Hallo zusammen,
zuerst mal Dein Logo mit der Katze, astipasti, finde ich super! Ich habe einen Kater, der sieht gehauso "intelligent" aus wie der in deiner Animation. Klasse Idee!!!
Ich glaube mit der Psychologie liegt Ihr da gar nicht so falsch. Ich komme aus dieser beruflichen Sparte und setze dieses Wissen auch bei meinem Instrumentenspiel und -üben fleißig ein.
So achte ich zuerst darauf, dass ich in lockerer Kleidung übe und nicht zu warm und nicht zu kalt angezogen bin. Ich finde die richtige Körpertemperatur sehr, sehr wichtig, damit auf dem Gebiet während des Übens keine ablenkenden Bedürfnisse durch Frieren oder Schwitzen entstehen. Und die Kleidung nirgends zwickt oder einschnürt (Hosengrürtel ist da für mich z.B. eine grauenhafte Vorstellung)
Bevor ich anfange, entspanne ich erstmal 3-5 Minuten mit geschlossenen Augen und Grundatemübungen. Dazu lege ich mich flach auf den Boden (es muss dafür natürlich Ruhe sein, schließe die Augen, stelle mir z.B. eine schöne Naturlandschaft vor oder etwas anderes, was ich mit Entspannung in Verbindung bringe und lege locker meine flachen Hände auf die Magengrube und achte zu erst auf meinen ganz natürlichen Atemfluss. Dann lasse ich ihn langsam immer tiefer werden und versuche das Einatmen und das Ausatmen dabei sachte zu verlängern. Das ganze im vorgeschriebenen Wellenprinzip: Einatman zuerst
Bauch füllen (heben und dann den
Brustkorb) Wenn der dann voll gespannt ist atme ich langsam hörbar durch den Bund aus und
leere zuerst den
Brustkorb und dann den
Bauch. Dieses Ausatmen kombiniere ich nach einiger Zeit mit lockeren nach außen gestülpten Lippen und lasse diese in meinem Atemstrom lautstark flattern (ähnlich wie das Wiehern eines Pferdes, nur dass ich dazu keinen Wieherton mache). Zum Schluss atme ich dann wieder ruhiger und gleichmäßiger jedoch achte immernoch darauf, dass ich bis in den Bauch hinein atme und auch wirklich alle Luft wieder ausatme und ich mich beim Ausatmen mental fallen lassen. Ich stelle mir da oft eine große weiße Kummuluswolke am strahlend blauen Himmel vor, in die ich einfach langsam mit dem ausströhmenden Atem hineinplumse.
Dann öffne ich die Augen, gähne (das ist ganz wichtig!!!) strecke und räkle mich auf dem Boden. Dann stehe ich langsam über die Seite auf (wegen dem Kreuz) versuche meine Bewegungen in der vorher gefundenen Ruhe fortzuführen und mache langsam mein Instrument startklar (Blatt, Mundstück, Gurt u.s.w.)
Ich spiele nur im Stehen, weil richtige Atmung Körperarbeit ist und zwar mit dem ganzen Körper!
Ich fange dann mit langen tiefen Tönen an. Weichen langsamen gebundenen Takten zum einspielen. Dabei schließe ich die Augen, nehme eine in den Knien lockere leichte Krätschstellung der Beine ein (Schulterbreit) kippe das Becken leicht nach vorn (also auf keinen Fall mit Holkreuz stehen) und lasse meinen ganzen Körper von der jeweiligen Tonvibration erschüttern und durchströhmen.
Dabei achte ich auch darauf, dass meine Lippen, locker den Ton schwingen lassen, dass ich nicht zu sehr das Mundstück presse.
Ja, und dann spiele ich von meinen auswenidig gelernten Lieblingsstücken mit geschlossenen Augen so richtig gefühlvoll drauflos. Da gehe ich bei tiefen Tönen in die Knie, lege den Kopf leicht nach vorn (Hals mit Kinn eine gestreckte Linie (das Doppelkinn sollte, wenn es nicht zu groß ist, dabei verschwinden)und wenn ich den Ton hochziehe, dann ziehe ich ihn mit meinem ganzen Körper hoch und drücke dabei meine Knie wieder leicht durch u.s.w.
Bei diesem Spiel stört es mich dann auch nicht, wenn ein Ton nicht so kommt wie ich ihn erwartet habe, da spiele ich einfach weiter. Anfangs kann es passieren, dass da einer zusammenzuckt, weil es ihm "mal wieder nicht gelungen ist vom fis zum f zu kommen" und er dadurch seine Entspannung verliert.
Das halte ich für unklug. Schließlich üben wir und dazu gehört es auch seine eigene Unvollkommenheit anzunehmen, also auch ruhig falsche Töne zu lassen, sie kommen und wieder gehen lassen. Wenn das F auch "Scheiße geklungen" hat so weiß ich doch, das "g", das kommt als nächstes und das kommtimmer gut und das wärmt von innen...
Ist auch eine richtige Gymnastik.
Mir ist mit der Zeit auch aufgefallen, dass das Auswendigspielen sehr, sehr wichtig ist. Notenlesen schrenkt die Konzentration auf Dynamik und Intonation bei mir ein. Ich spiele am besten, wenn ich in die Töne buchstäblich eintauchen kann.
Beim Sitzend Spielen habe ich keine Erfahrungen. Das heißt ich habe es mal probiert und war damit gar nicht zufrieden. Gut ich spiele in keiner Band, sondern nur für mich, solo für meine Seele. Ich fand und finde es immer wieder faszinierend wie die Blasinstrumentenmusiker in den Bands und Orchestern das hinbekommen im Sitzen so hervorragend zu spielen. Wobei bei Solos sie nicht nur wegen der Optik aufstehen sondern wohl auch wegen der besseren Technik.
Ich finde Musik ist Technik und Gefühlssache. Es sind zwei Dinge, die ohne einander nicht leben können und um an die Gefühlsebene heranzukommen müssen wir uns entspannen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch "bleibt locker" und grüße Euch herzlich
Maushausen
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<em>editiert von: maushausen, 16.02.2007, 11:28 Uhr</em><!-- end editby -->