf seit zwei Jahren.
Nach zwei Jahren schon einen Sound wie Desmond bekommen zu wollen ist schon schwierig.
Ich wollte dann so Songs wie Autum leaves, Time goes by oder Mood Indigo spielen. Es sollte schön warm klingen mit viel Tonvolumen. Ich hab mir also das Meyer G in Größe 6 auf Anraten eines sehr kompetent und nett wirkenden Mitarbeiters eines größeren Musikhauses gekauft.
Welches Mundstück Du benutzen musst, um diesen Sound zu bekommen, lässt sich nicht vorhersagen, das lässt sich nur mit Ausprobieren feststellen. Mir wäre das Meyer G aber zu obertonreich für den Desmondsound, auch wenn die Meyer G gute Mundstücke sein können. Allein das Mundstück ist es aber nicht, sondern an erster Stelle kommt die Klangvorstellung, die stehen muss und dann die Kombi aus Mundstück und Blatt. Das Set up mit dem man so einen Sound bekommen kann ist aber nicht bei jedem Spieler das gleiche. Manch einer braucht dafür eher Hemke, andere Vandoren trad. andere schaffen es mit einem Rico Jazz etc., der eine nimmt ein normales Meyer ein anderer ein Vandorenmundstück etc. etc. etc.
Mundstücke mit etwas grösserer Kammer können helfen, müssen es aber nicht. Wenn der Sound nicht im Kopf ist, lässt er sich mit keinem Set up auf der Welt umsetzen, denn den Desmondsound aus der Dose gibt es nicht. Man kann insofern Dir also nicht zu einem bestimmten Blatt und Mundstück raten, wodurch Du sofort wie Desmond klingen würdest (sonst hätten wir heutzutage sehr viele Spieler, die so klingen würden).
Eine Katastrophe: Röcheln, Pfeiffen, viele Blätter ausprobiert - geht absolut nicht (hab das auch mal hier im Forum gepostet, leider haben die Tipps nicht geholfen).
Müsste man mal vor Ort schauen, was Du falsch machst, ich kann mir aber nicht vorstellen, daß die beschriebenen Probleme so einfach nur am Mundstück liegen. Vielleicht falsche Blattstärke oder Fehler beim Ansatz??
Bevor ich jetzt nochmal 120 Euro sinnlos ausgebe, wollte ich euch mal fragen, was muss man generell beachten, wenn man eher so warme Töne a la (ich weiss ist sehr hoch gegriffen und der Ton kommt vom Spieler selbst usw...) Paul Desmond spielen möchte.
An erster Stelle muss die Klangvorstellung stehen und immer wieder solltest Du davon Aufnahmen hören und versuchen das klanglich dann zu beschreiben was Du hörst und was bei Dir anders klingt. Aber nicht jeder wird diesen Klang auch erreichen.
Lange Bahn/kurze Bahn 6 - 7 - 8er Mundstück ?!?
Du verwechselt sicherlich Bahnlänge und -öffnung, was zwei unterschiedliche Dinge sind.
Ich hab mir die ganzen Guides durchgelesen und bin iwie immer noch verwirrt.
Versuch es mal mit dunkleren Blättern und sonst lohnt es sich mal zusammen mit dem Lehrer einfach mal ein paar Mundstücke testen zu gehen, der kann Dich dann vor Ort optimal beraten.

Lg Saxhornet
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Mundstück-Kriese - wer kann helfen :)? 15 Sep 2014 16:54 #115600

  • Frenchsax
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Hallo,

erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten und das ihr euch immer so viel Zeit nehmt, so viel zu schreiben :)

Paul Desmond ... das war wirklich als Fernziel gemeint. Für mich war in der 5. Klasse auch klar, dass ich Abi mache in acht Jahren. Genau so weit weg (evtl. noch weiter), ist eben dieser "Soundwunsch". Ich wollte damit nicht sagen, dass ich diesen Sound von einem Mundstück erwarte. Sorry, wenn ich mich da was falsch ausgedrückt habe.

@saxophonotto: Danke für das sehrliebe Angebot, bin öfters mal in Mainz wg. der Arbeit. Ich komme bestimmt auf Dein Angebot zurück.

Ich fasse das jetzt mal so zusammen, dass ich mir erstmal dunklere Blätter zulege. Dann gibt es (hab ich aber eben erst erfahren) die Möglichkeit zu einem Händler in der Nähe zu fahren und alle MPCs mal durchzuprobieren. Man muss nur eine kleine Reinigungsgebühr bezahlen (5 Euronen). Dabei schaue ich dann nach einem MPC mit großer Kammer und möglichst flachem baffle. Hoffe, dass ich es richtig verstanden habe.

Ansonsten werd ich üben: Ansatz, Ansatz und noch mal Ansatz :)

Danke euch allen!

Chris
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